Kleines Lexikon der Reha

Kleines Lexikon der Reha

Willkommen zu meinem kleinen Lexikon der Rehabilitation! In diesem Artikel werde ich Ihnen die wichtigsten Begriffe und Konzepte rund um die Reha erklären. Ob Sie nun selbst betroffen sind oder einfach nur neugierig, hier finden Sie alle Informationen, die Sie benötigen.

Adaption, Adaptionsbehandlung A-Z

Die Adaption oder Adaptionsbehandlung ist ein integraler Bestandteil der stationären Therapie von Menschen mit Suchterkrankungen. Sie findet nach einer Entzugs- und Entwöhnungsphase statt und zielt darauf ab, den Patienten in die Lage zu versetzen, den beruflichen und sozialen Alltag selbstbestimmt zu bewältigen.

Ambulant

Eine ambulante Behandlung ist jede Behandlung, bei der der Patient nicht in der Klinik übernachtet. Dies schließt auch die teilstationäre Behandlung ein, bei der der Patient den Tag über in der Klinik oder einer anderen medizinischen Einrichtung verbringt. Der Gegensatz dazu ist die stationäre Behandlung.

Ambulante Behandlung

Anschlussheilbehandlung / Anschlussrehabilitation (AHB)

Die Anschlussheilbehandlung (AHB) oder Anschlussrehabilitation (AR) ist eine Rehabilitationsmaßnahme, die unmittelbar an einen stationären Krankenhausaufenthalt anschließt. Sie dauert in der Regel drei Wochen. Je nach gesundheitlicher Einschränkung und körperlicher Verfassung kann die AHB entweder ambulant, stationär oder teilstationär durchgeführt werden.

Barthel-Index

Der Barthel-Index ist ein Bewertungssystem für alltägliche Fähigkeiten und dient zur Erfassung der Selbstständigkeit oder Pflegebedürftigkeit. Er wird bei Patienten mit neuromuskulären und muskuloskeletalen Erkrankungen angewendet. Dabei werden Punkte für die wichtigsten Aktivitäten des täglichen Lebens vergeben, wobei die Skala von 0 (vollständige Pflegebedürftigkeit) bis 100 (volle Selbstständigkeit) reicht.

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Behinderung

Gemäß dem Sozialgesetzbuch IX gelten Menschen als behindert, wenn ihre körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für ihr Lebensalter typischen Zustand abweichen und dadurch ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist. Eine bedrohende Behinderung liegt vor, wenn die Beeinträchtigung zu erwarten ist und länger als sechs Monate besteht.

BGSW – Berufsgenossenschaftliche stationäre Weiterbehandlung

Die Berufsgenossenschaftliche stationäre Weiterbehandlung (BGSW) ermöglicht die stationäre Rehabilitation unmittelbar nach der Akutphase bei Verletzungen des Stütz- und Bewegungsapparates, peripheren Nervenverletzungen und Schädel-Hirnverletzungen. Sie wird dann durchgeführt, wenn ambulante Maßnahmen nicht ausreichen, um den Rehabilitationserfolg zu optimieren.

Cochlear Implantat

Ein Cochlear Implantat (CI) ist eine elektronische Hörhilfe, bei der Elektroden in das Innenohr implantiert werden. Es ermöglicht tauben und stark schwerhörigen Menschen das Hören, sofern der Hörnerv noch intakt ist. Das Gerät besteht aus einem Mikrofon, einem digitalen Sprachprozessor, einer Sendespule mit Magnet und dem eigentlichen Implantat. Eine CI-Versorgung ist sinnvoll, wenn herkömmliche Hörgeräte kein ausreichendes Sprachverständnis mehr ermöglichen.

Cochlear Implantat

Heilverfahren (HV)

Heilverfahren dienen der Behandlung von Krankheiten und Folgezuständen, die die Erwerbsfähigkeit beeinträchtigen können, der Beseitigung oder Verbesserung gesundheitlicher Schäden, die ohne Behandlung zu dauerhaften Erkrankungen führen können, sowie der Stabilisierung bisheriger Behandlungserfolge, um einer weiteren Verschlechterung bei chronischen Erkrankungen entgegenzuwirken.

Indikation

Der Begriff Indikation stammt aus dem Lateinischen und bedeutet “Heilanzeige”. Damit ist gemeint, dass eine bestimmte ärztliche Behandlung in einem speziellen Krankheitsfall angewendet wird. Im Gegensatz dazu spricht man von Kontraindikation (Gegenanzeige). Es gibt viele Indikationen für die Verordnung einer medizinischen Rehabilitation, darunter Kardiologie, Neurologie, Orthopädie, Onkologie, Psychiatrie/Psychosomatik, Geriatrie und Abhängigkeitserkrankungen.

