Läusebefall: Was tun, wenn die Kopfhaut juckt und brennt?

Läusebefall: Was tun, wenn die Kopfhaut juckt und brennt?

Die Schulferien sind vorbei und der Alltag kehrt zurück – leider auch die Kopfläuse. Das krabbelnde Problem auf den Köpfen der Kinder ist mittlerweile so verbreitet, dass es für Eltern genauso unangenehm geworden ist wie eine Sechs in Mathe. Doch sowohl die Note als auch die Läuse werden pragmatisch bekämpft – in der Hoffnung, dass es sich um einen einmaligen Vorfall handelt.

Die Ansteckung: Wie kommen Läuse ins Haar?

Kopfläuse, auch bekannt als Pediculosis capitis, verbreiten sich von Mensch zu Mensch. Warum manche Köpfe öfter befallen werden als andere, ist noch unbekannt. Es hängt jedenfalls nicht von der Sauberkeit, Haarfarbe oder -länge ab. Wenn sich zwei Köpfe berühren, wandern die flügellosen Insekten schnell von Schopf zu Schopf. Da Kinder häufig ihre Köpfe zusammenstecken, sind Kindergarten- und Grundschulkinder am häufigsten betroffen. Haustiere spielen bei der Übertragung keine Rolle und Läuse übertragen auch keine Krankheiten.

Die Beschwerden: Was wollen die Läuse auf dem Kopf?

Kopfläuse sind parasitäre Insekten, die ausschließlich Menschen befallen. Sie leben auf behaarten Köpfen. Die Weibchen legen ihre Eier in der Nähe der Haarwurzeln ab und ernähren sich mehrmals täglich von Blut aus der Kopfhaut. Dafür ritzen sie die Haut und injizieren Speichel in die winzige Wunde, um das Blut zu verdünnen. Das Immunsystem reagiert darauf und verursacht den Juckreiz. Wenn die Laus in Ruhe gelassen wird, kann sie bis zu 30 Tage lang leben. Außerhalb des Kopfes, zum Beispiel in Mützen oder auf Kopfkissen, überleben die Läuse nur ein bis zwei Tage.

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Die Diagnose: Wie erkennt man Kopfläuse?

Anfangs bemerkt man die Tierchen häufig nicht. Später verursachen die Läuse starken Juckreiz auf der Kopfhaut. Betroffene kratzen sich ständig. Beim Kämmen bleiben einige der Läuse hängen. Vor allem aber sind die Eihüllen der Läuse, Nissen genannt, gut sichtbar. Sie sehen aus wie helle Schuppen im Haar.

Die beste Methode, um nach Kopfläusen zu suchen, ist das feuchte Haar mit einem feinzackigen Läusekamm gründlich durchzukämmen. Eine normale Spülung macht die Läuse unbeweglich und verhindert, dass das Kämmen zu stark ziept. Es ist am besten, Strähne für Strähne vom Haaransatz bis zu den Spitzen durchzukämmen. Dabei bleiben Läuse und Nissen im Kamm hängen.

Die Therapie: Wie wird man Kopfläuse wieder los?

Sobald Läuse oder ihre Eier auf dem Kopf entdeckt werden, müssen spezielle Shampoos, Lotionen oder Sprays verwendet werden. Es gibt eine Reihe von rezeptfreien Produkten auf chemischer oder pflanzlicher Basis, die in Apotheken erhältlich sind. Für Kinder bis zwölf Jahre kann der Arzt für die meisten Präparate ein Rezept ausstellen. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen. Der Läusebefall sollte innerhalb von zwei Wochen beseitigt sein.

Erste Schritte der Behandlung

Die Deutsche Pediculosis-Gesellschaft empfiehlt, alle benutzten Haarbürsten und Kämme gründlich mit einer alten Zahnbürste oder Nagelbürste zu reinigen. Jedes Familienmitglied sollte seine eigene Bürste oder seinen eigenen Kamm bekommen.

Alle Gemeinschaftseinrichtungen, die das Kind besucht, müssen über den Läusebefall informiert werden. Das Kind darf jedoch schon ab dem Tag nach Behandlungsbeginn wieder zur Schule, in den Sportverein oder in den Kindergarten gehen. Nach Aussage der Pediculosis-Gesellschaft besteht dann keine Ansteckungsgefahr mehr.

