Die Wahl zwischen Lehmputz und Kalkputz kann eine schwierige Entscheidung sein. Beide Baustoffe haben ihre Vor- und Nachteile und werden seit Jahrhunderten erfolgreich eingesetzt. In diesem Artikel werde ich die wichtigsten Unterschiede und Anwendungsbereiche beider Putzarten beleuchten, um Ihnen bei Ihrer Entscheidung zu helfen.
Lehmputz und Kalkputz: Traditionelle Baustoffe mit vielen Vorteilen
Lehmputz und Kalkputz haben eine lange Tradition in der Bauindustrie. Die Chinesische Mauer ist ein beeindruckendes Beispiel für die Langlebigkeit und Robustheit von Kalkputz als Baustoff. Auch Lehmgebäude können bei richtiger Bauweise uralt und äußerst stabil sein. In Deutschland leben Millionen von Menschen in Lehmgebäuden wie Fachwerkhäusern, die durch Lehmauskleidungen geschützt werden.
Kalkputz: © LeitnerR, fotolia.com
In der Vergangenheit wurden traditionelle Putze zunehmend durch industrielle Baustoffe verdrängt. Doch heute sind ökologische und nachhaltige Bauweisen wieder im Trend, was auch die Renaissance von Lehmbaustoffen und Kalkputzen erklärt. Beide Putzarten sind natürlich, umweltfreundlich, gesundheitsfördernd und ästhetisch ansprechend. Dadurch fällt die Entscheidung zwischen Lehm- und Kalkputz oft nicht leicht.
Ökologisch sanieren mit Lehmputz und Kalkputz
Lehm- oder Kalkputz … oder vielleicht beides?
Lehmputz und Kalkputz gehören zu den mineralischen Putzen und weisen ähnliche Eigenschaften auf. Sie regulieren die Feuchtigkeit im Raum, verbessern das Wohnklima und sind wiederverwendbar. In vielen Fällen können Lehm- und Kalkputz auch kombiniert werden, wobei Lehmputz oft als obere Schicht im Putzsystem dient. Bei alten Häusern findet man oft eine Lehmputzschicht auf einem Kalkputzuntergrund.
Lehmputz: © pic-unique, fotolia.com
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Lehm- und Kalkputz keine chemische Verbindung eingehen, sondern nur mechanisch aufeinander haften. Um sicherzustellen, dass der Oberputz gut haftet, müssen Maßnahmen ergriffen werden, wie zum Beispiel das Auskratzen der Fugen bei Lehmziegeln, das Aufrauen der Putzoberfläche oder das Vorfeuchten des Untergrundes.
Kalk- und Lehmputz für ökologisches Bauen und Sanieren
Kalk- und Lehmputze sind vielseitig einsetzbar und sowohl für Neubauten als auch für Sanierungen geeignet. Bei thermischen Sanierungen kann Kalk eine Alternative zur Überdämmung des Hauses sein. Diese natürlichen Baustoffe erfüllen nicht nur die Anforderungen des Gebäude-Energie-Gesetzes, sondern eignen sich auch für Allergiker, Familien mit Kindern und gesundheitsbewusste Renovierer, da sie Schadstoffe aus der Luft absorbieren und neutralisieren können.
Wand verputzen: © kasto, fotolia.com
Beide Putzarten können von Heimwerkern verarbeitet werden, erfordern jedoch etwas Erfahrung und Kenntnisse. Es ist wichtig, die richtige Rezeptur und Verarbeitungstechnik zu beachten. Bei Kalkputz sollte eine herstellerunabhängige Beratung eingeholt werden, da die Auswahl der Zusatzstoffe und das richtige Mischungsverhältnis entscheidend sind. Beim Streichen von Kalkputz sollten nur Kalkfarben oder Kalk-Kasein-Farben verwendet werden, um die Atmungsaktivität des Putzes nicht zu beeinträchtigen.
Fazit
Lehmputz und Kalkputz sind beide hervorragende Baustoffe mit vielen positiven Eigenschaften. Die Wahl zwischen den beiden hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen und Vorlieben ab. Beide Putzarten bieten ökologische Vorteile, verbessern das Raumklima und sind ästhetisch ansprechend. Es ist ratsam, sich von einem Fachmann beraten zu lassen, um die besten Ergebnisse zu erzielen und langfristige Probleme zu vermeiden.
Pro und Contra richtig abwägen
Quelle: Sanier.de