Kinästhetik in der Pflege: Erfahren Sie, wie Sie Ihre Patienten besser betreuen können!

Kinästhetik in der Pflege: Erfahren Sie, wie Sie Ihre Patienten besser betreuen können!

Die Pflege ist eine anspruchsvolle Aufgabe, bei der es darum geht, den Patienten bestmöglich zu unterstützen. Ein wichtiger Ansatz dafür ist die Kinästhetik, ein Konzept, das auf Interaktion, funktionale Anatomie, menschliche Bewegung, menschliche Funktion, Anstrengung als Kommunikationsmittel und die Umgebung fokussiert.

Interaktion: Sinne, Bewegungselemente und Interaktionsformen

Bei der Interaktion mit dem Patienten spielen die Sinne eine große Rolle. Neben den üblichen fünf Sinnen gibt es auch den kinästhetischen Sinn, der uns hilft, den Körper und das Gleichgewicht besser wahrzunehmen. Durch die Nutzung der Sinne können wir den Patienten besser anleiten und ihm beispielsweise helfen, sich zu bewegen.

Auch die Bewegungselemente Zeit, Raum und Anstrengung sind wichtig. Es ist entscheidend, diese Elemente optimal zu kombinieren, um den Patienten beispielsweise dabei zu unterstützen, in Ruhe aufzustehen.

Die Interaktionsformen können gleichzeitig, schrittweise oder einseitig sein. Gleichzeitige Interaktion bedeutet, dass Aktion und Reaktion unmittelbar und ohne Verzögerung erfolgen. Sie eignet sich beispielsweise bei Lähmungen, wenn es darum geht, dem Patienten Essen anzubieten. Schrittweise Interaktion hingegen beinhaltet eine Verzögerung zwischen Aktion und Reaktion, während bei einseitiger Interaktion nur die Aktion berücksichtigt wird, ohne auf die Reaktion des Patienten einzugehen.

Funktionale Anatomie: Knochen, Muskeln und Orientierung am Körper

Um die Bewegungen des Patienten besser zu verstehen, ist es wichtig, die funktionale Anatomie zu berücksichtigen. Knochen und Muskeln spielen dabei eine zentrale Rolle. Es ist wichtig, die Zwischenräume fallen zu lassen und stattdessen an den Massen anzufassen, um eine optimale Bewegungsanleitung zu gewährleisten. Das Gewicht wird dabei von einer Masse zur nächsten immer tiefer in den Körper verlagert, beispielsweise beim Aufstehen aus dem Liegen.

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Auch die Orientierung am Körper ist von Bedeutung. Es gibt Unterschiede zwischen oben und unten, wenn man den Körper und den Raum betrachtet. Diese Unterschiede sind wichtig für eine gute Anleitung. Auch die Unterscheidung zwischen Vorderseite und Rückseite spielt eine Rolle. Es ist beispielsweise immer empfehlenswert, über die Rückseite abzurollen. Zudem gibt es eine funktionale Mitte, die sich in der Hüfte befindet und beweglicher ist.

Menschliche Bewegung: Haltungsbewegung, Transportbewegung und Bewegungsmuster

Die menschliche Bewegung lässt sich in Haltungsbewegung und Transportbewegung unterteilen. Bei der Haltungsbewegung wird das Gewicht von einer Masse zur nächsten übertragen, wobei die Gewichtskontrolle nach oben und unten erfolgt. Die Bewegung ist stabil und alle Massen werden bewegt. Bei der Transportbewegung hingegen verändert sich die Beziehung zwischen zwei benachbarten Massen, das Gewicht läuft in viele Richtungen. Die Bewegung ist instabil und es wird nur eine Masse bewegt.

Des Weiteren gibt es spiralige und parallele Bewegungsmuster. Parallele Bewegungsmuster sind meist anstrengender als spiralige, da sie mehr Haltungs- und Bewegungsressourcen nutzen. Bei parallelen Bewegungen wird das Gewicht von den Muskeln getragen. Bei spiraligen Bewegungen hingegen werden die Haltungs- und Bewegungsressourcen gleichmäßig verteilt und das Gewicht wird in viele Richtungen verlagert. Dabei erfolgt die Gewichtsverlagerung über die Knochen.

Menschliche Funktion: Einfache und komplexe Funktionen

Die menschliche Funktion umfasst sowohl einfache Funktionen, auch Grundpositionen genannt, als auch komplexe Funktionen wie das Gehen. Bei den einfachen Funktionen handelt es sich um verschiedene Positionen wie den Zweibeinstand, den Einbeinstand, den Schneidersitz oder die Rückenlage. Hierbei wird das Gewicht an den Boden abgegeben. Bei den komplexen Funktionen hingegen erfolgt die Gewichtsverlagerung auf einer Unterstützungsfläche, was eine bessere Kontrolle und Mobilisation ermöglicht.

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Anstrengung als Kommunikationsmittel: Zug und Druck

Anstrengung kann als Kommunikationsmittel dienen. Dabei unterscheidet man zwischen Zug und Druck. Beim Zug geht die Anstrengung vom Kontaktpunkt weg, während beim Druck die Anstrengung in Richtung des Kontaktpunktes geht.

Umgebung: Der Einfluss auf die menschliche Funktion

Die Umgebung hat einen erheblichen Einfluss auf die menschliche Funktion. Eine harte Lagerung an Massen führt beispielsweise zu mehr Bewegung und Mobilität. Veränderungen an den Zwischenräumen können zur Stabilisierung beitragen.

Transferklassen: Anleitung und Unterstützung

Bei der Kinästhetik werden auch Transferklassen definiert, um die Anleitung und Unterstützung der Patienten zu verbessern. In der ersten Transferklasse macht der Patient selbst Anstrengungen, um sich von einem Ort zum anderen zu bewegen, während er von einer Pflegeperson angeleitet wird. Das Gewicht bleibt dabei beim Patienten. In der zweiten Transferklasse übernimmt die Pflegeperson einen Teil der Anstrengung, beispielsweise beim Drehen des Patienten. Das Gewicht bleibt dennoch beim Patienten. In der dritten Transferklasse hingegen wird ein Teil des Gewichts vom Pflegepersonal übernommen, wobei die Anstrengung zwischen beiden geteilt wird.

Mit der Kinästhetik können Sie Ihre Patienten durch eine gezielte Anleitung und Unterstützung besser betreuen. Die Berücksichtigung der verschiedenen Konzepte ermöglicht Ihnen eine effektive Zusammenarbeit mit den Patienten und verbessert ihre Mobilität und Lebensqualität.