Der Advent ist endlich da! Hattest du einen schönen 1. Advent? Bei uns war es gestern sehr ruhig und entspannt, denn es regnete den ganzen Tag in Strömen, wurde kaum hell und so wenig ich solches Wetter mag – es hat irgendwie gepasst. Ich habe alle meine Weihnachts-CD’s hervorgeholt, habe meine Deko verteilt, die Kerzen angezündet und den Tag einfach genossen, während unser Hund gemütlich zu Michael Bublé vor sich hin schnarchte. Warum ich jetzt den Hund ins Spiel bringe? Das erfährst du gleich!
Der kulinarische Adventskalender
Meine liebe Freundin Zorra veranstaltet alljährlich einen kulinarischen Adventskalender auf ihrem Blog „Kochtopf.me“. Es gibt 24 weihnachtliche Bloggerrezepte und tolle Gewinnspiele, da kann auch jeder mitmachen. Dazu musst du nur das Bild oben anklicken oder du folgst dem Link: (https://www.kochtopf.me/kulinarischer-adventskalender-2018)
Da es inzwischen eine richtige Tradition ist, wollen alle mitmachen und einen Platz zu ergattern ist nicht leicht. Bedingung für die Teilnahme als Blogger ist eine kleine Geschichte, die optimalerweise auch zum Rezept passt. Als ich erfuhr, einen Platz bekommen zu haben und nun zum ersten Mal bei Zorra dabei zu sein, musste ich überhaupt nicht lange überlegen: es gibt was mit Leber, denn Leber – genaugenommen Leberwurst – hat uns vor einigen Jahren das Weihnachtsfest ziemlich turbulent gemacht!
Unser Beagle Bobbie
Falls du mich schon länger kennst weißt du es eh, aber für alle anderen zur Info: meine Familie hat 8 Beine und 4 davon gehören einer Hundedame, die auch bei Vorwerk anfangen könnte, denn sie saugt zuverlässig alles auf, was der Haushalt hergibt. Bis in die Ecken…. Sprich dieser Hund frisst alles, was du ihm nicht rechtzeitig wegreißt. Falls du aber mal versucht hast, einem Beagle was zu entreißen, weißt du, dass es pure Theorie ist und vermutlich noch nie so im echten Leben passiert ist. Diese Tiere sind wenn es um Futter geht schneller als der Schall. Müssen sie auch, denn wenn man eigentlich für einer Meute gezüchtet wird, muss man sehen wo man bleibt. Und trotz der feinen englischen Abstammung gibt es hier keine Etikette und kein Pardon: der Beagle sieht was Essbares, rennt hin wie ein Bekloppter und atmet es ein. Fertig. Wenn ich ihr einen Napf hinstelle, ist er leer, bis ich mich wieder aufgerichtet habe. Manchmal geht das selbst ihr wohl zu schnell und sie schaut mich danach an, als wollte sie fragen, wo das Futter geblieben ist…
Leberwurst für den lieben Hund
Hast du so einen Hund, der für Futter alles macht, ist es ein Leichtes, ihm eine Freude zu machen. Und DIESE Freude hatte es in sich. Ich war mit ihr am letzten Tag vor Weihnachten zum Impfen und die Tierärztin hatte was ganz Tolles da: Hundeleberwurst aus der Tube! Was ein Schwachsinn denkst du vermutlich gerade, aber hallo, es war Weihnachten und Bobbie wollte aus der ihr verhassten Praxis gar nicht mehr raus, so sehr hat es ihr das neue Leckerli angetan. Logisch dass ich umgehend im Fachhandel stand und mir auch eine Tube holte. Eine Große, von wegen Fest der Liebe und so. Der Hund bekam eine Kostprobe, war selig, ich war happy, weil der Hund nun auch was Neues unter dem Baum hatte, was willst du mehr.
Der Tag danach
Alles glitzert und strahlt an Weihnachten, aber das Hundebett??? Als ich am nächsten Morgen ins Wohnzimmer kam, lag mein Hund in Glitzer. An sich ja zu den Feiertagen passend, aber beim näheren Betrachten entpuppte sich der Glitzer als Minifitzelchen der Leberwurscht-Tube…sie hat es irgendwie geschafft, auf das hohe Sideboard zu kommen, das ich bis dahin für sicher hielt und hat die Leberurst gefressen. Mit gefressen meine ich die GANZE Tube, weg bis auf den Plastikverschluss. Der Glitzer waren lediglich Metallspäne, die beim Zerlegen entstanden sind. Kannst du dir vorstellen, wie es mir ging? Ich dachte der Hund stirbt und das auch noch an Weihnachten, mein Mann trug außer einem „wer kauft auch so einen blöden Scheiss“ wenig dazu bei, mich zu beruhigen. Die einzige, die entspannt war, war Bobbie. Die ich natürlich umgehend ins Auto packte und zum nächsten Tiernotarzt brachte.
