Lymphdrainage für Beine und Gesicht selbst machen

Lymphdrainage für Beine und Gesicht selbst machen

Eine Lymphdrainage ist ein traditionsreiches Ableitungsverfahren, das bei Stauungen innerhalb der Lymphbahnen zum Einsatz kommt. Neben der Prävention wird die Lymphdrainage auch in der medizinischen Therapie verwendet. Insbesondere die Lymphdrainage für Gesicht und Beine erweist sich als gewinnbringende Methode, um die Vitalität des Betroffenen zu unterstützen. Doch warum hat diese Praktik einen nachhaltigen Einfluss auf die Gesundheit?

Lymphdrainage kurz erklärt – urtümliches Verfahren mit Mehrwert

Die Lymphdrainage ist eine physikalische Therapie, die vor allem bei der Bildung von Lymphödemen angewendet wird. Die Methode zielt auf die Entstauung und Ableitung von Flüssigkeitsansammlungen in den Lymphbahnen ab. Sie wird primär bei Ödemen nach Operationen, Traumata oder Dysbalancen des Lymphabflusssystems eingesetzt. Darüber hinaus profitieren auch Tumorbehandlung und Lymphknotenentfernung von dieser Technik.

Die manuelle Lymphdrainage wurde 1960 von Emil Vodder entwickelt und hat sich seitdem stetig verbessert. Mittlerweile ist sie ein etablierter Bestandteil von Ausbildungen im Bereich Massage, Krankengymnastik und Wellness. Es gibt zwei Arten von Lymphdrainage: die medizinisch-anerkannte für Erkrankungen des Lymphsystems und die präventive Anwendung zur Vorbeugung von Stauungen und zur Entlastung gesunder Personen. Die Technik umfasst vier Grundgriffe nach Vodder: Schöpfgriff, stehende Kreise, Drehgriff und Pumpgriff. Diese stimulieren das Lymphsystem und fördern die Pumpleistung der Gefäße.

Primäre und sekundäre Ödeme können durch eine Lymphdrainage behandelt werden. Bei sekundären Ödemen handelt es sich um Flüssigkeitsansammlungen, die nach Operationen entstehen, während primäre Ödeme angeboren oder erblich bedingt sind. Die Lymphdrainage ist auch bei Migräne, Narbenbehandlung, Traumata und Verbrennungen eine bewährte Methode, um Hautverschieblichkeiten und die Lymphgefäßneubildung zu optimieren.

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Es gibt nicht nur die klassische Lymphdrainage für den gesamten Organismus, sondern auch Teilkörperbehandlungen. Besonders beliebt sind die Lymphdrainage für das Gesicht und für die Beine.

Lymphdrainage für Gesicht und Beine – Teilkörperpraktiken mit festem Konzept

Eine Lymphdrainage für das Gesicht oder die Beine ist eine Abwandlung der traditionellen Lymphdrainage, die sich ausschließlich auf den jeweiligen Körperteil konzentriert. Dadurch ergeben sich andere Ziele und ein veränderter Ablauf.

Lymphdrainage für das Gesicht

Bei einer Lymphdrainage für das Gesicht handelt es sich um eine langsame, sanfte Massage, die in Lymphknotenrichtung durchgeführt wird. Sie ähnelt in vielerlei Hinsicht einer herkömmlichen Massage und hat mehrere positive Eigenschaften.

Die Gesichtshaut ist täglich vielen Belastungen durch Umweltfaktoren ausgesetzt. Witterungsschwankungen, Kosmetik und andere negative Einflüsse können dazu führen, dass die Haut müde, glanzlos oder trocken wirkt. Zusätzlich wird der Abtransport schädigender Stoffe durch die Lymphbahnen häufig behindert, was zu einem Stau des Sekrets führt, Lymphknotenschwellungen sowie Rötungen und Irritationen begünstigt.

Es gibt jedoch auch Risiken bei der Lymphdrainage im Gesicht. Personen mit Asthma, akuten Infektionen, Schilddrüsenproblemen oder rheumatischen Erkrankungen sollten keine Lymphdrainagen durchführen lassen. Gleiches gilt für Menschen mit Hypertonie, Arthritis oder Krebs. Vor der Durchführung einer Lymphdrainage im Gesicht sollte immer Rücksprache mit dem behandelnden Arzt gehalten werden.

