Kinderkrankenschwester ist für viele ein Traumberuf. Die Arbeit wird meist reich entlohnt: mit einem Kinderlächeln. Ob erst 18 Tage oder fast 18 Jahre alt, als Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin (wie die offizielle Berufsbezeichnung für Kinderkrankenschwestern lautet) betreut, pflegt und versorgt man minderjährige Patienten/-innen in stationären Einrichtungen oder im ambulanten Bereich.
Was macht eine Kinderkrankenschwester?
Als Kinderkrankenschwester betreut und pflegt man Säuglinge, Kinder und Jugendliche. Dabei geht man auf die besonderen Bedürfnisse dieser jungen Patienten/-innen ein und kümmert sich auch um ihr seelisches Wohlbefinden. Kinderkrankenschwestern führen von Ärzten/-innen verordnete Maßnahmen aus, assistieren ihnen bei Untersuchungen und Behandlungen und übernehmen die Dokumentation. Ihre Arbeit ist unerlässlich in stationären sowie ambulanten Einrichtungen des Gesundheitswesens. Sie leisten damit einen enormen Beitrag zum Wohlergehen von kranken Kindern und Jugendlichen.
Kinderkrankenschwester – Ausbildung
Die Ausbildung zur Kinderkrankenschwester ist bundesweit einheitlich geregelt. Angehende Kinderkrankenpfleger/innen beginnen eine generalistische Pflegeausbildung als Pflegefachmann/-frau, welche die Ausbildungen der Berufe Altenpfleger/in, Gesundheits- und Krankenpfleger/in und Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in vereint. Wer Kinderkrankenschwester werden will, legt im letzten Jahr den Schwerpunkt auf die Kinderkrankenpflege. Die Pflegefachmann/frau-Ausbildung vereint dadurch allgemeine Kenntnisse in der Pflege mit dem nötigen Fachwissen für die besonders anspruchsvolle Arbeit mit den kleinen Patienten/-innen.
Zugangsvoraussetzungen
Für den Zugang zur Kinderkrankenschwester-Ausbildung gelten mehrere Kriterien. Erwünscht ist meist ein mittlerer oder gleichwertiger Schulabschluss. Akzeptiert wird daher auch ein Hauptschulabschluss in Verbindung mit einer abgeschlossenen Ausbildung als Alten- oder Krankenpflegehelfer/in oder einer anderen, mindestens zweijährigen Berufsausbildung. Weitere wichtige Voraussetzungen für einen der Ausbildungsplätze sind die gesundheitliche Eignung für den Beruf und ein ausreichender Impfstatus (Hepatitis A und B, Masern, Mumps, Röteln, Diphtherie, Pertussis, Poliomyelitis sowie Windpocken). Häufig wird ein mehrwöchiges Pflegepraktikum erwartet.
Verstärkt geachtet wird auf sehr gute Deutschkenntnisse, aber auch Schulfächer wie Biologie, Chemie, Ethik und Mathematik sind nicht unwichtig. Denn diese Fächer bieten eine Grundlage für die nötigen Kenntnisse, zum Beispiel über die Anatomie des Menschen, die chemische Wirkungsweise von Medikamenten, ethische Fragestellungen, sowie Abrechnungen von Pflegedienstleistungen.
Soft Skills
Neben den Schulfächern sind aber auch bestimmte persönliche Eigenschaften von großer Bedeutung in diesem Beruf. Einfühlungsvermögen, Kommunikationsfähigkeit, Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein sind wichtige Grundvoraussetzungen. Da die Kleinsten nicht mitteilen können, wie es ihnen geht und was ihnen fehlt, muss man eine besonders gute Beobachtungsgabe besitzen.
Weiterhin ist psychische Stabilität gefordert, da die Arbeit mit kranken Kindern, besorgten Eltern und sogar Todesfällen sehr belastend sein kann. Aber auch körperlich muss man belastbar sein, da aufgrund des Fachkräftemangels viel zu tun ist und der Schichtdienst anstrengend sein kann.
Ausbildungsform und Ausbildungsaufbau
Während der Ausbildung zur Kinderkrankenschwester wechseln sich Theorie und Praxis ab. Die Theorie umfasst dabei mindestens 2.100 Stunden an der Berufsfachschule, die Praxis nimmt 2.500 Stunden ein. Man verbringt also nicht nur Zeit in der Pflegeschule, sondern auch auf verschiedenen Stationen oder in ambulanten Pflegeeinrichtungen.
Nach dem zweiten Ausbildungsdrittel findet eine Zwischenprüfung statt. Nach dieser hat man den allgemeinen Teil der Ausbildung zur Pflegefachkraft abgeschlossen und spezialisiert sich im dritten Jahr der Ausbildung auf die Kinderkrankenpflege.