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IRENA

IRENA steht für Intensivierte Rehabilitationsnachsorge und ist ein Nachsorgeprogramm der Deutschen Rentenversicherung Bund. Es kann nach einem stationären oder ganztägig ambulanten Aufenthalt zur medizinischen Rehabilitation empfohlen werden.

Kostenträger

Der Kostenträger ist die Institution, die für die Kosten einer Reha-Maßnahme aufkommt. In den meisten Fällen sind dies die gesetzlichen Krankenkassen oder die gesetzliche Rentenversicherung, aber auch andere Institutionen wie die gesetzliche Unfallversicherung, Agenturen für Arbeit oder die öffentliche Jugend- oder Sozialhilfe können Kostenträger von Reha-Leistungen sein.

Kuren

Kuren und Kuraufenthalte dienen der Stärkung der Gesundheit und der Genesung bei verschiedenen Krankheiten und Beschwerden. Im deutschen Sozialrecht wird der Begriff “Kur” seit der Gesundheitsreform 2000 nicht mehr verwendet. Stattdessen spricht man von medizinischer Vorsorge und Rehabilitation. Eine Kur kann von den gesetzlichen Krankenkassen bezuschusst werden. Wenn die Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit im Vordergrund steht, übernimmt in der Regel die gesetzliche Rentenversicherung die Kosten.

Leistungsträger

Fast alle Träger der Sozialversicherung übernehmen Reha-Leistungen. In den meisten Fällen sind dies die gesetzlichen Krankenkassen oder die gesetzliche Rentenversicherung, die die Kosten anteilig oder vollständig übernehmen. Aber auch andere Institutionen wie die gesetzliche Unfallversicherung, Agenturen für Arbeit, Kriegsopferversorgung und Kriegsopferfürsorge sowie die öffentliche Jugend- oder Sozialhilfe können Leistungsträger von Reha-Maßnahmen sein.

Medizinische Rehabilitation

Die medizinische Rehabilitation ist Teilbereich der Rehabilitation und hat zum Ziel, die Auswirkungen von Krankheiten in Form von Beeinträchtigungen der Fähigkeiten und sozialen Einschränkungen (Behinderung, Erwerbsunfähigkeit, Pflegebedürftigkeit) zu verhindern, zu beseitigen, zu verbessern oder wesentliche Verschlechterungen zu verhindern. Die Rehabilitation verfolgt dabei einen ganzheitlichen Ansatz und richtet sich nach dem individuellen Bedarf.

Rehabilitation

Das Wort “Rehabilitation” stammt aus dem Lateinischen und bedeutet “wieder tauglich machen”. Rehabilitationsmaßnahmen sollen die physische und psychische Gesundheit eines Menschen bestmöglich wiederherstellen. Man unterscheidet zwischen medizinischer, beruflicher und sozialer Rehabilitation. Im gesundheitlichen Kontext bezieht sich der Begriff “Rehabilitation” in der Regel auf die “medizinische Rehabilitation”.

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Sozialversicherung/Sozialversicherungsträger

Die Sozialversicherung ist ein gesetzliches Versicherungssystem in Deutschland, das die gesetzliche Rentenversicherung, die gesetzliche Krankenversicherung, die Arbeitslosenversicherung bei der Bundesagentur für Arbeit, die Unfallversicherung und die Pflegeversicherung umfasst. Die Leistungen werden von den Trägern erbracht.

Stationär

Von einer stationären Behandlung spricht man, wenn der Patient in der Klinik oder einer anderen medizinischen Einrichtung behandelt wird und dort auch die Nacht verbringt. Der Gegensatz dazu ist eine ambulante Behandlung.

Stationäre Behandlung

Teilstationär

Teilstationäre Behandlungen sind eine Form der ambulanten Behandlung, bei der der Patient den Tag über in der Klinik oder einer anderen medizinischen Einrichtung verbringt.

Zertifizierung

Eine Zertifizierung bestätigt, dass eine Rehabilitationseinrichtung über ein Qualitätsmanagementsystem verfügt. Seit der Gesundheitsreform 2007 sind alle Rehabilitationseinrichtungen in Deutschland verpflichtet, ein einheitliches und unabhängiges Zertifizierungsverfahren durchlaufen. Die gängigsten Zertifizierungssysteme in Deutschland sind DIN EN ISO 9001:2000, European Foundation Quality Management (EFQM), Deutsche Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation e.V. (DGMR), Institut für Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen (IQMP), Qualitätsmanagementsystem (QMS) der Deutschen Rentenversicherung Bund und Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen (KTQ).

Ich hoffe, dieses kleine Lexikon hat Ihnen geholfen, sich in der Welt der Rehabilitation zurechtzufinden. Bei weiteren Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung!