Bist du kurzsichtig oder weitsichtig? Beim Optiker kannst du schnell herausfinden, ob du eine Brille benötigst und welche Art von Sehschwäche du hast. Ein positiver Dioptrienwert, z. B. +2,00, deutet auf Weitsichtigkeit hin. Umgekehrt bedeutet ein negativer Dioptrienwert, z. B. -2,00, dass du kurzsichtig bist. Die Abkürzung für die Maßeinheit Dioptrien ist “dpt”.
Kann ich kurzsichtig und weitsichtig gleichzeitig sein?
Ja, das ist möglich. Manche Menschen bemerken, dass ihre Sehhilfe nicht mehr ausreichend ist und sie trotz Brille verschwommen sehen. In solchen Fällen versuchen die Augen, die Sehschwäche auszugleichen. Das stärkere Auge übernimmt dabei die Arbeit des schwächeren Auges. Wenn jedoch beide Augen eine ähnliche Sehschwäche haben, ist dies nicht möglich. Das Kompensieren von Kurz- und Weitsichtigkeit ist generell anstrengend für die Augen und kann Kopfschmerzen verursachen, wenn keine geeignete Sehhilfe gefunden wird.
Anatomisch gesehen tritt eine gleichzeitige Kurz- und Weitsichtigkeit auf, wenn der Augapfel bei Kurzsichtigkeit länger als normal ist. Schon eine um einen Millimeter längere Augapfel kann eine Sehschwäche von -3,00 Dioptrien verursachen. In diesem Fall werden Lichtstrahlen vor der Netzhaut gebündelt und treffen gestreut auf die zu lange Netzhaut.
Mit zunehmendem Alter kann zur Kurzsichtigkeit auch noch Weitsichtigkeit hinzukommen, da die Linse des Auges im Alter versteift und an Elastizität verliert. Doch auch diese doppelte Sehschwäche kann mit einer geeigneten Sehhilfe korrigiert werden.
Kurzsichtigkeit im Überblick
Die Ursache für Kurzsichtigkeit liegt meistens in einem zu langen Augapfel, was in der Regel vererbt wird. Eine vergrößerte Linse oder Krankheiten wie der Graue Star können ebenfalls zu einer erhöhten Brechkraft und somit zu Kurzsichtigkeit führen. Der negative Effekt besteht darin, dass das Licht nicht auf der Netzhaut, sondern davor gebündelt wird.
Auch die aktuellen Lebensgewohnheiten können Kurzsichtigkeit begünstigen, z. B. stundenlange Arbeit am PC und die Nutzung von Smartphones und Tablets. Dadurch liegt der Fokus des Auges selten in der Ferne, was zu Veränderungen am Augapfel führen kann.
Entstehung und Ursachen der Kurzsichtigkeit
Die einfache Kurzsichtigkeit ist angeboren und entwickelt sich normalerweise zwischen dem zehnten und zwölften Lebensjahr. Sie stoppt in der Regel um das 25. Lebensjahr herum. Das Gute daran ist, dass der Dioptrienwert normalerweise nicht über -6,00 dpt steigt.
Bei progressiver Kurzsichtigkeit, der Myopia magna, handelt es sich um eine Augenkrankheit, bei der starke Sehschwächen und Folgeschäden auftreten können.
Wie sieht eine kurzsichtige Person?
Eine kurzsichtige Person kann problemlos alles in der Nähe sehen, manchmal sogar besser als Personen mit normaler Sehkraft. Allerdings kann sie entfernte Objekte nicht gut erkennen, da sie verschwommen erscheinen. Typische Situationen, die auf Kurzsichtigkeit hinweisen können, sind beispielsweise Schwierigkeiten beim Erkennen von entfernten Gegenständen.
Weitsichtigkeit im Überblick
Bei geringer Weitsichtigkeit treten normalerweise bis zum 30. Lebensjahr keine Komplikationen auf, und Betroffene können sowohl in der Nähe als auch in der Ferne gut sehen. Allerdings wird dabei die Augenmuskulatur, insbesondere der Ziliarmuskel, stark beansprucht.
Entstehung und Ursachen der Weitsichtigkeit
Im fortgeschrittenen Alter kann die Akkommodation, also die Fokussierung auf nahe Objekte, größtenteils nicht mehr bewältigt werden. Das resultiert in unscharfem Sehen in der Nähe, da der Ziliarmuskel bei zunehmender Versteifung der Linse die Weitsichtigkeit nicht mehr korrigieren kann. Die Ursachen für Weitsichtigkeit können ein zu kurzer Augapfel, eine Hornhaut oder eine Linse mit zu geringer Brechkraft sein. Es kann auch eine Kombination dieser Faktoren vorliegen.
Wenn eine weitsichtige Person in die Ferne schaut, wird das Licht so gebündelt, dass ein scharfes Bild erst hinter der Netzhaut entsteht. Das ist das genaue Gegenteil der Kurzsichtigkeit.
Die Weitsichtigkeit ist angeboren, kann aber durch das Wachstum des Augapfels in der Jugend abnehmen. Im Laufe des Lebens nimmt bei allen Menschen die Elastizität und Anpassungsfähigkeit der Linse ab. Daher benötigen auch Menschen mit normaler Sehkraft ab dem 45. Lebensjahr häufig eine Lesebrille.
Wie sieht eine weitsichtige Person?
Menschen mit starker Weitsichtigkeit sehen weder in der Nähe noch in der Ferne scharf. Wenn die Fehlsichtigkeit nur leicht ausgeprägt ist, können sie in der Nähe unscharf sehen, dafür aber in der Ferne scharf. Menschen mit Weitsichtigkeit bemerken dies oft, wenn das Lesen nicht mehr reibungslos funktioniert oder wenn sie sich nicht mehr problemlos im Spiegel sehen können.
Ein einfacher Selbsttest besteht darin, den Abstand zu einem Buch, Bildschirm oder Spiegel zu vergrößern und zu beobachten, ob dies hilft. Beachte jedoch, dass dieser Test bei starker Weitsichtigkeit möglicherweise nicht aussagekräftig ist.