Leberzirrhose, Leberfibrose oder “einfache” Fettleber? – Wie spezifische Biomarker bei der Diagnose helfen

Leberzirrhose, Leberfibrose oder “einfache” Fettleber? – Wie spezifische Biomarker bei der Diagnose helfen

Die Leber ist ein lebenswichtiges Organ, das viele wichtige Aufgaben im Körper erfüllt. Wenn die Leber jedoch geschädigt ist, kann dies zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Es gibt verschiedene Arten von Lebererkrankungen, darunter Leberzirrhose, Leberfibrose und Fettleber. In diesem Artikel werden wir uns genauer mit diesen Erkrankungen befassen und wie spezifische Biomarker bei ihrer Diagnose helfen können.

Was ist eine Fettleber?

Eine Fettleber ist eine Erkrankung, bei der sich Fett in den Leberzellen ansammelt. Dies kann aufgrund einer Insulinresistenz auftreten und wird oft bei Patienten mit Übergewicht, Diabetes oder anderen Stoffwechselstörungen festgestellt. Es wird geschätzt, dass jeder dritte übergewichtige Patient von einer nicht alkoholischen Fettleber betroffen ist, während bei Diabetikern die Prävalenz sogar bei 69 bis 87 Prozent liegt.

Unterschiede zwischen Fettleber, Fettleberhepatitis und Leberfibrose

Es ist wichtig zu wissen, dass nicht alle Fettlebererkrankungen gleich sind. Es gibt verschiedene Stadien und Manifestationen, die unterschiedliche Auswirkungen auf die Leber haben können. Hier sind die wichtigsten Unterschiede:

  • Nicht alkoholische Fettleber (Steatose = NAFL): Eine Leberverfettung ohne Hinweise auf Leberzellnekrose oder Fibrose. Das Risiko für eine Zirrhose oder ein Leberversagen ist gering.
  • Nicht alkoholische Fettleberhepatitis (Steatohepatitis = NASH): Eine Leberverfettung mit Entzündungszeichen wie Leberzellnekrosen oder Fibrose. Das Risiko für eine Zirrhose oder ein Leberversagen ist erhöht, aber ein Leberzellkarzinom tritt selten auf.
  • Leberfibrose: Eine fortschreitende Vernarbung des Lebergewebes. Es gibt derzeit noch keinen einzelnen Laborparameter zur Diagnose der Leberfibrose, aber es gibt Scores, die aus verschiedenen Parametern abgeleitet werden können.
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Diagnose der Leberfibrose

Die Diagnose der Leberfibrose war lange Zeit eine Herausforderung, da eine Leberbiopsie erforderlich war, um festzustellen, ob sich in einer Fettleber Fibrose versteckt. Diese invasive Methode hat jedoch erhebliche Nachteile wie Schmerzen und Komplikationsrisiken. Glücklicherweise gibt es heute Diagnosehilfen, die nicht invasiv sind.

Ein Beispiel hierfür sind die sogenannten Fibrosescores, die verschiedene Faktoren wie Alter, Body-Mass-Index, Glukosestoffwechselstörungen, Transaminasewerte, Thrombozytenzahl und Albuminwerte berücksichtigen. Diese Scores können helfen, Patienten mit einer schweren Fibrose oder Leberzirrhose zu identifizieren, ohne dass eine invasive Leberbiopsie erforderlich ist.

Biomarker wie Cytokeratin-18 (CK-18) werden ebenfalls zur Unterscheidung zwischen Steatose und Fibrose verwendet. Bei der Fibrogenese der nicht alkoholischen Fettleberhepatitis spielt eine erhöhte Apoptoserate eine wichtige Rolle. Cytokeratin-18 wird während des Zelltods gespalten und kann im Blutplasma nachgewiesen werden.

Darüber hinaus kann die transiente Elastografie (FibroScanTM) eingesetzt werden, um sowohl eine Leberzirrhose als auch die Progression von Steatose zur Fibrose nicht invasiv zu diagnostizieren. Dieses Verfahren misst die “Steifigkeit” des Leberparenchyms und hat sich als zuverlässige Methode zur Diagnose von Leberzirrhose erwiesen.

Fazit

Die Diagnose von Lebererkrankungen wie Leberzirrhose, Leberfibrose und Fettleber kann eine Herausforderung sein, da sie oft asymptomatisch sind und keine eindeutigen Laborwerte vorhanden sind. Durch den Einsatz spezifischer Biomarker und nicht invasiver Diagnoseverfahren können Ärzte jedoch frühzeitig potenziell schädliche Veränderungen der Leber erkennen und die richtige Behandlung einleiten.

Es ist wichtig, dass Menschen, die ein erhöhtes Risiko für Lebererkrankungen haben, regelmäßig ihre Leberwerte überprüfen lassen und einen gesunden Lebensstil pflegen, um das Risiko von Lebererkrankungen zu minimieren.

Fettleber
(Bildquelle: Rosenfluh.ch)