Es ist wichtig zu wissen, welche Inhalte im Internet privat und welche gewerblich genutzt werden dürfen. Die genaue Grenze zwischen beiden Bereichen ist jedoch oft unklar. In diesem Artikel klären wir auf, ab wann die kommerzielle Nutzung beginnt und worauf man achten sollte, wenn man Inhalte aus dem Netz nutzt oder anbietet.
Nicht-Kommerzielle und kommerzielle Nutzung laut Definition
Kommerziell ist eine Nutzung dann, wenn sie darauf abzielt, Gewinne zu erzielen. Nicht-kommerziell bedeutet hingegen, dass die Nutzung nicht vorrangig auf einen geschäftlichen Vorteil abzielt. Das klingt zunächst einleuchtend, aber es gibt noch viele weitere Fälle, die nicht eindeutig sind.
Creative Commons und kommerzielle Nutzung
Die Creative Commons (CC) Lizenzen erleichtern den Austausch von geistigem Eigentum im Internet. Sie regeln, unter welchen Bedingungen Bilder, Texte oder Fonts genutzt werden dürfen. Es gibt verschiedene CC-Lizenzen, die jeweils unterschiedliche Rechte und Einschränkungen festlegen. Doch auch hier bleibt die kommerzielle Nutzung oft unklar.
Achtung! Kommerzfallen bei privater Nutzung
Auch bei privater Nutzung von Inhalten aus dem Netz lauern Kommerzfallen. Selbst wenn kein Geld verdient wird, kann die Verwendung von Bildern oder Fonts als kommerzielle Nutzung gewertet werden. Beispielsweise wenn ein privater Blog Werbung enthält oder ein Produkt erwähnt wird. Auch unentgeltliche Dienstleistungen können als kommerziell angesehen werden.
Kommerziell vs. nicht-kommerziell
Die Grenzen zwischen kommerzieller und nicht-kommerzieller Nutzung sind fließend. Es gibt viele Faktoren, die eine Rolle spielen, wie z.B. wer die Inhalte nutzt, wie sie verwendet werden und zu welchem Zweck. Selbst vermeintlich private Inhalte können kommerzielle Aspekte haben. Daher ist es wichtig, vor der Verwendung von Inhalten aus dem Netz die genauen Bedingungen und Regeln zu prüfen.
Beurteilungskriterien für kommerzielle Nutzung
Um herauszufinden, ob eine Nutzung als kommerziell oder nicht-kommerziell eingestuft werden kann, sollte man die folgenden Punkte beachten:
- Wer verwendet die Inhalte? Handelt es sich um ein kommerzielles Unternehmen oder eine Non-Profit-Organisation?
- Wie werden die Inhalte konkret genutzt? Wird damit Geld verdient oder ist es rein für private Zwecke?
- Wozu werden die Inhalte verwendet? Geht es um Werbung, Promotion oder karitative Zwecke?
Praxisbeispiele
Um die kommerzielle Nutzung besser zu verstehen, betrachten wir einige gängige Praxisbeispiele:
- Wikipedia-Bilder: Diese können in der Regel frei für kommerzielle Nutzung verwendet werden, sofern die Lizenzbedingungen eingehalten werden.
- Google-Webfonts: Die Nutzung dieser Schriftarten ist meist unkompliziert und kann ebenfalls für kommerzielle Zwecke genutzt werden.
- Falsche Angaben auf der Webseite: Webseitenbetreiber sollten sicherstellen, dass alle Inhalte, die sie zur kommerziellen Nutzung anbieten, auch tatsächlich dafür freigegeben sind.
Interview mit Rechtsanwalt Wolf-Joachim von Rosenstiel
Rechtsanwalt Wolf-Joachim von Rosenstiel gibt in einem Interview hilfreiche Tipps zum Umgang mit kommerzieller Nutzung von Inhalten aus dem Netz.
Kommerzielle Nutzung: Gerichtsentscheid
In einem bekannten Fall aus dem Jahr 2014 wurde vor Gericht über die kommerzielle Nutzung eines Bildes entschieden. Das Urteil zeigt, dass die Unterscheidung zwischen kommerzieller und nicht-kommerzieller Nutzung oft nicht eindeutig ist.
Kommerzielle Nutzung bei eigenen Inhalten
Auch bei der eigenen Veröffentlichung von Inhalten im Netz sollte man darauf achten, dass die Nutzung nicht gegen Urheberrechte oder Lizenzbedingungen verstößt. Selbst kostenlose Inhalte können missbraucht werden, daher ist es wichtig, sich selbst abzusichern und klare Lizenzbedingungen zu verwenden.
Wenn man sich an die genannten Tipps hält und die Bedingungen und Regeln sorgfältig prüft, steht einer sicheren Nutzung von Inhalten aus dem Netz nichts im Wege.