Lacke sind nicht nur ein Schutz, sondern auch eine Verschönerung für Oberflächen. Es gibt verschiedene Lackarten wie Acryllack, Alkydharzlack, PUR-Lack, Epoxidharzlack, Nitrolack und viele mehr. In diesem Artikel geben wir einen Überblick über diese Lackarten und erklären ihre Unterschiede und Verwendungszwecke.
Was ist ein Lacksystem?
Ein Lacksystem besteht aus mehreren Schichten, die auf einer Oberfläche aufgetragen werden. Es kann aus einer Grundierung, einer Spachtelschicht, einem Farb- oder Decklack und einem Klarlack bestehen.
Was man unter einem sog. Lacksystem versteht
Produktauswahl für den Lackaufbau
Die meisten Lackhersteller bieten eine breite Produktpalette an, die speziell auf den Aufbau von Lacksystemen abgestimmt ist. Von Grundierungen über Haftvermittler und Primer bis hin zu Füllern und Spachtelmassen gibt es alles, was für den gewünschten Lackaufbau benötigt wird.
Metalldose mit Lack: Lack gibt es in zahlreichen Farben und Varianten für Verwendungszwecke aller Art
Unterschiedliche Lackarten
Lackarten können nach den eingesetzten Bindemitteln unterschieden werden. Es gibt Lacke mit Bindemitteln wie Kunstharz oder Acryl, die die Eigenschaften der Lacke maßgeblich bestimmen. Zusätzlich können Lacke nach ihren Anwendungsbereichen, Funktionen oder besonderen Eigenschaften benannt werden.
Lackarten kategorisiert nach Ihrem Einsatz
Die meistverwendeten Lackarten
Zu den meistverwendeten Lackarten gehören Kunstharzlacke, Alkydharzlacke, Acryllacke, Nitrolacke, Epoxidharzlacke und PUR-Lacke.
Kunstharzlack, Alkydharzlack
Kunstharzlacke, insbesondere Alkydharzlacke, sind vielseitig einsetzbar und werden häufig für gewerbliche und professionelle Lackierarbeiten verwendet. Sie können auf vielen Oberflächen wie Holz, Metall, Kunststoff, Glas und Stein sowohl im Innen- als auch im Außenbereich eingesetzt werden. Kunstharzlacke sind bekannt für ihre gute Haftung, Deckkraft und Strapazierfähigkeit.
Alkydharzlack © aykuterd, stock.adobe.com
Acryllack, Dispersionslack, Wasserlack
Acryllacke sind wasserlösliche Lacke, die für umweltschonende und bunte Lackierungen ideal sind. Sie sind geruchsarm, einfach zu verarbeiten und bieten gute Haftungseigenschaften. Acryllacke sind in verschiedenen Farben und Ausführungen erhältlich.
Hände voll mit Acryllack: Wasserlösliche Acryllacke sind ideal für bunte, umweltschonende Lackierungen
Nitrocelluloselack, Nitrolack
Nitrocelluloselacke werden seit über 150 Jahren verwendet und sind besonders beliebt für Fahrzeuglackierungen. Sie sind vielseitig einsetzbar und werden unter anderem für Metall-, Möbel-, Leder-, Folien-, Textil- und Nagellack verwendet.
Epoxidharzlack
Epoxidharzlacke sind bekannt für ihre schnelle Trocknungszeit und werden häufig im Boots- und Fahrzeugbau sowie für die Beschichtung von Holzböden, Industrieböden und Betonflächen eingesetzt. Sie ergeben robuste und langlebige Oberflächen.
PUR-Lack, Polyurethanlack
PUR-Lacke sind reaktionsfähige Lacke, die sehr widerstandsfähige und belastbare Oberflächen erzeugen. Sie finden Anwendung in der Fahrzeuglackierung sowie zum Versiegeln von Holzfußböden, Treppen, Möbeln und Arbeitsflächen.
PUR Lacke gehören zu den sog. High-Solid-Lacken
Lackfilm und Trocknung
Der Lackfilm entsteht durch das Trocknen des Lackes. Beim Trocknen verdunsten die Lösemittel, während sich die nicht flüchtigen Bestandteile miteinander verbinden und einen glatten, glänzenden oder matten Lackfilm auf der Oberfläche bilden.
So entsteht eine geschlossene Lackoberfläche
Wasserlacke und lösemittelhaltige Lacke
Wasserlacke haben den Ruf, schlechter zu haften als lösemittelhaltige Lacke. Jedoch haben sich schadstoffarme Systeme mittlerweile in Bezug auf Haftung und Vielseitigkeit verbessert. Heutzutage werden sogar hochbelastbare Fahrzeuglackierungen in der Regel mit wasserbasierten Lacksystemen durchgeführt.
Lackvorbereitung und Haftung
Eine saubere und stabile Untergrundoberfläche ist entscheidend für eine optimale Haftung des Lackes. Vor dem Lackieren muss der Untergrund gründlich gereinigt und vorbereitet werden. Eine gute Vorbereitung und das Einhalten der Trocknungszeiten sind wesentliche Erfolgsfaktoren für eine gelungene Lackierung.
Sprühlack © Sebastiano Fancellu, stock.adobe.com
1K- und 2K-Lacke, Einschicht- und Mehrschichtlackierungen
1K-Lacke enthalten alle Komponenten für einen fertigen Lackfilm. Bei 2K-Lacken wird der Härter kurz vor dem Verarbeiten hinzugefügt. Ein- oder Mehrschichtlackierungen haben nichts mit 1K- oder 2K-Lacken zu tun und können unabhängig voneinander eingesetzt werden.
Zweikomponentenlack: Robust und langlebig
Das Lackieren kann eine kreative und lohnenswerte Aufgabe sein. Mit dem richtigen Wissen über die verschiedenen Lackarten und Techniken kann man professionelle Ergebnisse erzielen.