Lippenherpes: Wie entsteht er und was kann man dagegen tun?

Lippenherpes: Wie entsteht er und was kann man dagegen tun?

Lippenherpes, auch bekannt als Herpes labialis, ist eine ansteckende Infektion, die durch Herpes-simplex-Viren Typ 1 verursacht wird. Bei einem ersten Ausbruch äußert sich dies oft durch Entzündungen der Mundschleimhaut und des Zahnfleisches. Die schmerzhaften Bläschen auf den Lippen treten normalerweise auf, wenn der Herpesvirus erneut ausbricht, oft in Zeiten von Stress oder Fieber – daher auch der umgangssprachliche Name “Fieberbläschen”.

Viele Menschen sind sich nicht bewusst, dass sie mit Herpesviren infiziert sind, da die Ansteckung meist unbemerkt und oft bereits in jungen Jahren stattfindet. Etwa 20 bis 40 Prozent der Infizierten haben jedoch regelmäßig mit Lippenherpes zu kämpfen, insbesondere Menschen mit geschwächtem Immunsystem, wie Krebspatienten oder Personen, die immunsuppressive Medikamente einnehmen.

Lippenherpes tritt am häufigsten im Bereich der Lippen, am Naseneingang und im Mund auf, kann aber auch an anderen Stellen wie den Ohrläppchen, Wangen, Augen, Gesäß oder sogar den Fingern auftreten. In seltenen Fällen kann sich der Herpes über den gesamten Körper ausbreiten und Bläschen an den Genitalien verursachen. Bei kleinen Kindern kann Lippenherpes auch als Mundfäule auftreten, was durch geschwürartige Bläschen im Mund, begleitet von starken Schmerzen und hohem Fieber, gekennzeichnet ist.

Die Heilung von Lippenherpes dauert normalerweise ein bis zwei Wochen. Die Bläschen füllen sich mit Flüssigkeit, platzen nach einigen Tagen auf und bilden eine kleine Kruste, die schließlich abheilt. Eine rechtzeitige Behandlung kann den Heilungsprozess beschleunigen und die Symptome lindern.

Die Ursache für das Auftreten von Lippenherpes ist eine Infektion mit dem Herpes-simplex-Virus Typ 1 (HSV-1). Etwa 80 Prozent der Erwachsenen in Deutschland infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit diesem Virus. Einige Menschen bekommen nie Lippenherpes, da ihr Immunsystem das Virus dauerhaft in Schach hält. HSV-1 nistet sich nach der Erstinfektion im Körper ein und kann unter bestimmten Bedingungen reaktiviert werden, was zu erneuten Ausbrüchen führt. Verschiedene Faktoren wie Infektionskrankheiten, starke Sonneneinstrahlung, Behandlungen im Gesicht, längere Zahnbehandlungen, psychische Belastungen oder hormonelle Veränderungen können diese Reaktivierung auslösen.

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Lippenherpes ist leicht ansteckend, solange die Bläschen nicht mit Schorf bedeckt sind. Die Viren können über Tröpfcheninfektion, Schmierinfektion oder direkten Haut- und Schleimhautkontakt übertragen werden. Schwangere mit einem Herpes-Ausbruch sollten besonders vorsichtig sein, da sie das Virus auf ihr ungeborenes Kind übertragen können, wenn der Lippenherpes in den Genitalbereich gelangt ist.

In den meisten Fällen ist Lippenherpes harmlos, kann jedoch bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem zu schweren Komplikationen führen. Dazu gehören eitrige Wundinfektionen, Gehirnentzündungen, Lungenentzündungen und Hornhautschäden. Besondere Vorsicht ist bei Neugeborenen und Menschen mit akuten Ekzemen geboten. Schwangere, die Herpesviren in sich tragen, sollten eine vorbeugende Therapie durch