Ausbildungsinhalte
In der Ausbildung zur Kinderkrankenschwester werden Kenntnisse der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege, der Pflege- und Gesundheitswissenschaften (etwa Ernährungslehre, Hygiene, Mikrobiologie) sowie pflegerelevante Kenntnisse aus den Bereichen Recht, Politik und Wirtschaft, Geistes- und Sozialwissenschaften (etwa Pädagogik, Psychologie, Soziologie), den Naturwissenschaften (Biologie, Chemie, Physik) und der Medizin (beispielsweise Anatomie, Krankheitslehre, Pharmakologie) vermittelt.
Spezifische Inhalte sind die Feststellung des Pflegebedarfs, die Organisation und Durchführung von Pflegemaßnahmen, sowie deren Bewertung und Dokumentation. Auch verschiedene Pflegetechniken wie Wundversorgung, Injektionen oder Infusionen stehen auf dem Lehrplan. Angehende Kinderkrankenschwestern beschäftigen sich außerdem mit Themen wie Gesundheitsprävention, Lebensgestaltung, Früh-, Neugeborenen- und Säuglingspflege, sowie Erster Hilfe. Thema im Ausbildungsberuf ist ebenfalls, wie man den Kindern und ihren Angehörigen seelischen Beistand leisten kann, insbesondere in kritischen Lebenssituationen oder in der Sterbe- und Trauerbegleitung.
In den praktischen Einsätzen können angehende Kinderkrankenschwestern ihr theoretisch erlangtes Wissen einsetzen und mit praktischen Erfahrungen verknüpfen. Mit zunehmender Ausbildungsdauer dürfen dabei immer mehr Pflegemaßnahmen (unter Anleitung) selbst durchgeführt werden.
Ausbildungsdauer
Grundsätzlich dauert die Ausbildung zur Kinderkrankenschwester 3 Jahre in Vollzeit. Wer sie in Teilzeit absolvieren möchte, muss bis zu 5 Jahre einplanen. Hat man bereits eine einschlägige abgeschlossene Berufsausbildung vorzuweisen, lässt sich die Ausbildung verkürzen. Mit einem Abschluss in einem Assistenzberuf wie beispielsweise Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in kann man die Ausbildung zur Kinderkrankenschwester bereits nach zwei Jahren abschließen.
Ausbildungsorte
Der theoretische Teil der Ausbildung zur Kinderkrankenschwester findet an einer Pflegeschule statt. Der praktische Teil wird auf unterschiedlichen Stationen einer Klinik (zum Beispiel Kinderchirurgie, Neonatologie, Station für herzkranke Kinder) absolviert. Zusätzlich finden Einsätze an externen Orten, wie im ambulanten Pflegedienst, in der Geburtshilfe, in der Frauenklinik oder im Seniorenwohnheim statt.
Ausbildungsabschluss
Die Ausbildung zur Kinderkrankenschwester schließt mit einer staatlichen Prüfung ab. Diese besteht aus einem schriftlichen, mündlichen und praktischen Teil. Die schriftliche Prüfung setzt sich aus drei zweistündigen Klausuren zusammen, die an aufeinanderfolgenden Tagen geschrieben werden, während der mündliche Teil 30 bis 45 Minuten beansprucht. Die praktische Prüfung erfolgt in der Einrichtung, in der man seinen Vertiefungseinsatz absolviert hat.
Werden einzelne Teile der Abschlussprüfung nicht bestanden, besteht die Möglichkeit, sie einmalig zu wiederholen. Der erfolgreiche Abschluss der staatlichen Prüfung berechtigt, als Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in zu arbeiten.
Perspektiven nach der Ausbildung
Ist man fertig ausgebildete Kinderkrankenschwester, kann man in einem der gefragtesten Pflegeberufe aus einer Vielzahl an Stellen wählen. Wer sich weiterbilden möchte, hat dazu durch das große Angebot an Fort-, Weiter- und Ausbildungen in der Pflege die Möglichkeit.
Kinderkrankenschwester – Gehalt
Die Ausbildung zur Kinderkrankenschwester wird vergütet. Das Ausbildungsgehalt ist tarifvertraglich geregelt. Demnach beträgt das Gehalt als Kinderkrankenschwester in Ausbildung laut Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) im 1. Ausbildungsjahr 1.191 Euro, im 2. Jahr der Ausbildung 1.252 Euro und 1.353 Euro brutto pro Monat im 3. Jahr der Ausbildung (Stand 04/22).
Die Ausbildungsvergütung bei kirchlichen und privaten Arbeitgebern bewegt sich in einem vergleichbaren Rahmen.
Aufgrund der recht hohen Abbruchquoten winken in manchen Einrichtungen bei erfolgreichem Abschluss der Ausbildung zusätzlich Prämien von mehreren Hundert Euro.
Gehalt im weiteren Berufsleben
Das Geh