Ein gesperrtes Konto kann zu erheblichen Unannehmlichkeiten führen und den Zugriff auf Ihr Geld einschränken. In diesem Artikel erfahren Sie, warum ein Konto gesperrt werden kann, welche Folgen eine Kontosperrung hat und wie Sie diese wieder aufheben können. Außerdem klären wir die Frage, ob ein P-Konto gesperrt werden kann und wie das Finanzamt eine Kontosperrung durchsetzen kann.
Wann wird ein Konto gesperrt?
Es gibt verschiedene Gründe, warum ein Konto gesperrt werden kann. Wenn beispielsweise Ihre EC-Karte gestohlen wurde oder verloren gegangen ist, können Sie selbst Ihr Konto sperren lassen. Auch die Bank kann ein Konto sperren, zum Beispiel bei Überziehung oder verdächtigen Aktivitäten. Wenn der Grund für die Kontosperrung nicht offensichtlich ist, sollten Sie unbedingt Ihre Bank kontaktieren.
Die Folgen einer Kontosperrung sind gravierend. Sie können kein Geld mehr ausgeben, kein Bargeld abheben, keine Überweisungen tätigen und auch keine Lastschriften oder Daueraufträge ausführen. Eine Kontosperrung kann auch Auswirkungen auf Ihre Bonität haben, da ein negativer SCHUFA-Eintrag entstehen kann.
Wie lange ein Konto gesperrt bleibt, hängt von der Ursache der Kontosperrung ab. Bei Schulden und einer daraus resultierenden Pfändung bleibt das Konto gesperrt, bis die offenen Forderungen beglichen wurden. Wird das Konto auf Initiative der Bank gesperrt, wird die Kontosperrung aufgehoben, sobald das zugrundeliegende Problem behoben wurde.
Kontosperrung durch die Bank: Wann darf die Bank mein Konto sperren?
Die Bank kann Ihr Konto sperren, wenn Sie zum Beispiel einen Kredit abgeschlossen haben und die Kreditraten nicht fristgerecht bezahlen. Auch bei einer ungenehmigten Kontoüberziehung ist eine Kontosperrung möglich. Dies kann beim Vorhandensein eines Dispokredits oder auch bei einem Konto ohne Dispo der Fall sein.
Auch eine falsche PIN-Eingabe am Automaten oder ungewöhnliche Kontobewegungen können zu einer Kontosperrung führen. Wenn zum Beispiel innerhalb kurzer Zeit außergewöhnlich viel Geld abgehoben wird, könnte die Bank davon ausgehen, dass Ihre EC-Karte gestohlen wurde.
Konto gesperrt wegen Pfändung: Und nun?
Eine Kontopfändung ist eine Form der Zwangsvollstreckung. Wenn eine Person ihre Schulden nicht mehr begleichen kann, kann der Gläubiger die Pfändung seines Kontos nutzen, um seine Forderungen zu befriedigen. Nach einem Mahnverfahren und Erhalt eines Mahnbescheids kann der Gläubiger einen Vollstreckungsbescheid als Vollstreckungstitel bei einem Gericht beantragen.
Um eine Kontopfändung durchzusetzen, muss das zuständige Gericht einen Pfändungs- und Überweisungsbeschluss erlassen. Der Schuldner und seine Bank werden über die bevorstehende Pfändung informiert. Bei einer Kontosperrung im Rahmen einer Pfändung hat der Kontoinhaber keinen Zugriff mehr auf sein Guthaben. Stattdessen wird das Guthaben an den Gläubiger überwiesen.
Wenn Ihr Konto aufgrund einer Pfändung gesperrt wurde, kann nur die Begleichung der Schulden das Konto entsperren. Informationen zu den Möglichkeiten, um Ihre Schulden loszuwerden, erhalten Sie bei einer kostenlosen und unverbindlichen Erstberatung.
Trotz Kontosperrung auf das Konto zugreifen: Geht das?
Um zu verhindern, dass Ihr gesamtes Geld gepfändet wird, können Sie bei einer bevorstehenden Kontopfändung Ihr bestehendes Konto in ein Pfändungsschutzkonto (P-Konto) umwandeln oder ein neues P-Konto einrichten lassen. Sie können dies bei Ihrer Bank beantragen und die Bank ist gesetzlich verpflichtet, dies innerhalb von vier Tagen zu erledigen.
Bei einem P-Konto wird ein monatlicher Grundfreibetrag geschützt, über den Sie frei verfügen können, um zum Beispiel Ihre Lebenshaltungskosten zu decken. Abhebungen, Überweisungen und Lastschriften sind bei einem P-Konto trotz Pfändung möglich. Alles, was den Freibetrag überschreitet, wird jedoch an den Gläubiger überwiesen.
Eine Kontosperrung trotz P-Konto kann darauf zurückzuführen sein, dass mehrere Pfändungsschutzkonten eingerichtet wurden, was jedoch nicht erlaubt ist. Es ist auch nicht erlaubt, das P-Konto als Gemeinschaftskonto zu führen. Bei einem Regelverstoß kann eine Sperrung beim P-Konto erfolgen.
Kontosperrung durch das Finanzamt
Schulden beim Finanzamt können teuer werden und schnell zur Sperrung des Kontos führen. Bereits eine verspätete Zahlung kann hohe Versäumnisgebühren verursachen. Wenn Steuern überhaupt nicht bezahlt werden, kann das Finanzamt eine Kontosperrung für eine Kontopfändung erwirken. Behörden wie das Finanzamt müssen nicht erst einen Vollstreckungstitel beantragen, um eine Zwangsvollstreckung durchzusetzen.
Wenn das Finanzamt Ihr Konto sperrt, sollten Sie Ihre Schulden so schnell wie möglich begleichen, um wieder Zugriff auf Ihr Guthaben zu erhalten. Wenn Sie Schulden beim Finanzamt haben und nicht wissen, wie Sie mit dieser Situation umgehen sollen, können Sie eine unverbindliche Schuldenanalyse durchführen lassen.
(Artikelbild: Pixabay / bykst)