Die Auswirkungen der aktuellen Krise machen sich in verschiedenen Branchen bemerkbar, darunter auch im Automobilhandel. Aufgrund von Lieferengpässen bei wichtigen Bauteilen befindet sich der Markt für Neu- und Gebrauchtwagen im Ausnahmezustand und eine Besserung ist nach Expertenmeinung vor 2023 nicht in Sicht.
Knappheit bei Neuwagen: Lieferzeiten von bis zu einem Jahr
Aktuell müssen Autokäufer von Verbrennungsmotoren mit Lieferzeiten von sechs bis zwölf Monaten oder sogar länger rechnen. Der Grund dafür liegt in fehlenden Bauteilen, insbesondere Halbleitern. Diese sind essenziell für moderne Autos, da sie die Steuergeräte für Antrieb, Fahrverhalten, Bremsen, Airbags und Assistenzsysteme regeln. Während der Corona-Pandemie kam es zu Lieferengpässen bei Halbleitern, da die Automobilproduktion zeitweise stillstand und die Chips aufgrund ihres Verfallsdatums nicht lange gelagert werden können. Dadurch fehlen diese Chips nun und die Produktion neuer Fahrzeuge wird ausgebremst.
Ukraine-Krieg führt zu weiterem Mangel an Bauteilen
Zusätzlich zum Chipmangel hat der Ukraine-Konflikt zu einem Engpass bei Kabelbäumen geführt, die am Anfang der Fahrzeugproduktion benötigt werden und nicht nachträglich eingebaut werden können. Da die West-Ukraine ein wichtiger Produktionsstandort für Kabelbäume ist, fehlen nun die Teile von den Zulieferern aus dem Kriegsgebiet und die Fahrzeugproduktion kann nicht wie gewohnt stattfinden.
Gebrauchtwagenboom und steigende Preise
Da die Nachfrage nach Neuwagen das Angebot übersteigt und es kaum noch Preisnachlässe gibt, sind viele Autokäufer auf den Gebrauchtwagenmarkt umgestiegen. Das hat dazu geführt, dass die Preise für junge Gebrauchtwagen stark gestiegen sind. Teilweise werden sie sogar teurer verkauft als entsprechende Neuwagen, da diese nur mit langen Wartezeiten verfügbar sind. Besonders bei gebrauchten Dieselfahrzeugen sind die Preise durch diese Entwicklungen stark angestiegen.
Angebot an gebrauchten Fahrzeugen ebenfalls begrenzt
Ein weiterer Grund für den Preisanstieg bei jungen Gebrauchtwagen mit Verbrennungsmotor ist das begrenzte Angebot. Im Jahr 2020 wurden aufgrund der Pandemie kaum Neuwagen zugelassen, da die Nachfrage nach Fahrzeugen wie Dienstwagen, Tageszulassungen und Mietwagen stark zurückging.
Gebrauchte E-Autos als Alternative
Eine Alternative zu den teuren Gebrauchtwagen sind gebrauchte Elektroautos und Plug-in-Hybride, die aktuell noch zu günstigen Preisen erhältlich sind. Allerdings sind sie auf dem Gebrauchtwagenmarkt eher eine Nische. Bei Neufahrzeugen im Elektro- und Hybridbereich gibt es aufgrund der hohen Nachfrage und Lieferengpässe Wartezeiten von über einem Jahr oder sogar Bestellstopps. Nur wenige Modelle werden noch in diesem Jahr bei den Händlern eintreffen und die doppelte BAFA-Prämie sichern, deren Auslaufen gegen Ende des Jahres erwartet wird.
Zukunft der Förderung von Elektroautos
Die Bundesregierung plant, die Förderung von Elektroautos stärker auf den Klimaschutz auszurichten. Die Förderung von Plug-in-Hybriden soll voraussichtlich Ende dieses Jahres auslaufen, während die Förderung für rein elektrisch betriebene Fahrzeuge ab 2023 schrittweise sinken wird. Dennoch bleibt die Förderung laut Minister Robert Habeck weiterhin hoch und für Verbraucherinnen und Verbraucher interessant. Es ist geplant, dass ab 2023 ein Zuschuss von 4000 Euro gewährt wird, ab 2024 sind es dann 3000 Euro und Ende 2025 soll die Förderung komplett auslaufen. Derzeit erhalten Käufer von reinen Elektroautos noch eine Prämie von 6000 Euro.
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Hinweis: Die Informationen in diesem Artikel beruhen auf aktuellen Expertenmeinungen und Entwicklungen auf dem Automobilmarkt. Die genannten Preis- und Lieferzeitangaben können sich möglicherweise ändern. Weitere Informationen erhalten Sie bei Ihrem örtlichen Händler.
