Kokosöl für Hunde – Was du wissen solltest

Kokosöl für Hunde – Was du wissen solltest

Kannst du deinem Hund Kokosöl geben, ohne Nebenwirkungen befürchten zu müssen? Gibt es Risiken oder Erkrankungen, bei denen du vorsichtig sein musst? Kokosöl erfreut sich aufgrund seiner positiven Eigenschaften immer größerer Beliebtheit. Auch in meinem Haushalt findet sich ein Gläschen davon. Doch hält Kokosöl wirklich, was das Internet verspricht?

Was ist Kokosöl?

Kokosöl wird aus Kokosfleisch und Kokosmilch extrahiert. Wie andere pflanzliche Öle enthält es eine Mischung verschiedener Fettsäuren. Diese Fettsäuren können in Energie umgewandelt werden und haben zusätzliche Wirkungen auf den Körper.

Laurinsäure und Caprylsäure machen zusammen über die Hälfte dieser Fettsäuren aus. Beide wurden teilweise erforscht. Laurinsäure wirkt antibakteriell, antiviral, antimykotisch (gegen Pilze) und besitzt entzündungshemmende, schmerzlindernde sowie fiebersenkende Eigenschaften. Aufgrund seiner zahlreichen positiven Effekte wird Kokosöl nicht nur bei Hunden verwendet.

Gibt es Risiken bei der Gabe von Kokosöl an Hunde?

Kokosöl enthält keine giftigen Inhaltsstoffe für Hunde. Es kann jedoch zu allergischen Reaktionen kommen, insbesondere bei Hunden mit anderen Allergien. In solchen Fällen solltest du Kokosöl vorsichtig testen.

Bestimmte Vorerkrankungen schließen die Verwendung von Kokosöl bei Hunden aus. Vor allem Hunde mit Diabetes mellitus sollten kein Kokosöl erhalten. Das Öl wird im Körper zu Ketonen umgewandelt, und eine möglicherweise bereits erhöhte Ketonkonzentration kann die Organe belasten. Bei Hunden mit Pankreatitis wird die Fütterung von Kokosöl kontrovers diskutiert. Eine erhöhte Fettaufnahme kann der Bauchspeicheldrüse schaden. Es ist ratsam, Rücksprache mit dem behandelnden Tierarzt zu halten.

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Auswirkungen auf die Haut

Kokosöl kann als Nahrungsergänzung und als Creme verwendet werden. Als Creme versorgt es trockene Haut mit Feuchtigkeit und ist eines der ältesten Pflegemittel für die Haut. Die Öle werden leicht von den oberen Hautschichten aufgenommen und können die Hautbarriere stärken. Kleine raue Stellen können problemlos mit Kokosöl behandelt werden. Bei großflächiger oder an verschiedenen Körperstellen auftretender trockener Haut ist ein Besuch beim Tierarzt empfehlenswert.

Die Anwendung von Kokosöl bei Hautinfektionen, wie z. B. einem Hot Spot, ist begrenzt. Bei einem Hot Spot sind auch tiefere Strukturen von Bakterien befallen. Manipulationen sollten vermieden werden, da sie mit starken Schmerzen für den Hund verbunden sind. Die Behandlung von großflächigen Hot Spots sollte von einem Tierarzt durchgeführt werden, der gegebenenfalls eine Narkose verabreichen kann. Die Schmerzen bei einem Hot Spot sollten nicht unterschätzt werden. Die Anwendung von Kokosöl sollte nur nach Rücksprache erfolgen. Unter der Fettschicht können sich bestimmte Bakterien vermehren und das Geschehen möglicherweise weiter verschlimmern.

In kleinen Studien wurde eine gewisse Wirkung von Kokosöl gegen Flöhe und Milben gezeigt. Dennoch kam es trotz Verwendung von Kokosöl zu Flohstichen bei den untersuchten Tieren. Die Flöhe verweilten jedoch weniger lange auf dem Wirtstier. Das bedeutet, dass ein Floh zwar Blut von Ihrem Tier saugt, danach jedoch abspringt. Im ungünstigsten Fall in Ihrer Wohnung, wo er sich weiter vermehren kann. Es gibt keine Studien, die eine vorbeugende Wirkung von Kokosöl gegen Zeckenbefall belegen. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass der Gehalt an Laurinsäure im Kokosöl nicht ausreicht, um einen zuverlässigen Schutz gegen Zecken zu bieten.

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Ohrenentzündungen sind äußerst schmerzhaft – das weiß jeder, der schon einmal eine hatte. Solch schmerzhafte Zustände sollten einem Tierarzt überlassen werden. Wenn du eine Ohrenentzündung bei deinem Hund vermutest, solltest du deinen Tierarzt konsultieren. Zur Pflege der Ohrmuschel eignet sich Kokosöl genauso gut wie für den gesamten Hundekörper.

Nahrungsergänzung mit Kokosöl

Vorteile der Einnahme

Kokosöl kann den Stoffwechsel anregen, insbesondere aufgrund der mittelkettigen Triglyceride. Diese scheinen auch die Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren zu erhöhen, wenn sie gleichzeitig verabreicht werden. Zudem kann Kokosöl die Lernfähigkeit von Hunden positiv beeinflussen.

Nachteile der Fütterung von Kokosöl

Dauerhafter Konsum von Kokosöl kann mit einigen Nebenwirkungen verbunden sein. Ein Beispiel dafür ist das erhöhte Auftreten von Herzkrankheiten bei Menschen, die übermäßig viel Kokosöl konsumieren. Kokosöl enthält gesättigte Fettsäuren, die sich leicht in unseren Gefäßen ablagern und zu Verstopfungen führen können.

Bei Arbeitshunden wurde eine verringerte Geruchsempfindlichkeit festgestellt, wenn ihr Futter Kokosöl enthielt. Außerdem hatten Hunde, die vermehrt Kokosöl erhielten, einen höheren Körperfettanteil als solche, deren Futter aus anderen Fettquellen bestand.

Fazit

Kokosöl hat einige positive Eigenschaften, insbesondere bei äußerlicher Anwendung auf Haut und Fell von Hunden. Es gibt jedoch nur begrenztes Wissen über seine tatsächliche Wirkung. Forschungsergebnisse, die auf mögliche Nachteile hinweisen, sollten uns dazu veranlassen, es vorsichtig einzusetzen. Eine pauschale Empfehlung für eine bestimmte Menge erscheint nicht sinnvoll.

Generell sollte Kokosöl mit einer gewissen Skepsis verwendet werden. Wenn der gewünschte Effekt ausbleibt, sollte es nicht weiter angewendet werden, um mögliche Risiken zu minimieren.