Hunde kommunizieren auf vielfältige Weise mit ihrer Umwelt, und eines der häufigsten Kommunikationsmittel ist das Knurren. Dieses Verhalten zeigt an, dass der Hund in einer bestimmten Situation mehr Abstand benötigt, sei es zu einer anderen Person oder zu einem anderen Hund. Obwohl es für viele Hundehalter auf den ersten Blick erschreckend klingen mag, ist das Knurren ein wichtiges Signal und dient als Vorwarnung, um körperliche Konflikte zu vermeiden.
Warum knurren Welpen?
Schon von Geburt an können Welpen knurren. Während ihrer sozial-sensiblen Phase lernen sie, wie sie das Knurren einsetzen müssen, um die gewünschte Wirkung in bestimmten Situationen zu erzielen. Sie experimentieren und lernen aus Erfahrungen, wenn ihr Knurren in bestimmten Situationen nicht erfolgreich war. Daher kann das Knurren in verschiedenen Situationen auftreten.
Warum knurren erwachsene Hunde?
Für erwachsene Hunde ist das Knurren die sanfteste Art, zu zeigen, dass der oder die andere (Hund oder Mensch) das unterlassen soll, was er gerade tut. Der Grummellaut dient dazu, die Distanz zu wahren oder wiederherzustellen. Wenn auf diese leise Drohung keine oder die falsche Reaktion erfolgt, kann die Situation eskalieren. Es folgen möglicherweise ein schnappen über den Körper des angesprochenen Hundes oder in die Luft, um den Konflikt zu lösen. Hunde, die gut sozialisiert sind, setzen nur so viel Energie ein, wie die Situation erfordert.
Hund knurrt mich an – richtig reagieren
Wenn sich Ihr Hund in einer stressigen Situation befindet und knurrt, sollten Sie die Situation für ihn lösen und ihn aus dem Konflikt nehmen. Dies ist wichtig für den Hund und stärkt die Bindung zu ihm, da Sie ihm Sicherheit geben. Indem Sie sein Knurren wahrnehmen und frühzeitig reagieren, können Sie den Stresspegel für beide verringern. Wenn Sie sein Knurren nicht erkennen, könnte Ihr Hund weitere Drohverhalten zeigen und sich im Extremfall verteidigen oder angreifen.
Hier sind einige Maßnahmen, die Sie ergreifen können, wenn Ihr Hund Sie anknurrt:
- Vergrößern Sie die Distanz zum Reiz. Gehen Sie mit Ihrem Hund in einem größeren Abstand am Reiz vorbei oder gehen Sie in eine andere Richtung. So entlasten Sie Ihren Hund und verhindern weitere Eskalationen.
- Begegnen Sie dem Reiz in einem Bogen und nicht frontal. Hunde begrüßen sich ebenfalls nicht frontal, sondern über einen respektvollen Bogen. Dies kann zur Entspannung der Situation beitragen und das Knurren verringern.
- Nehmen Sie den Reiz einfach weg. In einer akuten Situation ist dies eine gute Idee, aber langfristig sollte ein Training stattfinden.
Generell sollten Sie folgendermaßen vorgehen, wenn Ihr Hund knurrt:
- Nehmen Sie wahr, wann Ihr Hund knurrt und in welchen Situationen. Beachten Sie, wer daran beteiligt ist und was die Auslöser sein könnten.
- Versuchen Sie herauszufinden, was Ihr Hund in diesem Moment fühlt. Ist er ängstlich oder wütend?
- Überlegen Sie, was Ihr Hund in diesem Augenblick brauchen könnte. Oft sind Sie derjenige, der ihm Halt, Orientierung und Sicherheit vermitteln kann, damit er gar nicht knurren muss.
- Konsultieren Sie bei Bedarf einen Hundetrainer, um das Training anzugehen.
3 Gründe, warum Hunde knurren
Jedes Knurren hat seine Ursache. Um angemessen darauf reagieren zu können, ist es wichtig zu wissen, warum Ihr Hund gerade knurrt. Die Lösungen unterscheiden sich, je nachdem, ob der Hund aus Wut, Angst oder Schmerzen knurrt.
- Knurren aus Wut: Bei wütenden Hunden ist es besser, ihnen alternatives Verhalten zu zeigen, anstatt das Knurren einfach abzubrechen.
- Knurren aus Unsicherheit: Hunde, die aus Unsicherheit knurren, benötigen Ihre Unterstützung und kein simples “Nein”.
- Knurren aus Schmerzen: Wenn Sie vermuten, dass das Knurren auf Schmerzen beim Hund zurückzuführen ist, sollten Sie einen Tierarzt konsultieren. Achten Sie auf andere Anzeichen von Krankheit oder Verhaltensänderungen bei Ihrem Hund.
Der knurrende Hund hat den Streit angefangen?
Viele Hundehalter glauben, dass der Hund, der knurrt, den Streit angefangen hat. Das ist jedoch oft nicht der Fall. Kommunikation beginnt und endet nicht mit dem Knurren, sondern findet auf verschiedenen Ebenen statt, einschließlich Berührungen, Gerüchen, Akustik, Geschmack und Visuellem. Es gibt viele Nuancen, die oft vor dem Knurren auftreten und für uns nicht immer sichtbar sind. Derjenige, der knurrt, ist also nicht immer automatisch der Schuldige.
Hund knurrt: Noch mehr Tipps und Informationen
Wenn Sie weitere Informationen zu aggressivem Verhalten, Beißverhalten oder Futteraggression bei Hunden benötigen, finden Sie diese in den Artikeln:
- Hund ist aggressiv: Das hilft bei Aggressionen gegen Artgenossen
- Hund beißt: Verhalten deuten und Ursachen erkennen
- Futteraggression beim Hund