Die hinterhältige Mittelmeerkrankheit Leishmaniose wird durch Mücken übertragen. Aber nicht jeder infizierte Hund zeigt Symptome. Deshalb kann sich die Krankheit auch in Deutschland immer weiter verbreiten, da den Haltern die Infektion verborgen bleibt. Ohne Behandlung sinkt die Lebenserwartung des Hundes drastisch.
Leishmaniose beim Hund
Die Leishmaniose zählt zu den sogenannten Mittelmeerkrankheiten für Hunde und wird von bestimmten Mücken übertragen. Auch Herzwürmer gehören in diese Kategorie. Besonders Hunde aus dem ausländischen Tierschutz können davon betroffen sein, aber auch Ihr Hund kann sich im Urlaub anstecken. Leishmaniose ist in Deutschland noch selten.
Übertragung von Leishmaniose auf den Hund
Die Sandmücke ist der Zwischenwirt der einzelligen Erreger Leishmanien. Die Erreger vermehren sich im Darm der Mücke und werden auf einen Wirt übertragen, wenn die Mücke den Hund sticht, um Blut zu saugen. Neben dem Hund gibt es auch Reservoirewirte wie Katzen, Füchse, Wölfe und Nager, die den Erreger in sich tragen, aber selbst nicht erkranken.
Ansteckung mit Leishmaniose beim Hund
Die Leishmaniose-Erreger befallen die weißen Blutkörperchen im Blut. Eine Ansteckung von Hund zu Hund oder vom Hund auf den Menschen ist nicht möglich. Der einzige direkte Weg wäre über eine Bluttransfusion. Trächtige Hündinnen können die Erreger jedoch über die Plazenta auf ihre Welpen übertragen.
Verbreitungsgebiet der Leishmaniose beim Hund
Es gibt verschiedene Arten von Leishmaniose, an denen ein Hund erkranken kann. Der Erreger der typischen caninen Leishmaniose heißt Leishmania infantum und ist besonders in den Tropen und Subtropen verbreitet. Aber auch im Nahen Osten, im Mittelmeerraum und sogar vereinzelt in den USA kommen die Erreger vor. In Deutschland gilt Leishmaniose als Reise- und Importparasitose. Das Risiko einer Infektion während des Urlaubs ist relativ gering. Bei Tierschutzhunden aus Mittelmeerstaaten liegt die Wahrscheinlichkeit einer Leishmaniose-Infektion bereits bei 50 Prozent.
Symptome der Leishmaniose beim Hund
Leishmania infantum verursacht bei Hunden die viszerale Leishmaniose, die vorrangig die Organe angreift. Der Krankheitsverlauf erfolgt in Phasen, die mit unterschiedlichen Symptomen einhergehen. Typische Körperstellen, an denen Symptome sichtbar werden, sind Haut, Ohren, Krallen, Augen und Nase.
Die Diagnose
Eine Diagnose kann nur vom Tierarzt gestellt werden. Das Vorgehen ist immer gleich. Der Tierarzt wird fragen, ob Sie mit Ihrem Hund im Ausland waren. Danach erfolgt eine körperliche Untersuchung, bei der der Tierarzt Haut, Fell und Lymphknoten des Hundes untersucht. Eine hundertprozentige Sicherheit ergibt jedoch nur ein Labortest.
Verlauf der Leishmaniose beim Hund
Die Ausprägung der Krankheit ist unterschiedlich und hängt davon ab, wie das Immunsystem des Hundes auf die Infektion reagiert. Es gibt zwei Arten, wie eine Erkrankung verlaufen kann: Infektion ohne Symptome und Infektion mit Symptomen. Im ersten Fall ist der Hund zwar positiv getestet, zeigt aber keine Symptome. Im zweiten Fall kommt es beim Hund zur Bildung von Antikörpern und zur Ablagerung von Immunkomplexen, was zu den genannten Symptomen führt.
Leishmaniose beim Hund behandeln
Leishmaniose beim Hund ist nicht heilbar. Mit den richtigen Medikamenten können jedoch die Symptome gelindert und die Vermehrung des Erregers verlangsamt werden. Die Behandlung dauert dann lebenslang. Es gibt drei Arten von Medikamenten, mit denen Tierärzte Leishmaniose beim Hund behandeln: leishmanizide Mittel, leishmanistatische Mittel und Immunmodulatoren.
Leishmaniose beim Hund vorbeugen
Um Ihren Hund vor einer Ansteckung zu schützen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Sie können Ihren Hund impfen lassen, vor allem wenn Sie häufig in Risikogebieten unterwegs sind. Eine weitere Möglichkeit ist es, Urlaube in Risikogebieten zu vermeiden oder Ihren Hund dort nicht mitzunehmen. Sie können auch Fliegengitter anbringen und während der Dämmerung und Dunkelheit Fenster und Türen geschlossen halten.
Lebenserwartung mit Leishmaniose beim Hund
Leishmaniose beim Hund ist nicht heilbar. Die Erreger bleiben lebenslang im Blut des Hundes, daher kommt es häufig zu erneuten Ausbrüchen. Bei richtiger Therapie kann der Hund jedoch ein relativ unbeschwertes Leben führen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Therapie kostspielig ist und in schweren Fällen nicht immer erfolgreich ist. Ohne Behandlung führt die Krankheit immer zum Tod, und die Lebenserwartung nach dem Ausbruch der Krankheit liegt bei weiteren zwei bis drei Jahren.