Die Lymphdrainage für das Gesicht kann in verschiedenen Varianten durchgeführt werden, abhängig von den zu massierenden Bereichen. Der Ablauf ist wie folgt:

  • Lymphdrainage für die Stirn: Sanfte Massage mit leichtem Druck und kontinuierlicher Dekompression in Schläfenrichtung.
  • Lymphdrainage für die Ohren: Geringer Druck hinter den Ohrläppchen, um eine Stimulation des Lymphabflusssystems zu bewirken.
  • Lymphdrainage für die Tränensäcke: Sanftes Streichen von innen nach außen unter den Augen.
  • Lymphdrainage der Augenbrauen: Sanfter Druck unterhalb der Augenbrauen.
  • Lymphdrainage von Mund und Nase: Sanfter Druck auf die Seitenbereiche von Mund und Nase sowie Anwendung ähnlicher Techniken an der Ohrbasis.
  • Lymphdrainage für das Kinn: Sanfter Druck in Richtung Ohren.
  • Lymphdrainage im Halsbereich: Vorsichtiges Drücken auf die mittig gelegenen Hohlräume an der Halsbasis.
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Die Lymphdrainage für das gesamte Gesicht beginnt sanft entlang der Halsseite und wandert dann über den mittleren Bereich des Halses zur anderen Seite. Die Richtung der Lymphdrainage erfolgt stets von Schlüsselbein zu Kinn. Der Fachpraktiker führt dann verschiedene Techniken im Gesichtsbereich aus, um eine optimale Wirkung zu erzielen. Abschließend erfolgt ein kraftvoller Druck auf das Gesicht.

Lymphdrainage der Beine

Die Lymphdrainage der Beine ist eine der gängigsten Teilkörperanwendungen, da sich die meisten Lymphödeme in den Beinen und Füßen befinden. Die häufigsten Ursachen für dieses Problem sind langes Sitzen oder Stehen, hohe Temperaturen oder regelmäßige Schwellungen der Beine. Eine Lymphdrainage kann helfen, Schwellungen und Stauungen zu reduzieren.

Bei der Lymphdrainage am Bein wird mäßiger Druck angewendet. Die Massage erfolgt immer in dieselbe Richtung, vom Knöchel nach oben. Dabei nutzt der Experte leichte Streichungen, die dann auf Oberschenkelhöhe in Kreisungen übergehen und vom Knie in Richtung Leiste gehen. Die Richtung der Lymphdrainage folgt dem anatomischen Aufbau der Lymphbahnen.

Der Kniebereich kann entweder in die Lymphdrainage integriert werden oder als separate Teilbehandlung durchgeführt werden. Es wird empfohlen, beide Hände aufeinander zu legen und mit leichtem Druck kreisende Bewegungen über die Schwellungen in der Knieregion und umliegende Strukturen auszuführen. Vom Knie abwärts in Richtung Leiste erfolgt eine ziehende Bewegung, die etwa fünf bis zehnmal wiederholt wird. Alternativ kann die Lymphdrainage auch am Unterschenkel beginnen und von dort langsam nach oben wandern.

Die Lymphdrainage im Gesicht und an den Beinen kann auch als kosmetische Anwendung zur Straffung des Bindegewebes und Vorbeugung von Cellulite wahrgenommen werden.

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Lymphdrainage für Beine und Gesicht selbst machen – verantwortungsbewusst zum Wohlgefühl

Es ist möglich, eine Lymphdrainage für das Gesicht und die Beine zu Hause selbst durchzuführen. Dabei ist es wichtig, die anatomischen Grundlagen und Grifftechniken zu beachten und über Fachkenntnisse zum groben Ablauf zu verfügen. Eine unsachgemäß durchgeführte Massage kann negative Folgen haben. Daher sollten nur sanfte Bewegungen mit wenig Druck ausgeführt werden. Bei Schmerzen oder Unwohlsein sollte die Massage sofort abgebrochen werden.

Für eine korrekt angewandte und hilfreiche Lymphdrainage ist es ratsam, einen zertifizierten Experten aufzusuchen. Dieser kennt die genaue Lage der Lymphbahnen und kann die Ödeme aufheben, ohne negative Begleiterscheinungen zu verursachen.

Zusätzlich zu einer Lymphdrainage können Hilfsmittel wie Kompressionsstrümpfe oder Wickel den Lymphabfluss unterstützen. Regelmäßige Bewegung im Alltag kann ebenfalls helfen, die Gewebeflüssigkeit besser zu den Lymphknoten abzuleiten.

Alles in allem sind Lymphdrainagen für das Gesicht und die Beine effektive Teilkörperpraktiken, die auf einem international anerkannten Konzept basieren und das Wohlgefühl des gesamten Organismus unterstützen, indem sie Schadstoffe aus dem Lymphgefäß abtransportieren.