Lohnt es sich, sein Kind zu einem Eishockey Camp anzumelden? Tipps zur Auswahl des richtigen Camps

Lohnt es sich, sein Kind zu einem Eishockey Camp anzumelden? Tipps zur Auswahl des richtigen Camps

Die Eishockey Off-Season ist da und viele von euch haben wahrscheinlich bereits ihre Kinder für ein Eishockey Camp im Sommer angemeldet. Aber vielleicht überlegt ihr noch und plant eure Sommeraktivitäten. Über Sommercamps wird immer diskutiert – sind sie es wert? Braucht dein Kind eins? Als erfahrener Trainer, der sowohl bei verschiedenen Camps gearbeitet als auch eigene Camps geleitet hat, kann ich euch einige Informationen zu diesem Thema geben.

1. Ist ein Eishockey Camp für dein Kind sinnvoll?

Ja, wenn dein KIND es will. Das ist sehr wichtig: Manche Kinder haben möglicherweise andere Interessen im Sommer und das ist völlig in Ordnung. Solange sie aktiv bleiben, sollte man ihre Entscheidung respektieren. Wenn dein Kind jedoch kein großes Interesse an einem Camp hat, solltest du es nicht dazu zwingen. Das Camp-Erlebnis ist etwas Besonderes, das im normalen Vereinstraining schwer zu erreichen ist. Die Kinder verbringen den ganzen Tag mit Gleichgesinnten auf und neben dem Eis, knüpfen neue Freundschaften mit Spielern aus anderen Städten und lernen von verschiedenen Trainern verschiedene Fähigkeiten. Es ist das Gesamtpaket, das ein Camp so einzigartig macht. Aber bitte mache dir keine Sorgen, wenn du dein Kind nicht zum Camp schicken kannst, es wird dadurch nicht “zurückfallen”. Eine Woche Camp macht keinen Eishockeyspieler aus!

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2. Wie viele Camps sollten es sein?

Ein Camp, maximal zwei. Nochmal: Es geht um die Erfahrung, die ein Camp zu etwas Besonderem macht. Ruiniere sie nicht, indem du dein Kind zu 3-4 Camps schickst und den Sommer zu einem Trainingslager machst. Mehr ist nicht unbedingt besser. Weihnachten viermal im Jahr wäre einfach nicht mehr wirklich etwas Besonderes.

3. Was ist das Wichtigste, das dein Kind aus einem Eishockey Camp mitnehmen sollte?

Spaß! Ja, ich weiß, dass einige von euch “Verbesserung” hören wollen, aber seien wir ehrlich – in einer Woche Camp wird niemand deutlich besser. Das wäre zu einfach. Das Beste, was man erwarten kann, sind kleine Verbesserungen. Aber wenn die Kinder Spaß hatten und im Camp neue Fähigkeiten gelernt haben, werden sie wahrscheinlich motiviert sein, weiterhin daran zu arbeiten, was sie im Camp gelernt haben. Diese Motivation wird langfristig zu bedeutenden Verbesserungen führen. In meinen Camps lege ich neben verschiedenen Übungen auch viel Wert auf Spiele, da der Fokus dort mehr auf dem Gesamterlebnis liegt.

4. Welches Camp ist das richtige?

Ganz einfach: das beste Camp, das finanziell tragbar ist. Camps sind nicht billig, daher sollte man bei der Auswahl nach hoher Qualität im finanziellen Rahmen suchen. Das bedeutet jedoch nicht, dass das teuerste Camp automatisch das Beste ist. Mache deine eigene Recherche und frage auch andere Spieler nach ihren Erfahrungen mit verschiedenen Camps. Wenn das Budget begrenzt ist, überlege, ob ein Camp in der Nähe von zu Hause kostengünstiger ist als eines, das 400 km entfernt ist. Hotel- und Unterkunftskosten können einen Unterschied machen. Außerdem kennt man sein Kind am besten: Einige Kinder können eine Woche lang volles Tempo halten, andere nicht. Jeder Mensch ist anders. Wenn dein Kind nach drei Tagen den Fokus verliert, weil es körperlich erschöpft ist, ist es keine gute Idee, es für eine ganze Woche ins Camp zu schicken. Finde etwas Kürzeres, aus dem es das Beste herausholen kann. In der Regel können 13-jährige Kinder ein längeres Camp besser bewältigen als 6-jährige.

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5. Worauf sollte man bei der Auswahl eines Camps achten?

  1. Erfahrung der Trainer: Gute Trainer sind wichtig, aber ein großartiger NHL-Trainer muss nicht unbedingt ein guter Trainer für einen 7-jährigen Spieler sein. Trainer mit Erfahrung in der Arbeit mit bestimmten Altersgruppen im Camp werden in der Regel bessere Arbeit leisten. Großartige Spieler sind auch nicht unbedingt großartige Trainer. Lass dich nicht zu sehr von großen Namen beeinflussen.

  2. Anzahl der Trainer: Es ist wichtig, qualitativ hochwertige Trainer zu haben. Es wird kein großartiges Camp geben, wenn nur zwei Top-Trainer auf dem Eis stehen und sich um 30 Kinder kümmern müssen. Kein Kind erhält die individuelle Aufmerksamkeit, die es braucht. In meinen Augen ist ein Verhältnis von 5 Spielern pro Trainer gut. Weniger Spieler pro Trainer sind ein Bonus. Aber wenn es in Richtung 7-8 Spieler pro Trainer geht, erhalten die Kinder nicht die benötigte Aufmerksamkeit und Wiederholungen während der Übungen.

  3. Aktivität der Trainer: Das werdet ihr leider erst während des Camps feststellen, aber es ist wichtig, dass die Trainer aktiv sind. Bewegung, Demonstrationen, schnelle Hinweise und Motivation sind essenziell. Besser, 5 aktive Trainer auf dem Eis zu haben, als 9 Hilfstrainer, die am Rand stehen und dem Cheftrainer zuschauen. Die Trainer sollten mit den Kindern sprechen, ihnen Feedback geben und auch mal ein High Five geben!

  4. Das Gesamterlebnis: Ja, das habe ich bereits erwähnt, aber es ist wichtig. Die Eiszeit ist immer noch von Bedeutung, aber das Paket aus Off-Ice Aktivitäten, Spielen mit neuen Freunden und möglicherweise das Ausprobieren neuer Ausrüstung macht ein Camp zu etwas Großartigem. Auch ich werde versuchen, diese kleinen “Extras” in meinen Camps in den kommenden Jahren zu erweitern.

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Macht euch keine Sorgen, wenn ihr euer Kind diesen Sommer nicht zum Eishockey Camp schicken könnt oder möchtet. Wenn sie gehen wollen und ihr es euch leisten könnt, dann super! Stellt jedoch sicher, dass ihr eine ordentliche Recherche macht, damit es für eure Kinder zu ein paar aufregenden Tagen oder einer tollen Woche wird. Ich wünsche euch einen großartigen Sommer und wir sehen uns bald wieder auf dem Eis!

MJ73

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