Die steigenden Strom- und Gaspreise lassen viele Deutsche über die Versorgung ihres Haushalts mit Solarstrom vom Dach oder Balkon nachdenken. Im Jahr 2022 waren bereits 2,2 Millionen Photovoltaikanlagen in Deutschland installiert, was einem Anstieg von knapp 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Der Artikel befasst sich mit der Frage, ob eine Photovoltaikversicherung sinnvoll ist und welche Optionen es gibt.
Musst Du eine Photovoltaikanlage versichern?
Es besteht keine gesetzliche Versicherungspflicht für Solarstromanlagen. Dennoch sind solche Anlagen verschiedenen Gefahren ausgesetzt, wie zum Beispiel Blitzschlag, Hagelschäden oder Diebstahl. Diese Schäden können sehr teuer werden, da nicht nur die Reparaturkosten anfallen, sondern auch Ertragsausfälle entstehen.
Falls Du deine Anlage mit einem Bankkredit finanzierst, ist eine Versicherung oft vertraglich festgelegt und somit obligatorisch.
Welche Versicherungen gibt es für Photovoltaikanlagen?
Es gibt zwei Optionen, um eine PV-Anlage abzusichern:
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Die Wohngebäudeversicherung bietet die Möglichkeit, die Anlage gegen einen Aufpreis zu versichern, in Kombination mit einer Elementarschadenversicherung. Eine Erhöhung der Versicherungssumme kann sinnvoll sein, um unterversichert zu sein.
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Alternativ kann eine spezielle Photovoltaikversicherung abgeschlossen werden, die oft mehr Fälle abdeckt, aber auch teurer sein kann. Diese lohnen sich in der Regel eher für größere Anlagen mit einer Leistung von mehr als zehn Kilowattpeak. Je nach Vertragsbedingungen übernimmt die Versicherung entweder eine vorab festgelegte Summe oder die gesamten Reparaturkosten im Falle eines Schadens. Zudem werden auch Kosten wie etwa Feuerlöschkosten oder Aufräum- und Entsorgungsarbeiten übernommen.
Es ist auch möglich, dass die Versicherung den Nutzungsausfall deckt. Dies ist insbesondere relevant für Verbraucher, die ihre Anlage über einen Kredit finanzieren, da die Kreditraten auch dann weiterlaufen, wenn die Anlage nicht betriebsbereit ist.
Was sichert eine Photovoltaikversicherung ab?
Eine gute PV-Versicherung deckt verschiedene Fälle ab, darunter Wasser- und Frostschäden, Elementargefahren wie Schneedruck und Lawinen, Brand, Blitzschlag, Bedienungsfehler, Kurzschluss, Diebstahl und Ertragsausfälle von mindestens drei Monaten.
Nicht alle Schäden werden jedoch von allen Versicherungen abgedeckt. Einige bieten zum Beispiel keinen Schutz gegen Ertragsausfälle oder Diebstahl an. Daher ist es wichtig, den Leistungsumfang der Versicherung im Voraus zu prüfen.
Was kostet eine Photovoltaikversicherung?
Die Kosten einer Photovoltaikversicherung variieren je nach Leistungsumfang und verschiedenen Faktoren wie der Größe und dem Wert der Anlage, der Selbstbeteiligung, dem Standort und weiteren Risikofaktoren. Ein Diebstahl- oder Blitzschutz kann sich positiv auf den Preis auswirken.
Ein jährlicher Versicherungsbeitrag für eine kleine Anlage mit bis zu vier Kilowatt Spitzenleistung liegt oft unter 100 Euro. Bei einer größeren Anlage mit acht Kilowatt Spitzenleistung können die Preise je nach Versicherungsanbieter und Leistungsumfang variieren.
Fazit: Ist eine Photovoltaikversicherung sinnvoll?
Angesichts der hohen Kosten, die Schäden an einer Photovoltaikanlage verursachen können, ist der Abschluss einer Versicherung oft sinnvoll. Dabei kann die Anlage entweder über die Wohngebäudeversicherung in Kombination mit einer Elementarversicherung oder über eine spezielle Photovoltaikversicherung versichert werden. Es ist ratsam, sich frühzeitig bei potenziellen Versicherern zu melden und den Leistungsumfang der Versicherung sowie eventuelle Zusatzkosten zu prüfen.
Zusätzlich sollte geklärt werden, ob die private Haftpflichtversicherung auch Schäden durch die PV-Anlage abdeckt oder ob eine Betreiberhaftpflichtversicherung abgeschlossen werden muss.
Letztendlich hängt die Entscheidung für eine Photovoltaikversicherung von individuellen Faktoren wie der Größe der Anlage, dem Standort und dem persönlichen Risikobewusstsein ab.