Du denkst vielleicht, dass Hunde ihre Welt nur in Schwarz und Weiß sehen können. Aber stimmt das wirklich? Die Antwort mag dich überraschen. Tierpsychologen aus Amerika haben nämlich das Gegenteil bewiesen.
Sehschärfe ist nicht ihre Stärke
Die Sehkraft von Hunden hat ihre Stärken und Schwächen. Sie können sich besser auf bewegende Objekte konzentrieren als auf stillstehende. Das erklärt auch, warum Rehe auf einer Wiese in Schockstarre verharren – in der Hoffnung, nicht entdeckt zu werden. Und tatsächlich, es funktioniert! Die Zellen in den Augen wandeln Licht in Nervenimpulse um, die dann an das Gehirn weitergeleitet werden. Dort wird aus den Impulsen ein Bild erstellt. Hunde sehen in der Regel nicht besonders scharf und ihre räumliche Wahrnehmung ist auch nicht so ausgeprägt. Mit beiden Augen können sie einen Winkel von 240 Grad abdecken, aber nur 60 Grad davon überlappen sich, was die räumliche Einordnung erschwert. Im Vergleich zum Menschen schneiden Hunde also nicht so gut ab.
Das Experiment mit den Farben
Forscher in Amerika haben einen Hund genommen und viele Fleisch- und Käsestückchen versteckt. Diese wurden in verschiedenen Farben beleuchtet. Das Ergebnis war eindeutig: Auch für Hunde ist die Welt bunt! Allerdings können sie manche Farben besser sehen als andere. Insbesondere Blautöne können sie gut wahrnehmen, während Rot und Grün für sie eher wie Gelb wirken. Grüne Wellenbereiche können sie nicht so gut erkennen, da ihnen die entsprechenden Rezeptoren fehlen. Die Netzhaut eines Hundes verfügt auch nur über etwa 100.000 Zäpfchen. Dafür haben sie mehr Stäbchen, die ihnen erlauben, auch bei wenig Licht gut zu sehen.
Alltagstipps für Hundebesitzer
Hunde haben zwar keine schlechten Augen, aber mit ein wenig Wissen kannst du ihnen den Alltag erleichtern. Zum Beispiel ist ein roter Ball auf einer grünen Wiese für Hunde ein echtes Suchspiel. Wenn du jedoch einen blauen Ball nimmst, wird dein vierbeiniger Freund viel mehr Spaß haben. Wenn du Agility mit deinem Hund machst, solltest du wissen, dass er die rot markierten Kontaktzonen nicht gut sehen kann. Wenn du ihn durch einen Tunnel schickst, der ein paar Meter entfernt ist, wird er ihn erst sehen, wenn er direkt davor steht. Wenn du die Aufmerksamkeit deines Hundes bekommen möchtest, rufe ihn und bewege dich dabei. Wenn du still stehst, wird er dich vielleicht in ein paar Metern Entfernung nicht einmal bemerken, aber das liegt nicht an Sturheit, sondern an seinen Augen. Eines ist sicher: Seine Nase funktioniert einwandfrei, also ist es gar nicht so einfach, sich vor ihm zu verstecken.