Wer wünscht sich nicht frische Luft in den eigenen vier Wänden? Doch in gut gedämmten Gebäuden gestaltet sich der Luftaustausch oft schwierig. Zum Glück gibt es eine einfache Lösung: kontrollierte Wohnraumlüftung. Diese verbessert nicht nur das Wohnklima und verhindert Schimmelbildung, sondern sorgt auch für einen regelmäßigen Luftaustausch. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die verschiedenen Arten von Lüftungsanlagen und ihre Vor- und Nachteile.
Automatischer Luftaustausch für gut gedämmte Gebäude
In gut gedämmten Gebäuden mit luftdichter Hülle ist ein regelmäßiger Luftaustausch unerlässlich. Stoßlüften ist zwar eine einfache Lösung, jedoch nicht sehr komfortabel und zuverlässig. Eine bessere Alternative sind moderne Lüftungssysteme, die in energieeffizienten Neubauten und hochwertig sanierten Altbauten zum Einsatz kommen. Diese kombinieren eine effiziente Heizung und eine gute Dämmung mit automatisierter Lüftung.
Zentral oder dezentral?
Lüftungsanlagen gibt es in zwei Hauptvarianten: zentral und dezentral. Zentrale Anlagen versorgen das gesamte Haus mit Frischluft, während dezentrale Systeme nur einen Raum bedienen. Zentrale Lösungen sind leistungsfähiger, aber auch kostspieliger. Sie werden daher meist in Neubauten von Anfang an eingeplant. Dezentrale Lösungen sind hingegen häufig in Altbauten anzutreffen und werden vor allem in Räumen eingesetzt, in denen die Lüftung eine besondere Rolle spielt.
Abluftanlagen oder Be- und Entlüftungsanlagen?
Eine weitere Unterscheidung bei Lüftungsanlagen besteht zwischen Abluftanlagen und Be- und Entlüftungsanlagen. Abluftanlagen kommen häufiger vor und können feuchte Luft aus Bad und Küche aktiv abführen, während Frischluft passiv durch Lüftungsschlitze in Türen und Fenstern nachströmt. Eine dezentrale Abluftanlage lässt sich unkompliziert installieren und ist die preiswerteste Lösung für einen automatischen Luftaustausch in Küche und Feuchträumen.
Dezentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung
Komplexere und hochwertigere dezentrale Lüftungsanlagen arbeiten als Be- und Entlüftungsanlagen und verfügen über einen Wärmetauscher. Dieser kann bis zu 75 % der Wärme aus der Abluft zurückgewinnen und mit der Frischluft in den Innenraum führen. Durch diese Wärmerückgewinnung werden die Wärmeverluste beim Lüften minimiert, was vor allem in energieeffizienten Häusern wichtig ist.
Zentrale, kontrollierte Wohnraumlüftung
Bei einer zentralen Lüftungsanlage sind alle Räume über Lüftungsrohre mit der Anlage verbunden. So wird eine gleichmäßige Verteilung von Frischluft im ganzen Haus erreicht. In der Regel werden nur Küche und Bad an die Abluft angeschlossen, um Feuchtigkeit und Gerüche optimal abzuleiten. Die eigentliche Lüftungsanlage befindet sich häufig unter dem Dach und ist mit zusätzlicher Schalldämmung ausgestattet, um Lärm zu vermeiden.
Vorteile und Nachteile einer Lüftungsanlage
Eine Lüftungsanlage bietet viele Vorteile: Sie spart Energie, sorgt für frische und unverbrauchte Luft im Wohnraum, filtert Pollen und Feinstaub und ist besonders vorteilhaft für Allergiker. Allerdings kann die Luft durch die Lüftungsanlage auch trocken werden, weshalb ein Luftbefeuchter empfehlenswert ist. Zudem müssen Filter und Wärmetauscher regelmäßig gewartet und gereinigt werden, um Verkeimung vorzubeugen. Bei dezentralen Anlagen können außerdem Ventilatorgeräusche auftreten.
Fachgerechte Planung für optimale Effizienz
Damit eine Lüftungsanlage effizient arbeitet, ist eine fachgerechte Planung unerlässlich. Es ist wichtig, die Wohnraumlüftung als Teil eines Gesamtkonzepts zu betrachten und sie optimal auf das Gebäude abzustimmen. Nur so können alle energetischen Aspekte berücksichtigt und der Einspareffekt gewährleistet werden.
Kosten und Förderung einer Lüftungsanlage
Für den Einbau einer Lüftungsanlage im Neubau gibt es Fördermittel im Rahmen der Effizienzhaus-Förderung. Weitere Informationen zu den aktuellen Fördermöglichkeiten finden Sie in unserem Beitrag zur Förderung der Lüftung.
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