Lebensmittel vs Nahrungsmittel – Wo sind die Unterschiede?

Lebensmittel vs Nahrungsmittel – Wo sind die Unterschiede?

Wir verwenden oft die Begriffe Lebensmittel und Nahrungsmittel durcheinander, wissen aber kaum, was genau dahinter steckt. Was zählt als Lebensmittel und was verbirgt sich hinter Nahrungsmitteln? Wie hoch ist der Anteil von Lebensmitteln in einem Supermarkt? Was landet schlussendlich in unserem Einkaufswagen und sind wir uns dessen bewusst?

Viele Fragen, auf die wir heute gezielt Antworten suchen werden.

Lebensmittel oder “lebende Kost” vs. Nahrungsmittel oder “tote Nahrung”

Lebensmittel sind laut Professor Kollath natürlich oder mechanisch verändert oder fermentiert. Sie sind “lebende Kost”, die Fermente enthalten.

Nahrungsmittel hingegen sind erhitzt, konserviert oder präpariert. Durch diese Prozesse werden Fermente zerstört, was dazu führt, dass das Leben darin verloren geht.

Diese sechs Wertgruppen oder Wertstufen bilden die Grundlage der Ernährungstabelle von Professor Werner Kollath.

Da ich davon ausgehe, dass nicht jeder das Buch kaufen und lesen wird, hier ein paar Beispiele aus den jeweiligen Wertgruppen:

  1. Lebensmittel – natürlich: Getreide, Nüsse, frisches Obst und Gemüse, frische Kräuter, Eier, Muttermilch, Rohmilch, Quellwasser
  2. Lebensmittel – mechanisch verändert: frisch gemahlenes keimfähiges Getreide, frisch gemahlene Nüsse, kaltgepresste Öle, Frischkost, rohes Fleisch, Rohmilchprodukte wie Butter und Sahne, frische Obstsäfte, Leitungswasser ohne chemische Zusätze
  3. Lebensmittel – fermentativ verändert mittels Bakterien, Hefen, Eigenfermenten: ungekochtes und unerhitztes Frischkorngericht, Gärgemüse wie Sauerkraut, Gärmilchprodukte aus Rohmilch wie Käse oder Joghurt, alkoholische Gärgetränke wie Apfelmost, Wein oder Bier aus biologischer Produktion
  4. Nahrungsmittel – erhitzt: Vollkornbrot, Vollkorngebäcke, Vollkornkuchen, gekochtes Obst und Gemüse, gekochte Gerichte wie Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Vollkornreis und Vollkornnudeln, gebratenes oder gekochtes Fleisch/Fisch, erhitzte/pasteurisierte Milch und Milchprodukte, Tee, frische Gemüsebrühe
  5. Nahrungsmittel – konserviert: Dauerbackwaren, Fruchtkonserven, Gemüsekonserven, Trockenfrüchte, Babynahrung, Tierkonserven, H-Milch, Obst- und Gemüsesäfte aus Konzentrat
  6. Nahrungsmittel – präpariert: Alle Fabrikzuckerarten und daraus hergestellte Produkte, Auszugsmehl und Auszugsmehlprodukte (wie Weißbrot, weiße Nudeln, weißer Reis), raffinierte Öle und Margarine, Aromastoffe, Tierpräparate, Säuglingsnahrung, Milchpulver, künstliche Getränke wie Cola, Limonaden oder Alcopops
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Wer hat schon etwas Erschreckendes auf dieser Liste entdeckt?

Dass Softdrinks, raffinierter Industriezucker, erhitzte Pflanzenöle oder Produkte aus raffiniertem Weißmehl nicht gut für uns sind, wissen die meisten bereits.

Die tiefrote Liste hingegen, auf der wir Nahrungsmittel wie Säuglingsnahrung, Babynahrung oder Milchpulver finden, sollte uns allen bewusst sein. Immerhin ernähren viele Eltern ihre Nachkommen mit diesen Produkten.

Der gewöhnliche Supermarkt – Ein Paradies für Nahrungsmittel

Nachdem wir wissen, welche Produkte wohin gehören, wollen wir uns bewusst durch einen Supermarkt bewegen.

Als erstes werden wir von der frischen Obst- und Gemüseabteilung begrüßt, was natürlich sehr einladend ist. Das sind die unter der Wertstufe #1 aufgeführten Lebensmittel. Hier sind wir also noch im grünen Bereich.

Verlassen wir jedoch diese frische Oase, gelangen wir meistens zügig in die Brot- und Backwarenabteilung, wo wir direkt im roten Bereich der Nahrungsmittel landen. Und von hier aus wird es fast ausschließlich dunkelrot bis tiefrot – es sei denn, wir suchen gezielt nach fermentiertem Sauerkraut oder Chinakohl ohne Konservierungsstoffe, Naturjoghurt oder hochqualitativem Käse aus Rohmilch in der Kühltheke.

Mit diesen Informationen gewappnet können wir nun meiner ursprünglichen Frage nachgehen: Wie hoch ist der Anteil von Lebensmitteln in einem Supermarkt?

Ein Zehntel des Sortiments oder sogar weniger? Ein Zwanzigstel vielleicht?

Ich bin kein Warenmanager, deshalb überlasse ich euch eine weitere Schätzung.

Nun zur Beantwortung der letzten Frage: Sind wir uns wirklich bewusst, was wir in unseren Einkaufswagen legen?

Ich gehe davon aus, dass jeder von uns nach dieser Reise in die Welt von Professor Kollath bewusster einkaufen wird. Das Konzept der “lebenden Kost” vs. “toter Nahrung” rüttelt uns wach und lädt uns dazu ein, unseren Blickwinkel in Bezug auf Ernährung zu erweitern.

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Als Landwirt und enger Verbündeter der Natur schätze ich frische Produkte mehr als alles andere. Denn diese spenden unseren Zellen im Körper die nötige Energie und Vitalität, um kraftvoll, gesund und vor allem wachsam durchs Leben zu gehen.

Lebensmittel oder doch verstärkt Nahrungsmittel – Woraus besteht denn dein persönlicher Ernährungsplan?

Bildquelle: Foto von Chantal Garnier auf Unsplash