Lipödem – Welche Stricktechnik ist die richtige?

Lipödem - Rundstrick oder Flachstrick

Wenn es um die Behandlung von Lip- und Lymphödemen geht, spielt die Kompressionstherapie eine entscheidende Rolle. Durch das Anwenden von Druck auf krankes Gewebe oder defekte Gefäße können positive Effekte erzielt werden. Schon seit der Steinzeit und der Antike wussten die Menschen um die heilsame Wirkung von Druck. Auch wir drücken instinktiv eine Hand auf eine schmerzende Stelle, um den Schmerz zu lindern und eine Schwellung zu verhindern.

Die Kompressionstherapie erfüllt verschiedene Funktionen: Sie verhindert das Austreten von Flüssigkeit aus den Blutkapillaren ins Gewebe, verbessert die Funktion der Klappen und die Strömungsdynamik in den Lymphgefäßen und Venen, wirkt dem “Volllaufen” des Ödems entgegen, unterstützt die Muskelpumpe und verbessert den venösen und lymphatischen Abfluss, verteilt die Last über eine größere Fläche, verbessert die Durchblutung des Gewebes und lockert verhärtetes Gewebe. Durch die Kompression wird das Gewebe entlastet und Schmerzen werden deutlich reduziert.

Besonders bei stark ausgeprägten Lymphödemen ist eine gute Versorgung mit lebenswichtigen Stoffen im Gewebe oft stark beeinträchtigt, was zum Absterben von Zellen führen kann. Dadurch entstehen Entzündungsprozesse, die das umliegende Gewebe schädigen können. Die körpereigene Abwehrkraft im Bereich des Lymphödems ist geschwächt, was Infektionen begünstigt. Beim Lipödem ist das tägliche Tragen von Kompressionsstrümpfen langfristig wichtig, um eine Verschlechterung des Krankheitsbildes zu verhindern und kurzfristig Wassereinlagerungen zu reduzieren.

Kompressionsstrümpfe sind jedoch keine gewöhnliche Kleidungsstücke wie normale Strümpfe oder T-Shirts. Um die richtige Versorgung mit Kompressionsstrümpfen zu gewährleisten, müssen zahlreiche Faktoren berücksichtigt werden. Flachgestrickte Kompressionsstrümpfe nach Maß werden zur Behandlung von chronischen Lymphödemen und Lipödemen eingesetzt. Sie passen sich dank der Flachstricktechnik genau an die individuellen Maße des zu versorgenden Körperteils an und bieten sowohl in Ruhe als auch bei Bewegung den notwendigen Druck.

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Rundgestrickte Kompressionsstrümpfe hingegen werden zur Behandlung von venösen Erkrankungen eingesetzt. Sie sind optisch attraktiver, aber aufgrund ihrer hohen Elastizität und Dünnwandigkeit neigen sie dazu, sich in Hautfalten oder in die Kniekehle zu ziehen und den Blut- und Lymphfluss einzuschränken.

Egal ob flachgestrickt oder rundgestrickt, alle medizinischen Kompressionsstrümpfe müssen einen kontrollierten Druckverlauf aufweisen, der den Rückfluss des Blutes in den Venen und den Abfluss der Lymphflüssigkeit unterstützt.

Letztendlich ist es wichtig, den richtigen Kompressionsstrumpf zu wählen, um die Lebensqualität von Menschen mit chronischen Lymphödemen und Lipödemen zu verbessern. Der Kompressionsstrumpf entfaltet seine Wirkung über Tausende von Stunden und ist eine unverzichtbare Komponente in der Behandlung dieser Krankheiten.