Einleitung: Kommentare – eine Kunstform der Meinungsäußerung
Was ist ein Kommentar? Diese Frage mag zunächst einfach erscheinen, aber in Wirklichkeit verbirgt sich dahinter eine facettenreiche Kunstform der Meinungsäußerung. Kommentare sind literarisch-journalistische Texte, die wertend und erläuternd zu aktuellen Sachverhalten, Ereignissen oder Themen Stellung nehmen. Anders als Nachrichten oder Berichte sind Kommentare subjektiv geprägt und müssen nicht zwingend vor Ort verfasst werden. Sie ermöglichen es Autoren, ihre Gedanken und Hintergründe aufzudecken und zu bewerten. Doch wie sind Kommentare aufgebaut und welche Arten gibt es? Tauchen wir ein in die faszinierende Welt der Kommentare.
Was ist ein Kommentar?
Ein Kommentar, vom Lateinischen “commentarius” abgeleitet, bedeutet so viel wie Anmerkung oder Erläuterung. Bereits im 17. Jahrhundert wurde das Verb “kommentieren” ins Deutsche eingeführt und steht für das Stellungnehmen zu einem Text mit erläuternden und kritischen Anmerkungen. Kommentare sind eine meinungsäußernde Textart, die eine wertende und erläuternde Position zu einem Sachverhalt, Ereignis oder Thema einnimmt. Oft werden sie mit Bildkommentaren versehen, um die Wirkung zu verstärken oder abzuschwächen. Ein Kommentar verfolgt das Ziel, Hintergründe aufzudecken und zu bewerten, weshalb gründliche Recherche und das Stellen und Beantworten von Fragen unerlässlich sind. Jeder Kommentar ist individuell geprägt und verfolgt eine bestimmte Wirkung.
Arten von Kommentaren
Kommentare gibt es in verschiedenen Formen, die in den Medien an bestimmten Stellen abgedruckt oder gesendet werden. Zu den bekanntesten gehören der Leitartikel, die Glosse, das Feuilleton und der Tageskommentar. Jeder Kommentar hat seine spezifischen Merkmale und sprachlichen Besonderheiten. Sie unterscheiden sich nicht nur in ihrem Textvolumen und der Platzierung, sondern auch in ihrem Stil und Ausdruck. Kommentare sind anschaulich und expressiv, sie verwenden häufig emotionale Wörter, Vergleiche, Bilder, Ausrufe und ironische Elemente.
Glosse und Feuilleton
Eine Glosse ist ein kurz gehaltener, pointierter und witzig-ironischer Kommentar, der ein aktuelles Anliegen prägnant auf den Punkt bringt. Sie soll zum Nachdenken anregen und ein ernsthaftes Thema humorvoll und geistreich behandeln. Die Sprache einer Glosse sollte scharfzüngig sein und sich dem kritisierten Thema mutig stellen. Ein Beispiel für eine Glosse könnte eine sardonische Betrachtung über überflüssige Ordensverleihungen oder die Sinnlosigkeit von Fanfehden sein.
Das Feuilleton ist ein Kommentar im kulturellen Teil einer Zeitung oder Zeitschrift. Ursprünglich wurde es eingeführt, um Buchbesprechungen von den poetischen Beiträgen abzugrenzen. Heutzutage überwiegt der unterhaltende Stil des Feuilletons, der den Leser überraschen, überreden oder blenden möchte. Es wird oft mit erzählerischen Elementen und effektvollen Fremd- und Modewörtern angereichert. Das anspruchsvolle feuilletonistische Kommentieren findet sich vor allem in Kritiken, Rezensionen, Belletristik und Essays.
Wie ist ein Kommentar aufgebaut?
Ein Kommentar beschränkt sich auf eine Fragestellung oder These. Die Argumentation folgt einem logischen Schluss, bei dem die zu kommentierende Tatsache und weitere Informationen als Prämissen dienen. Die häufigste Reihenfolge ist eine Ausgangstatsache und Fragestellung, gefolgt von kommentierenden Tatsachen und einer Schlussfolgerung.
Abschließend lässt sich sagen, dass Kommentare eine bedeutende Rolle in der öffentlichen Meinungsbildung spielen. Sie ermöglichen es uns, uns mit verschiedenen Sichtweisen auseinanderzusetzen und zu einer eigenen Position zu gelangen. Die Vielfalt der Kommentarformen und die sprachliche Ausdruckskraft machen sie zu einer fesselnden Lektüre. Also, wann wirst du deinen nächsten Kommentar verfassen?