Wenn es um Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten geht, gibt es viele verschiedene Begriffe. In diesem Artikel erkläre ich, was Legasthenie ist und warum es manchmal wichtig ist, den Unterschied zwischen LRS und Legasthenie zu kennen.
Die Definitionen variieren stark. Manchmal sprechen wir von LRS, manchmal von Legasthenie oder Dyslexie. Das “S” in LRS kann für Störung, Schwäche oder Schwierigkeiten stehen. Das kann verwirrend sein, aber letztendlich ist es egal, wie wir die Schwierigkeiten benennen. Wichtig ist, dass frühzeitig Unterstützung geboten wird.
Die medizinische Definition der Lese-Rechtschreib-Störung (LRS) findet sich in der ICD-10, einem Klassifikationssystem für Krankheiten. Für eine Kostenübernahme der Lerntherapie beim Jugendamt wird oft eine medizinische Diagnose nach ICD-10 benötigt. Die Diagnose wird von Ärzten für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Kinder- und Jugendpsychotherapeuten sowie psychologischen Psychotherapeuten gestellt.
Die Definition der Legasthenie wird nicht explizit in der ICD-10 genannt, aber in den meisten Fällen bezieht sich Legasthenie auf die LRS. Legasthenie ist eine umschriebene und schwerwiegende Beeinträchtigung beim Lesen und/oder Rechtschreiben. Etwa 5-8% der Schüler sind betroffen, wobei Jungen doppelt so häufig betroffen sind wie Mädchen. Die Ursachen liegen in genetischen Faktoren und können durch Unterschiede in der Hirnaktivität erklärt werden. Intelligenzminderung, Seh- und Hörstörungen müssen ausgeschlossen sein.
Die pädagogische Sichtweise konzentriert sich weniger auf medizinische Diagnosen, sondern auf die Förderung des Kindes. Hierbei ist es wichtig, mit Lehrern, Beratungslehrern oder Schulpsychologen zusammenzuarbeiten, um individuelle Unterstützung für das Kind zu finden.
Ob eine medizinische Diagnose oder eine pädagogische Förderung benötigt wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wenn eine Kostenübernahme für die außerschulische Förderung beantragt werden soll, ist eine Diagnose nach ICD-10 relevant. Privat finanzierte Unterstützung kann durch eine Lernstandsanalyse erfolgen. Ein Nachteilsausgleich in der Schule kann je nach Bundesland unterschiedliche Voraussetzungen haben.
Insgesamt ist es wichtig zu wissen, dass Kinder mit Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten Unterstützung verdienen. Eine frühzeitige Förderung, sei es medizinisch oder pädagogisch, ist der Schlüssel zum Erfolg.
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