Satzglieder sind Bausteine eines Satzes, die gemeinsam eine Einheit bilden. Sie zeigen die Struktur des Satzes und bestehen aus Wörtern, die den verschiedenen Wortarten zugeordnet werden können. In diesem Artikel erfährst du, wie du Satzglieder in einem Satz erkennst und benennst.
Der Unterschied zwischen Satzgliedern und Wortarten
Bei der Bestimmung der Wortarten betrachten wir jedes Wort einzeln, während Satzglieder oft aus einer Kombination mehrerer Wörter bestehen. Um das zu verdeutlichen, schauen wir uns ein Beispiel an:
“Die deutsche Grammatik hat klare Regeln.”
Wortarten:
- Die: bestimmter Artikel
- deutsche: Adjektiv
- Grammatik: Nomen
- hat: Verb
- klare: Adjektiv
- Regeln: Nomen
Unser Beispielsatz besteht also aus 6 Wörtern, die zu 4 verschiedenen Wortarten gehören.
Wie finde ich Satzglieder?
Um Satzglieder in einem Satz zu finden, können wir den Satz umstellen und sehen, welche Wörter zusammenbleiben müssen, um den Sinn nicht zu verändern. Beginnen wir mit dem Verb und stellen dann Wort für Wort oder Wortgruppen an den Anfang des Satzes. So erkennen wir schnell, welche Wörter zu einem Satzglied gehören.
Schauen wir uns nochmals unser Beispiel an, bei dem wir bereits die Wortarten bestimmt haben:
“Die deutsche Grammatik hat klare Regeln.”
Zuerst stellen wir das Verb nach vorne: “Hat die deutsche Grammatik klare Regeln?” Das ergibt Sinn und wir merken uns das Satzglied: “hat”.
Als nächstes suchen wir das Satzglied, das zum Verb gehört, und fragen: “Wer hat?” Antwort: “Die deutsche Grammatik hat.” Das passt, also notieren wir das Satzglied: “die deutsche Grammatik”.
Zuletzt bleibt “klare Regeln” übrig, also stellen wir es an den Satzanfang: “Klare Regeln hat die deutsche Grammatik.” Das ergibt einen sinnvollen Satz und wir notieren das Satzglied: “klare Regeln”.
In diesem Beispielsatz haben wir also 3 Satzglieder gefunden:
- hat
- die deutsche Grammatik
- klare Regeln
Zusammenfassend: Die deutsche Grammatik hat klare Regeln.
- 6 Wörter
- 4 Wortarten
- 3 Satzglieder
Ein weiteres Beispiel für Satzglieder
“Ich lese gerade diesen Text an meinem Handy.”
Wir stellen fest, dass dieser Satz aus 8 Wörtern besteht und ordnen sie den entsprechenden Wortarten zu: ich (Pronomen), lese (Verb), gerade (Adverb), diesen (Demonstrativpronomen), Text (Nomen), an (Präposition), meinem (Possessivpronomen), Handy (Nomen). Es sind also insgesamt 7 verschiedene Wortarten enthalten.
Nun zu den Satzgliedern. Wir stellen das Verb nach vorne: “Lese ich gerade diesen Text an meinem Handy?” Das ergibt Sinn und wir merken uns das Satzglied: “lese”.
Als nächstes suchen wir das Satzglied, das zum Verb gehört, und fragen: “Wer liest?” Antwort: “Ich.” Das passt, also notieren wir das Satzglied: “ich”.
Jetzt fragen wir uns, was gelesen wird: “Was lese ich?” Antwort: “Diesen Text”. Auch das ergibt Sinn und wir notieren das Satzglied: “diesen Text”.
Schließlich bleibt “gerade an meinem Handy” übrig. Wir testen, ob es sich um ein weiteres Satzglied handelt, indem wir es an den Satzanfang setzen: “Gerade an meinem Handy lese ich diesen Text.” Das ergibt keinen sinnvollen Satz, also muss es mehr als ein Satzglied sein. Wir setzen daher “gerade” ans Satzende: “An meinem Handy lese ich diesen Text gerade.” Jetzt ergibt es einen sinnvollen Satz und wir haben zwei weitere Satzglieder gefunden: “gerade” und “an meinem Handy”. Insgesamt haben wir also 5 Satzglieder gefunden.
Zusammenfassend: Ich lese gerade diesen Text an meinem Handy.
- 8 Wörter
- 7 Wortarten
- 5 Satzglieder
Satzglieder richtig benennen
Nachdem wir die einzelnen Satzglieder gefunden haben, ist es wichtig, sie korrekt zu benennen. Es gibt grob vier Satzglieder: Subjekt, Prädikat, Objekt und adverbiale Bestimmung. Objekte und adverbiale Bestimmungen können weiter unterteilt werden, sodass es insgesamt 10 mögliche Satzglieder gibt. Im Beitrag “Die Satzglieder im Einzelnen” werden die verschiedenen Satzglieder und ihre Merkmale aufgelistet.