Haustiere sind geliebte Familienmitglieder und wir möchten sicherstellen, dass sie die bestmögliche medizinische Versorgung erhalten. Einige Versicherungsunternehmen bieten spezielle Krankenversicherungen für Hunde, Katzen und Pferde an. Aber sind diese Versicherungen wirklich sinnvoll oder eher überflüssig? In diesem Artikel werden wir uns genauer mit diesem Thema befassen.
Sind Tierkrankenversicherungen wirklich notwendig?
Die Tarife und Bedingungen der Tierkrankenversicherungen variieren stark. Einige Policen sind teuer und decken nicht alle Behandlungen ab. Darüber hinaus versichern die meisten Versicherungsunternehmen nur gesunde Tiere. Angesichts dieser Einschränkungen stellt sich die Frage, ob sich eine Versicherung für Ihr Haustier überhaupt lohnt.
Wer bekommt eine Versicherung und wann gilt sie?
Grundsätzlich können nur gesunde Tiere versichert werden. Oft gibt es ein Mindest- und Höchstalter, in dem das Tier sein muss, um eine Versicherung abzuschließen. In der Regel müssen zu versichernde Tiere mindestens zwei Monate alt sein. Bei älteren Tieren oder Vorerkrankungen kann ein tierärztliches Gutachten über den Gesundheitszustand erforderlich sein. Bei den meisten Versicherungsunternehmen erhalten Sie kein Angebot mehr, wenn Ihr Hund beispielsweise älter als sieben Jahre ist.
Es gilt die Faustregel: Je älter das Tier bei Vertragsabschluss ist, desto höher werden die Beiträge. Für Krankheiten gilt in der Regel eine Wartezeit von drei Monaten ab Vertragsbeginn. Treten bereits in dieser Zeit Krankheiten auf, werden die Kosten nicht übernommen. Bei Unfällen besteht jedoch sofortiger Versicherungsschutz.
Welche Leistungen bieten Tierkrankenversicherungen?
Eine Tierkrankenversicherung erstattet die Kosten für Tierarzt- und Operationsbehandlungen, Medikamente, Unterbringung und Diagnostik. Allerdings werden nur medizinisch notwendige Behandlungen übernommen. Kastrationen, Sterilisationen sowie Tätowierungen oder das Setzen eines Chips werden von vielen Versicherern nicht abgedeckt.
Die Kosten der Tierarztpraxen für Behandlungen werden in der Regel nach der Gebührenordnung für Tierärzte berechnet. Die Versicherungsunternehmen zahlen normalerweise nur den zweifachen Satz, in Ausnahmefällen auch den dreifachen Satz. Zudem übernehmen die Versicherer in der Regel nur 80 Prozent der erstattungsfähigen Kosten, sodass eine Selbstbeteiligung von 20 Prozent besteht. Einige Versicherer begrenzen zudem die jährlichen Kosten auf einen bestimmten Betrag, zum Beispiel 2.500 Euro.
Lohnt sich eine Tierkrankenversicherung?
Die Beiträge für Tierkrankenversicherungen sind niedrig, solange Sie Ihr gesundes Tier so früh wie möglich versichern. In diesem Fall zahlen Sie über viele Jahre Beiträge. Es ist wichtig zu beachten, dass Standardleistungen wie Impfungen oder Kastrationen in der Regel nicht von der Versicherung abgedeckt werden.
Eine sinnvolle Alternative könnte eine reine Operationskostenversicherung sein, um zumindest einen Teil der teuren Operationskosten erstattet zu bekommen. Die Beiträge für solche Tarife sind in der Regel niedriger als für umfassendere Versicherungen.
Sie können auch auf eine Tierkrankenversicherung verzichten und stattdessen eine Rücklage für Notfälle bilden. Auf diese Weise haben Sie im Ernstfall Geld auf dem Konto und können die Behandlungskosten selbst tragen.
Die Entscheidung für oder gegen eine Tierkrankenversicherung hängt von Ihren individuellen Umständen, Bedürfnissen und finanziellen Möglichkeiten ab. Vergleichen Sie die Tarife und Bedingungen verschiedener Anbieter und lassen Sie sich gegebenenfalls unabhängig beraten.
Nützliche Orientierung bei Tierkrankenversicherungen bieten die Stiftung Warentest, unabhängige Versicherungsberater und Ihre örtliche Verbraucherzentrale.
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