Wer kennt sie nicht, die unendlichen Möglichkeiten der Bildbearbeitung? Bisher war Photoshop das Nonplusultra für alle, die die Kunst der professionellen Bildmanipulation beherrschten. Doch dann kam Lightroom ins Spiel und lieferte eine perfekte Lösung für diejenigen, die ihre Bilder verwalten und einfach bearbeiten wollten. Von Anfängern über Hobbyfotografen bis hin zu Profis – Lightroom war der König der Bildverwaltung.
Doch seit Kurzem gibt es zwei verschiedene Versionen von Lightroom: die professionelle Lightroom-Variante (Lightroom CC Classic) und die neue cloudbasierte Lösung Lightroom CC. Beide Varianten sind nur noch über ein Abonnement erhältlich, und obwohl es darüber Kontroversen gibt, möchte ich mich in diesem Beitrag auf einen Vergleich der Möglichkeiten und Leistungen konzentrieren.
Cloud oder lokal gespeichert?
Ein wichtiger Unterschied zwischen den beiden Versionen liegt im Speicherort der Bilder. Während die klassische Lightroom-Variante die Bilder lokal auf der Festplatte speichert und somit jederzeit zugänglich macht, bietet die neue Variante nur noch die Möglichkeit, die Bilder in der Cloud zu speichern. Für diejenigen, die irgendwann aus dem Abonnement aussteigen möchten, stellt sich die Frage, ob sie ihre Bilder jemals vollständig vom Adobe Server entfernen können.
Aussehen, Bedienung, Benennung
Bereits auf den ersten Blick fällt auf, dass sich das Aussehen von Lightroom CC verändert hat und eher an das Erscheinungsbild mobiler Geräte orientiert. Im Gegensatz dazu enthält die klassische Variante alle wichtigen Informationen zu den Bildern in der Bibliothek, einschließlich Stichworte, Histogramm und Metadaten. Die neue Lightroom CC-Version zeigt hingegen nur die Bilder an und erfordert das Einblenden der Stichworte und anderer Informationen über eine Seitenleiste.
Weiterhin unterscheiden sich die Bezeichnungen der beiden Varianten erheblich. Wer in der neuen Version nach “Sammlungen” oder “Ordnern” sucht, wird vergeblich suchen. Es gibt nur “Meine Bilder” und “Alben”. Auch die Möglichkeit, mit verschiedenen Katalogen zu arbeiten, ist in der Lightroom CC Variante nicht vorgesehen.
Bilder importieren und exportieren
Auch der Bildimport in Lightroom CC unterscheidet sich von der klassischen Variante und bietet deutlich weniger Möglichkeiten. Beispielsweise lässt sich beim Import in der Classic-Version vieles automatisch erledigen, wie das Setzen von Stichworten, das Umbenennen von Dateien und die Anpassung von Metadaten. Auch das Speichern der Bilder auf externen Festplatten und das Erstellen von Sicherungskopien auf anderen Laufwerken sind kein Problem. Diese Funktionen gibt es in Lightroom CC nicht mehr.
Bildentwicklung
Selbst bei der Bildentwicklung gibt es Unterschiede zwischen den beiden Versionen. So bietet Lightroom CC beispielsweise keine Gradationskurven für die Bearbeitung von Kontrastwerten oder die Möglichkeit, Negativbilder in Positive umzukehren. Auch die Teiltönungsmöglichkeit und die Kamerakalibrierung sind in der neuen Version nicht vorhanden.
Workflowgestaltung und Effizienz
Die neue Lightroom CC-Version ist schlanker und bietet weniger Komfort, was die Bearbeitung für Profis und Amateure deutlich ineffizienter macht. Eine softwareübergreifende Workflowgestaltung oder ein Umstieg von der klassischen Version auf die neue Variante ist nahezu unmöglich.
Fazit
Die neue Lightroom CC-Variante mag für einfache Bildbearbeitungen im privaten Bereich ausreichend sein. Doch für mich lohnt sich die Investition in ein Abonnement nicht im Vergleich zur klassischen Lightroom-Version, die zu einem günstigeren Preis angeboten wurde.
Ich hoffe, dieser Vergleich konnte Ihnen einen Eindruck von den Unterschieden zwischen Lightroom CC und Lightroom CC Classic vermitteln. Entscheiden Sie selbst, welche Variante Ihren Anforderungen am besten entspricht und lassen Sie sich nicht von Marketingstrategien beeinflussen. Schließlich geht es um Ihre Bilder und Ihre Entscheidung, wie Sie sie bearbeiten und verwalten möchten.