Leben als Dauercamper: Ein neues Zuhause auf dem Campingplatz

Leben als Dauercamper: Ein neues Zuhause auf dem Campingplatz

Monika und Ingo haben sich von ihrem luxuriösen Penthouse verabschiedet und stattdessen einen Wohnwagen mit Vorzelt gewählt. Die beiden leben nun dauerhaft auf einem idyllischen Campingplatz in Murrhardt bei Schwäbisch Gmünd, direkt am Waldsee. Das ist ihre Geschichte.

Die Anfänge der Campingleidenschaft

Schon früh entwickelte sich bei Moni und Ingo die Begeisterung für das Campen: “Wir waren fast jedes Wochenende mit unserem Wohnmobil unterwegs und haben gemerkt, dass wir nur selten in unserer großen Wohnung in der Stadt sind.”

Mit dem Ausbruch der Pandemie 2020 entschieden sich die beiden dafür, vorübergehend im Wohnmobil auf dem Campingplatz zu wohnen. Das Leben im Penthouse erschien ihnen zu entfernt von allem. Außerdem wollten sie sich von den vielen Dingen befreien, die sie im Laufe der Jahre angesammelt hatten. “Es war eine Art Befreiung, sich von all dem Zeug zu trennen. Wir haben vieles verschenkt und weitergegeben”, erzählt Ingo. Aber von allem wollten sie sich auch nicht trennen. Die meisten von Monis Kleidern haben es in ihr neues Zuhause geschafft und werden nun in einem großen begehbaren Kleiderschrank aufbewahrt.

Abschied von der Wohnung, Reduktion des Besitzes

Aus der Probewohnzeit entwickelte sich schnell eine dauerhafte Lösung: Moni und Ingo entschieden sich, als Dauercamper zu leben und verkauften ihr Penthouse. Im August 2020 bestellten sie einen Luxus-Wohnwagen mit Vorzelt. Sie entschieden sich für einen Holzvorbau mit Zeltplanenverkleidung als Vorzelt. In Deutschland ist eine Zeltaußenwand eine Voraussetzung, um auf dem Campingplatz ohne Baugenehmigung leben zu dürfen. Im April 2021 zogen sie dann endgültig um und machten ihren Erstwohnsitz auf dem Campingplatz. Die beiden leben nun auf insgesamt 40 m². Zu den Kosten möchten sich Ingo und Moni nicht äußern. Interessierte können die monatliche Platzgebühr direkt beim Campingplatz Waldsee in Murrhardt erfragen.

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Campingplatz als Erstwohnsitz

Die Erlaubnis, den Campingplatz als Erstwohnsitz zu haben, ist ein seltenes Glück. Moni und Ingo wurde der Umzug von der Stadt jedoch ohne größere Probleme ermöglicht. Sie genießen das Leben zwischen den Dauercampern und Touristen, denn die meisten bringen gute Laune mit. Im Sommer haben Moni und Ingo das Vergnügen, von den Tagesgästen umgeben zu sein. Im Winter ist es hingegen ruhig auf dem Campingplatz. “Es ist toll, diesen Kontrast zu haben. Im Sommer ist hier viel los und es laufen Menschen von überall herum. Im Winter ist es dann wunderbar ruhig”, schwärmt Moni.

Alltag auf dem Campingplatz

Für den Abwasch nutzen Moni und Ingo die Spülhäuser des Campingplatzes. Auch die öffentlichen Sanitäranlagen des Platzes stehen ihnen zum Duschen zur Verfügung. “Im Sommer springe ich aber auch mal einfach vor der Arbeit in den See”, erzählt Moni begeistert. Die Toilette muss alle drei bis vier Tage entleert werden, und zur Freude von Moni übernimmt Ingo diese Aufgabe. Im Winter wird das fließende Wasser für die Wohnwagen auf dem Platz abgestellt, aber die beiden wissen sich zu helfen. Ingo füllt den 70-Liter-Wassertank des Wohnwagens mit Hilfe einer Gießkanne aus den öffentlichen Anlagen des Platzes, was für etwa eine Woche ausreicht. Für die Zukunft planen sie, ihren Strom durch Solarpaneele auf dem Dach zu erzeugen und eine Luft-Wasser-Wärmepumpe zu betreiben, um unabhängig von der Stromversorgung zu sein.

Zusätzliches Wohnmobil für Urlaube und Gäste

Ingo und Moni haben nicht das Gefühl, auf Annehmlichkeiten des Alltags verzichten zu müssen. Sogar ein Fernseher, eine Playstation, ein Dolby-Surround-System und ein Kamin haben ihren Platz im Vorzelt gefunden. Seit sie auf dem Campingplatz leben, ist ihr Drang, ständig unterwegs zu sein, nicht mehr so groß. Wenn ihnen jedoch einmal die Decke auf den Kopf fällt, steht immer noch ihr Wohnmobil zur Verfügung, mit dem sie problemlos jederzeit davonfahren können. Außerdem wird das Wohnmobil häufig von ihren Töchtern als Gästezimmer genutzt. Eine ihrer Töchter ist sogar dabei, ihren eigenen Wohnwagen auszubauen.

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Für die Rentenzeit können sich Moni und Ingo gut vorstellen, in eine bergigere Region umzuziehen. Der Wohnwagen und das Vorzelt sind auf jeden Fall mobil konzipiert.

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