Lohnt sich ein Bausparvertrag?

Lohnt sich ein Bausparvertrag?

Ein Bausparvertrag ist eine Investition in zwei Phasen: die Sparphase und die Darlehensphase. Ob sich ein Bausparvertrag lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. In diesem Artikel erläutern wir, worauf Sie achten sollten und wie rentabel ein Bausparvertrag sein kann.

Der Abschluss des Bausparvertrages

Wenn Sie einen Bausparvertrag abschließen möchten, sollten Sie zunächst eine Bausparsumme festlegen. Nehmen wir an, Sie wollen über eine Summe von 10.000 Euro verfügen. Bei Vertragsabschluss fallen Abschlusskosten in Höhe von 100 Euro an. Die Bank informiert Sie außerdem über die Konditionen des Vertrages. In unserem Beispiel beträgt der Guthabenzins 0,25 Prozent.

Die Sparphase des Bausparvertrags

Das Motto beim klassischen Bausparen lautet “Erst sparen, dann bauen”. Während der Sparphase legen Sie regelmäßig Geld an und können anschließend ein Darlehen erhalten. Um die gewünschte Summe von 10.000 Euro zu erreichen, zahlen Sie monatlich 50 Euro ein. Nach 8,5 Jahren ist der Vertrag “zuteilungsreif”, das bedeutet, Sie haben genug angespart, um das Bauspardarlehen in Anspruch zu nehmen. Zu diesem Zeitpunkt beträgt Ihr Guthaben 5.155 Euro, inklusive 55 Euro Zinsen. Je nach Tarifvariante ist auch eine frühere Zuteilung und ein geringeres Mindestguthaben möglich.

Wichtig: Die Bausparkasse informiert Sie darüber, wie viel Geld auf Ihrem Bausparkonto sein muss und wie lange Sie einzahlen müssen, um das Darlehen auszahlen zu lassen. Die Angaben zur voraussichtlichen Zuteilungsreife sind Schätzungen und können sich noch verschieben. Steigende Zinsen können zu einer späteren Zuteilung führen. Es ist auch zu beachten, dass in unserem Beispiel keine Wohnungsbauprämie oder Arbeitnehmersparzulage berücksichtigt wurden, die die Rentabilität des Vertrages steigern könnten.

LESEN  Bewertung von Rückstellungen

Die Darlehensphase des Bausparvertrags

Trotz des Minusgeschäfts in der Sparphase kommen Sie nun in die “Bau-Phase” Ihres Vertrages. Sie können Ihr Bauspardarlehen nutzen. In unserem Beispiel vergibt die Bausparkasse das Darlehen zu einem Zinssatz von 2,5 Prozent pro Jahr. Wenn der Verlust aus der Sparphase berücksichtigt wird, steigt der effektive Zinssatz sogar auf 3 Prozent. Sie können zu diesem festen Zinssatz 4.845 Euro finanzieren, die Differenz zwischen Bausparsumme und Guthaben. Dieses Darlehen müssen Sie innerhalb von gut 9 Jahren tilgen.

Natürlich reicht ein solches Darlehen nicht aus, um ein Eigenheim zu finanzieren. Unsere Berechnung gilt jedoch unabhängig von der Bausparsumme und gilt gleichermaßen für Verträge mit höheren Summen. Beachten Sie, dass Bauspardarlehen in der Regel schneller zurückgezahlt werden müssen als andere Darlehen, daher ist die monatliche Belastung höher. Es ist jedoch auch möglich, ein Bauspardarlehen jederzeit ganz oder teilweise vorzeitig zurückzuzahlen, ohne zusätzliche Kosten.

Ein Vorteil des Bausparvertrags besteht insbesondere bei Darlehenssummen unter 50.000 Euro, die oft für Umbauten oder Sanierungen ausreichen. Bei herkömmlichen Baudarlehen erhalten Sie oft nur ab einer Kreditsumme von 50.000 Euro günstige Zinsen. Mit einem Bauspardarlehen spielt die Kredithöhe keine Rolle, Sie erhalten zu dem zuvor vereinbarten Zinssatz auch kleinere Kreditsummen. Beachten Sie jedoch, dass ein Bauspardarlehen an eine wohnwirtschaftliche Verwendung gebunden ist.

Die Darlehensphase eines Bausparvertrags lohnt sich nur dann, wenn die Darlehenszinsen in Zukunft deutlich steigen oder wenn Ihr Kreditbedarf unter 50.000 Euro liegt.

Bausparmünzen

Quelle: Originalartikel