Knigge für Beileidsbekundungen: Wie verhalte ich mich richtig?

Knigge für Beileidsbekundungen: Wie verhalte ich mich richtig?

Ein Todesfall ist eine schwierige und sensible Situation, in der es wichtig ist, sich angemessen zu verhalten und seine Anteilnahme zum Ausdruck zu bringen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie auf einfühlsame Weise Ihr Beileid aussprechen und den Hinterbliebenen in ihrer Trauer beistehen können. Lassen Sie uns gemeinsam einen Blick auf die verschiedenen Formen der Beileidsbekundung werfen.

Telefonisch kondolieren

Persönliche Beileidsbekundungen werden oft mehr geschätzt als schriftliche. Bei sehr engen Verbindungen ist es angemessen, kondolierende Anrufe zu tätigen. Es ist jedoch wichtig, behutsam nachzufragen und Ihr Mitgefühl auszudrücken. Wenn Sie Hilfe anbieten möchten, tun Sie dies direkt und ohne Floskeln. Fragen Sie zum Beispiel: “Möchtest du, dass ich komme? Möchtest du, dass ich dich bei dem Gespräch mit dem Bestatter unterstütze?”

Kondolenzbesuche

Ein Kondolenzbesuch vor der Bestattungsfeier ist nur für sehr nahestehende Personen angemessen. Fragen Sie immer vorher, ob der Besuch gewünscht wird. Bei Mitbewohnern oder Nachbarn ist ein Kondolenzbesuch erst nach der Bestattungsfeier passend. Oftmals benötigen die Hinterbliebenen Zeit, um ihre Trauer zu verarbeiten und sich auf ihre Verluste zu konzentrieren. Auch Sie sollten bereit sein und stark genug sein, um sich dieser Situation zu stellen.

Etwa 14 Tage nach der Bestattungsfeier ist ein guter Zeitrahmen für einen Kondolenzbesuch. Hören Sie dem Trauernden zu und nehmen Sie sich zurück. Wenn Sie über die Bestattungsfeier sprechen, stellen Sie sicher, dass Ihre Worte ein positives Echo haben. Viele Angehörige erinnern sich aufgrund der besonderen Situation möglicherweise nicht mehr an die Einzelheiten der Bestattungsfeier und sind dankbar, wenn der Besucher einfühlsam davon erzählt. Geben Sie dem Trauernden Zeit, sich wieder zu fassen, wenn er weint.

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Wie lange sollte ein Kondolenzbesuch dauern?

Ein Kondolenzbesuch sollte in der Regel nicht länger als eine Stunde dauern. Natürlich ist dies nur eine Richtlinie, da Sie die Hinterbliebenen am besten kennen und die Situation individuell einschätzen können. Wenn sich der Todesfall in großer räumlicher Entfernung ereignet hat, muss ein Kondolenzbesuch gut überlegt und geplant werden.

Schriftliche Beileidsbekundungen

Da es oft schwierig ist, die richtigen Worte zu finden, haben sich schriftliche Beileidsbekundungen etabliert. Nehmen Sie sich Zeit für einen solchen Kondolenzbrief – es geht vor allem darum, Ihr Mitgefühl zum Ausdruck zu bringen. Sie können eine Beileidskarte oder normales Briefpapier wählen. Ein solcher Brief sollte üblicherweise aus einer Anrede, Beileidsbekundung, Würdigung der verstorbenen Person und Schlussgrüßen bestehen. Wenn Sie die richtigen Worte nicht finden können, können Sie Ihre eigenen Worte durch passende Trauersprüche und Zitate ergänzen. Diese Trauersprüche enthalten oft mitfühlende und tröstende Botschaften oder spiegeln besondere Eigenschaften des Verstorbenen wider.

Antworten Sie immer direkt auf Trauerkarten oder Briefe mit Einladungen zur Bestattungsfeier, die Sie per Post erhalten haben. In der Anrede sollten maximal zwei Personen angesprochen werden, zum Beispiel der Ehepartner, die Eltern, die Tochter oder der Sohn. Am Anfang können Sie sich für die persönliche Benachrichtigung und die Einladung zur Bestattungsfeier bedanken.

Im Mittelpunkt des Kondolenzschreibens sollte eine knappe persönliche Reaktion auf den Todesfall stehen, zum Beispiel “Die Nachricht vom Tode hat uns erschüttert…”. Die eigentliche Kondolenz sollte in jedem Fall ausgesprochen werden, zum Beispiel mit den Worten: “Seien Sie meines Mitgefühls und meiner herzlichen Anteilnahme gewiss…”. Vermeiden Sie es, auf die konkrete Todes-Situation einzugehen, und vermeiden Sie Nachfragen oder Kommentare. Eigene Interpretationen wie “Es ist besser so…” oder “Wer weiß, was erspart geblieben ist!” sind unangebracht. Beenden Sie den Brief mit einer persönlichen Erinnerung oder einem Versprechen, den Verstorbenen zu einem späteren Zeitpunkt zu besuchen. Sie können den Kondolenzbrief zur Beisetzung mitbringen oder per Post an die Hinterbliebenen senden.

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Kondolieren im beruflichen Umfeld

Im beruflichen Umfeld drückt der Vorgesetzte sein Beileid oft auf einem offiziellen Briefbogen aus. Das Kondolenzschreiben sollte einige würdigende Sätze über die beruflichen und persönlichen Kompetenzen des Verstorbenen enthalten.

In einem engen Team können natürlich alle Kollegen unterschreiben, einen Geldbetrag beifügen oder einen Kranz zur Bestattung bringen.

Kondolieren bei der Bestattung

Vor Beginn der Bestattungsfeier können Sie die Trauerfamilie begrüßen und Ihr Mitgefühl aussprechen, jedoch nur dann, wenn Beileidsbekundungen nicht unerwünscht sind. Aus Zeitgründen und um die Angehörigen nicht unnötig zu belasten, sollten Sie sich dabei kurz fassen. Ein schlichtes “Mein herzliches Beileid” reicht oft aus. Wenn Sie der trauernden Person nahe stehen, können Sie den üblichen Händedruck auch durch eine Umarmung ersetzen.

Eintrag ins Kondolenzbuch schreiben

Bei Bestattungen werden oft Bücher für Beileidsbekundungen ausgelegt, die den Angehörigen später dabei helfen, zu wissen, wer alles da war. Sie können einfach Ihren Namen in dieses Buch eintragen oder auch persönliche Gedanken, Gebete oder Beileidsbekundungen hineinschreiben. Solche Worte können für die direkten Angehörigen ein großer Trost sein und zeigen die Wertschätzung der Gäste für den Verstorbenen.

Abschied nehmen gehört zum Leben dazu, und es ist wichtig, in solchen Momenten die richtigen Worte und Gesten zu finden. Durch eine einfühlsame Beileidsbekundung können Sie den Hinterbliebenen in ihrer Trauer Trost spenden und ihnen zeigen, dass sie in dieser schweren Zeit nicht alleine sind.