Bist du auf der Suche nach einem schnellen finanziellen Ausweg? Hast du schon mal daran gedacht, dein Konto zu überziehen? Diese Option mag verlockend erscheinen, aber bevor du diesen Schritt wagst, solltest du die möglichen Folgen kennen.
Konto überziehen: Bedeutung und Folgen
Konto überziehen bedeutet, dass du Geld ausgibst, obwohl du kein Guthaben mehr auf deinem Konto hast. Du machst praktisch Schulden bei deiner Bank. Normalerweise ist dies nur möglich, wenn die Bank dies genehmigt oder duldet. Die genehmigte Kontoüberziehung wird als Dispositionskredit bezeichnet.
Wenn du dein Konto überziehst, berechnet die Bank dafür zusätzliche Zinsen. Sind sie jedoch nicht einverstanden, besteht die Gefahr, dass dein Konto gesperrt wird. Im schlimmsten Fall kann die Bank sogar dein Konto kündigen und du musst die Bankschulden sofort zurückzahlen.
Kontoüberziehung mit einem Dispositionskredit
Besitzt du ein Konto mit Dispo, erhältst du monatlich von deiner Bank einen Kreditrahmen, den du ausschöpfen darfst. Indem du deinen Dispositionskredit nutzt, überziehst du dein Konto, da du Geld ausgibst, das du nicht hast. Dadurch bleibst du liquide, wenn kein Guthaben mehr auf deinem Konto verfügbar ist.
Es ist wichtig zu bedenken, dass die Bank das Geld zurückfordern wird und dafür hohe Zinsen verlangt. Die Bank verdient also gut daran, wenn Kunden ihr Konto überziehen. In der Regel setzt ein Dispositionskredit voraus, dass regelmäßiges monatliches Einkommen auf das Konto eingezahlt wird. Die Höhe des Einkommens bestimmt oft auch die Höhe des Dispositionskredits.
Wie hoch sind die Zinsen bei einem Dispositionskredit?
Du kannst dein Konto mit einem Dispokredit so oft überziehen, wie du möchtest. Dabei solltest du beachten, dass du jedes Mal Zinsen zahlst, selbst wenn du nur einen Tag im Minus warst. Die Höhe der Zinsen variiert von Bank zu Bank und liegt normalerweise zwischen 6 und 15 Prozent. Nur sehr wenige Geldinstitute bieten Zinssätze im einstelligen Bereich an.
Es lohnt sich, verschiedene Dispokredite bei verschiedenen Banken zu vergleichen. Dabei solltest du insbesondere auf die Höhe der Dispositionskreditzinsen achten, die jedes Mal anfallen, wenn du dein Konto überziehst. Beachte auch die Kontoführungsgebühren, die Höhe der Guthabenzinsen, die Gebühren für die Abhebung von Bargeld sowie eventuelle Zusatzleistungen wie eine kostenlose Kreditkarte oder Boni.
Die Zinsen für ein überzogenes Konto mit Dispokredit werden pro Quartal abgerechnet. Nach jedem Quartal stellt die Bank fest, wie hoch dein Konto überzogen ist, und berechnet die Zinsen entsprechend.
Konto ungenehmigt überzogen: Was nun?
Normalerweise spielt es für die Bank keine Rolle, wie oft du innerhalb des Dispositionsrahmens dein Konto überziehst. Aber was passiert, wenn du dein Konto über das Dispolimit hinaus überziehst? Dies solltest du aus folgenden Gründen vermeiden:
- Es fallen noch höhere Zinsen an.
- Die Bank kann dich auffordern, deinen Kontostand auszugleichen.
- Wenn du das Konto nicht ausgleichst, kann die Bank dein Konto kündigen. Es besteht auch die Möglichkeit, dass entweder die Bank oder ein Inkassounternehmen das fehlende Geld eintreibt.
- Im schlimmsten Fall droht ein negativer SCHUFA-Eintrag.
Es ist zwar möglich, das Konto kurzfristig über den Dispokreditrahmen hinaus zu überziehen, sollte aber nur nach Rücksprache mit der Bank erfolgen.
Konto überziehen ohne Dispo: Nicht empfehlenswert
Auch wenn es möglich ist, ein gewöhnliches Girokonto oder Bankkonto zu überziehen, sollte dies vermieden werden. Für die Bank ist eine Kontoüberziehung ohne Dispo ein negatives Zeichen. Die Bank geht davon aus, dass du finanzielle Schwierigkeiten hast und zieht entsprechende Konsequenzen:
- Es werden sehr hohe Überziehungszinsen erhoben.
- Du wirst aufgefordert, das Minus auf dem Konto auszugleichen.
- Wenn du dem nicht nachkommst, kann die Bank dein Konto sperren oder kündigen.
- Auch hier droht ein negativer SCHUFA-Eintrag.
Wenn du kein Geld mehr auf deinem Konto hast und dein Konto überziehen möchtest, solltest du dich mit deiner Bank absprechen, ob sie eine kurzzeitige Überziehung duldet oder dir einen Dispo einräumt. Möglicherweise ist es sogar sinnvoller, stattdessen einen Ratenkredit mit günstigeren Zinsen aufzunehmen.
Flexibilität ist sicherlich ein Vorteil des Dispositionskredits, da die Entscheidung, das Konto zu überziehen, kurzfristig getroffen werden kann. Aber sei vorsichtig, denn bei langer und regelmäßiger Nutzung kann ein Dispo schnell zur Schuldenfalle werden, da die Schulden durch die hohen Zinsen kontinuierlich steigen.
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