Kopfzittern bei Hunden: Was steckt dahinter?

Kopfzittern bei Hunden: Was steckt dahinter?

Ein plötzliches Kopfzittern kann jeden Hund überraschen, aber bestimmte Rassen sind dafür anfälliger. Erfahren Sie hier, wie Sie sich während einer Episode verhalten sollten und wie Sie Ihrem Hund helfen können.

Was ist das Kopfzittern bei Hunden?

Das plötzliche Kopfzittern bei Hunden wird auch als Head Bobbing bezeichnet. Dabei beginnt der Hundekopf plötzlich und unkontrolliert zu zittern. In der Tiermedizin spricht man von einem idiopathischen Kopftremor, der zwischen vertikalem Zittern (Ja-Ja-Tremor) und horizontalem Zittern (Nein-Nein-Tremor) unterschieden wird.

Das horizontale Kopfzittern tritt bei Hunden am häufigsten auf. Während einer solchen Episode ist der Hund wach und zeigt keine weiteren Symptome. Die genaue Ursache für das unfreiwillige Kopfzittern ist bis heute nicht bekannt, aber es wird vermutet, dass unkontrollierbare Kontraktionen der Nackenmuskulatur dafür verantwortlich sind.

Charakteristika des plötzlichen Kopfzitterns

Das Kopfzittern tritt plötzlich und ohne Vorwarnung auf, meistens in Ruhephasen des Hundes. Betroffene Halter berichten, dass das Zittern während des Sitzens, Entspannens im Körbchen oder nach körperlicher Anstrengung auftritt. Folgende Merkmale sind charakteristisch für das plötzliche Kopfzittern:

  • Keine Verhaltensauffälligkeiten vor oder nach einer Episode
  • Der Hundekopf beginnt unkontrolliert zu zittern (vertikal oder horizontal)
  • Der Rest des Körpers ist nicht betroffen
  • Der Hund ist während einer Episode bei Bewusstsein und ansprechbar
  • Das Kopfzittern kann durch Ablenkung unterbrochen werden

Die Dauer einer Episode variiert stark, in der Regel dauert sie weniger als drei Minuten. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen das Kopfzittern mehrere Stunden anhält. Die Häufigkeit variiert von Hund zu Hund, einige haben nur eine Episode im Vierteljahr, während andere das Kopfzittern mehrmals am Tag oder pro Woche erleben.

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So erkennen Sie einen epileptischen Anfall

Beim ersten Auftreten des plötzlichen Kopfzitterns beim Hund ist die Sorge groß. Das unkontrollierte Zittern wird oft mit einem epileptischen Anfall assoziiert und darf keinesfalls unterschätzt werden. Die Symptome eines epileptischen Anfalls unterscheiden sich jedoch deutlich vom plötzlichen Kopfzittern. Folgende Merkmale sprechen für einen epileptischen Anfall:

  • Plötzliches Hinfallen
  • Stark angespannte und krampfhafte Muskulatur
  • Unwillkürlicher Harn- und Kotabsatz
  • Bewusstlosigkeit
  • Kaubewegungen
  • Halluzinationen (Fliegenschnappen, Bellen, Schwanzbeißen)
  • Übermäßige Speichelproduktion
  • Wesensveränderungen

Diagnose und Behandlung des plötzlichen Kopfzitterns

Beim ersten Auftreten des Kopfzitterns ist man als Halter oft überfordert und verunsichert. In den meisten Fällen handelt es sich um einen harmlosen idiopathischen Kopftremor. Um jedoch andere Erkrankungen auszuschließen, sollten Sie Ihren Hund unbedingt einem Tierarzt vorstellen.

Eine neurologische Untersuchung kann Anzeichen für Nervenfunktionsstörungen feststellen. Blutuntersuchungen geben Aufschluss über Infektionskrankheiten, Entzündungswerte und Organfunktionen. Eine Computertomographie oder Magnetresonanztomographie kann strukturelle Veränderungen im Rückenmark oder Gehirn sichtbar machen.

Es ist jedoch zu beachten, dass Hunde mit plötzlichem Kopfzittern oft keine Auffälligkeiten in den Untersuchungen zeigen. Es handelt sich daher um eine Diagnose nach Ausschlussverfahren.

Eine standardisierte Behandlung für das plötzliche Kopfzittern gibt es nicht, da die genauen Ursachen noch unbekannt sind. Antiepileptika und andere Medikamente haben bisher keine Wirkung gezeigt. Je nach Ausprägung des Kopfzitterns kann eine Physiotherapie oder Futterumstellung versucht werden, um die Episoden zu reduzieren. Nach einer Episode freut sich der Hund über eine Massage der Nackenmuskulatur, um sich zu entspannen und die Muskeln zu lockern.

Diese Hunderassen sind besonders betroffen

Grundsätzlich kann jedes Hund eine Episode des plötzlichen Kopfzitterns haben, aber bestimmte Rassen sind signifikant häufiger betroffen. Bei folgenden Rassen wurde das Kopfzittern besonders häufig beobachtet:

  • Englische Bulldogge
  • Dobermann
  • Boxer
  • Labrador Retriever
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Englische Bulldoggen sind die am meisten betroffene Rasse. Die meisten Hunde haben ihre erste Episode im Alter von vier Jahren oder jünger. Bei den besonders betroffenen Rassen können erste Episoden bereits im Alter von ein bis zwei Jahren auftreten.

Die Lebensqualität der Hunde wird durch das plötzliche Kopfzittern in der Regel nicht beeinträchtigt. Nur wenn die Symptome die Nahrungsaufnahme oder den Schlaf des Hundes stören und Angst verursachen, liegt eine Beeinträchtigung vor. Da die Episoden für den Hund weder schmerzhaft noch lebensbedrohlich sind und in der Regel nach einigen Minuten wieder verschwinden, können die Hunde ein ganz normales Hundeleben führen.