… und überall der Duft von Plätzchen und Tannengrün…
Schön wär’s! Die Tierärztin durchleuchtete unseren Vielfraß von allen Seiten und die Röntgenaufnahmen zeigten es: der Hund glitzerte auch von innen… Inzwischen muss ich so drüber lachen, aber damals war ich den Tränen nahe, das kannst du dir denken. Da man bei scharfen Gegenständen den Hund aus Verletzungsgründen nicht zum Erbrechen bringt, behilft man sich hier – wie bei Kindern übrigens auch – eines bewährten Hausmittels: Sauerkraut! Und zwar rund um die Uhr… Die Bemerkung, dass ich schauen müsste, ob mein Hund es mag, kam wohl daher, dass die Ärztin noch nie einen Beagle hatte…Es roch also bei uns tagelang nach Kraut statt Weihnachten, der Hund fraß es mit ein wenig Hack vermischt gerne (was sonst), produzierte kleine feierliche glitzernde Häufchen und nach ein paar Tagen war alles überstanden…für dieses Mal zumindest! Und so habe ich heute, sozusagen als Leberwurst DELUXE und Erinnerung an ein turbulentes Fest, ein feines und doch so wunderbar einfaches Rezept mitgebracht:
Gänseleberpastete ganz einfach selbstgemacht
Zutaten
- 500 g Gänseleber
- 2 Eier
- 1 Schuss Sherry (ca. 1 kleines Schnapsglas voll)
- 250 g Butter
- 1/2 TL Salz
- Pfeffer aus der Mühle
- es gibt wohl auch spezielle Pastetengewürze, ich wollte es aber ganz pur.
Zubereitung
- Die Butter schmelzen und so lange kochen, bis sie anfängt zu bräunen. Vom Herd nehmen, durch ein feines Sieb gießen und kalt stellen.
- Die Leber putzen, das bedeutet von der dünnen äußeren Haut und allen in der Mitte sitzenden Strängen befreien, dann kleinschneiden.
- In einen Mixer geben und fein mixen, dann die Eier zugeben und die erkaltetete braune Butter in einem dünnen Strahl reinlaufen lassen – dabei auf kleiner Stufe immer weiter mixen.
- Den Sherry dazugeben, salzen und pfeffern.
- Den Backofen auf 100° Umluft vorheizen.
- Ein Wasserbad vorbereiten, die Wassertemperatur sollte bei ca. 70 Grad sein.
- Die Terrine mit etwas Öl einpinseln und die Gänselebermasse einfüllen.
- Die Terrine ins Wasserbad stellen und so lange mit geschlossenem Deckel garen, bis die Kerntemperatur bei 75 Grad liegt. Das dauerte bei mir ca. eine Stunde. Ich habe auch Rezepte gesehen, in denen man ohne Deckel gart, vermutlich ist es egal.
- Aus dem Ofen nehmen und erkalten lassen.
- Über Nacht im Kühlschrank stehen lassen.
Optional kannst du sie noch mit einem schnellen Gelee toppen und weihnachtlich verzieren.
Ich habe dazu 50 g Preiselbeeren (hatte vom letzten Blogpost noch die mit Rotwein von Maintal da) mit ein wenig Wasser aufgekocht, 2 Blatt Gelatine eingeweicht und ausgedrückt und dazu gegeben.
Dekoriert habe ich mit Mandarinenscheiben und rosa Pfefferbeeren. Etwas Grünes wäre noch toll gewesen, hatte aber nichts da…
Willst du die Pastete nach dem Erkalten aus der Form nehmen und in Scheiben schneiden, solltest du die Form mit Frischhaltefolie auslegen. Das wollte ich nicht, denn bei uns kommt die Pastete einfach in die Mitte – wie auf dem Land eben….
Hab eine entspannte Adventszeit voller schöner Erinnerungen und wenig Aufregung! Deine Petra ♥