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Die Behandlung sollte aus einem anerkannten Mittel und einem Läusekamm zur Überprüfung des Therapieerfolges bestehen. Nach fünf Tagen sollten eventuell nachgeschlüpfte Läuse ausgekämmt werden, nach acht bis zehn Tagen sollte die Behandlung wiederholt werden. Die Mittel wirken nur gegen die Läuse, nicht gegen die Eier. Danach sollten drei Nachkontrollen im wöchentlichen Abstand mit dem Läusekamm durchgeführt werden, um eine erneute Infektion sofort zu erkennen.

Chemie gegen Läuse, Eier und Nissen

Bei der klassischen chemischen Behandlung kommen insektizide Wirkstoffe wie Allethrin oder Pyrethrum zum Einsatz, die neurotoxisch auf die Läuse wirken. Im Gegensatz dazu wirken neuere Medizinprodukte mit Silikonöl (Dimeticon) physikalisch, indem sie die Parasiten schnell ersticken lassen. Bei einigen Mitteln wie z.B. Jacutin® Pedicul Fluid sterben die Läuse innerhalb von zehn Minuten ab.

Vorsicht ist geboten, da einige Präparate neben Dimeticon auch leicht flüchtige Bestandteile wie Cyclomethicon enthalten. Dadurch sind die Mittel leicht entflammbar. Während der Behandlung sollten die Haare unbedingt von brennenden Zigaretten, Gasboilern oder heißen Föhnen ferngehalten werden.

Pflanzliche Mittel gegen die Parasiten

Viele Eltern bevorzugen Inhaltsstoffe aus der Natur für die Köpfe ihrer Kinder. Das bekannteste pflanzliche Läusemittel wird aus bestimmten Chrysanthemenblüten gewonnen (Goldgeist® forte). Ein weiteres pflanzliches Mittel basiert auf Extrakten des Neem.

Hausmittel versagen bei Läusen

Eine Haarspülung mit Essigwasser oder eine Haarmaske auf Basis von Natron sind die bekanntesten Hausmittel, die eingesetzt werden. Sie wirken jedoch nicht gegen Kopfläuse oder ihre an den Haaren befestigten Eier, sagen die Experten der Pediculosis-Gesellschaft. Auch Pflanzenöl oder Teebaumöl lassen die Läuse nur vorübergehend bewegungsunfähig werden.

Die verschiedenen Mittel werden auf das trockene Haar gegeben, als Shampoo aufgeschäumt, gesprüht oder einmassiert. Die Einwirkzeiten variieren zwischen 10 und 45 Minuten. Es kann dabei zu Juckreiz und Brennen kommen, auch die Düfte sind gewöhnungsbedürftig.

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Wichtig ist zu wissen, für welches Alter ein Mittel geeignet ist und ob bei Allergien etwas zu beachten ist.

Die Vorbeugung: Gibt es einen Schutz vor Läusen?

Nicht wirklich. Die dafür angepriesenen Mittel sind weder ausreichend auf Verträglichkeit noch auf Wirksamkeit getestet. Es bringt auch nichts, den Haushalt zu desinfizieren, Kuscheltiere in die Gefriertruhe zu legen oder alle Bettwäsche zu kochen – Läuse überleben nur auf dem Kopf.

Die Gesellschaft empfiehlt außerdem, alle Familienmitglieder nicht prophylaktisch zu behandeln. Die Mittel haben Nebenwirkungen und der häufige Gebrauch kann Resistenzen fördern. Eine regelmäßige Kontrolle mit einem Läusekamm und Pflegespülung reicht aus.

In Haaren, die kürzer als zwei Zentimeter sind, haben Läuse es schwer. Auf einem millimeterkurz geschnittenen Kopf haben sie keine Chance. Aber ob ein Mädchen sich von ihrer langen Mähne trennt oder der Sohn auf den Undercut verzichtet, bleibt der modischen Entscheidung der Familie überlassen – schließlich möchte niemand, dass sein Kind mit einer Glatze herumläuft.

Video: Kopfläuse sind kein Sauberkeitsproblem