Jedes Mal, wenn du das Wort Apple hörst, werden die Erinnerungen an den glänzenden roten Apfel ziemlich vage. Es ist nicht überraschend, wenn dir dabei nur iPhones und der revolutionäre neue M1-Chipsatz in den Sinn kommen, vielleicht noch das nachdenkliche Gesicht von Tim Cook, der sagt: “Oh, und noch etwas”, kurz bevor er es enthüllt.
Der M1-Chipsatz hat der Welt gezeigt, wie sein SOC (System on a Chip) mit seinem 8-Core-CPU für Aufsehen sorgen kann. Aber wenig ist über seine GPU bekannt. Bevor wir uns tiefer mit dem Thema befassen, werfen wir einen kurzen Blick auf das Konzept.
Was ist eine GPU und was macht sie?
Die Abkürzung GPU steht für Graphics Processing Unit. Einfach ausgedrückt handelt es sich dabei um eine Recheneinheit, die sich hauptsächlich um Grafiken und Video-Rendering kümmert. Entwickler haben heutzutage weitere Möglichkeiten gefunden, die grafischen Fähigkeiten der GPU für Zwecke wie Künstliche Intelligenz-Programmierung, kreatives VFX und High-Performance Computing zu nutzen, anstatt sie nur für die Beschleunigung der 3D-Grafikdarstellung zu verwenden.
Der Apple M1 verfügt über integrierte Grafiken, da seine GPU Teil des Chipsatzes ist und nicht eine separate oder austauschbare Hardwarekomponente. Wie jedes andere Verarbeitungssystem verfügt die GPU über eine Reihe von Kernen, die alle grafikorientierten Aufgaben erledigen. Der Apple M1 hat zwei Varianten seiner GPU, eine 7-Core- und eine 8-Core-Variante.
Wie ist ihre Leistung?
Wir können die Leistung dieser beiden GPUs anhand einer Serie von Tests, sogenannten Benchmarks, bewerten. Ein Benchmark ist eine Reihe von Ergebnissen aus Belastungstests, die eine bestimmte Rechenkomponente an ihre Grenzen bringen. Im Fall der 7-Core- und 8-Core-M1-GPU gibt es verschiedene GPU-Benchmark-Tests wie grundlegende Video-Rendering-Tests bis hin zu Cinebench R13, 3DMark, GFXBench und dem Antutu Benchmark.
Bei den Video-Rendering-Tests spielen der M1 mit 7 und 8 Kernen 8K-Videos mit 30 fps ziemlich reibungslos ab. Die CPU-Auslastung während dieses Tests liegt bei etwa 60%, während ca. 6,49 GB des ursprünglich mitgelieferten 8 GB RAMs genutzt werden. Die Anzahl der abgefallenen Frames ist sehr gering. Nur 2 bis 6 treten während der Übergänge auf.
Beim Abspielen von 8K HDR-Videos ändert sich einiges. Die CPU-Auslastung steigt auf etwa 70% und der RAM verwendet 6,60 GB von 8 GB. Der deutlichste Unterschied besteht jedoch in der Anzahl der abgefallenen Frames, die wie die Fliegen zu sinken scheinen. Aber es ist zu beachten, dass 8K HDR für die meisten Rechensysteme, geschweige denn für einen Laptop, zu anspruchsvoll ist. Daher ist es bemerkenswert, dass der M1 MacBook Air damit so gut umgehen kann.
Der 8-Core hat solche Fähigkeiten aufgrund seiner Möglichkeit, 25.000 Threads zu einem beliebigen Zeitpunkt zu verarbeiten. Er verfügt über eine atemberaubende Datenübertragungsgeschwindigkeit von 2,6 TFLOPS.
Kürzlich wurden einige anonyme Ergebnisse veröffentlicht, und überraschenderweise wurden für diese Tests Benchmarking-Tools für Smartphones verwendet. Die Ergebnisse dieser Benchmarks, die aus dem berüchtigten AnTuTu stammen, zeigten, dass der M1 mit der 8-Core-GPU die höchste Punktzahl in der SoC-Kategorie erzielte. Die CPU erzielte 282265 Punkte, MEM und UX erzielten 189921 bzw. 108113 Punkte. Die GPU erzielte mit 538944 Punkten die höchste Punktzahl und brachte den Gesamtergebnis des AnTuTu Benchmark-Tests auf 1119243 Punkte.
Der 3DMark Ice Storm Unlimited ist eine andere Benchmarking-Software, die die Leistungsfähigkeit der Komponenten misst, ohne dass Betriebssystem und Vertikal-Synchronisation die Leistung beeinflussen. Der 8-Core erzielte eine gute Punktzahl von 280200 Punkten. Das plattformübergreifende Testsystem Cinebench R15 brachte überraschenderweise den 8-Core auf 89,8 fps und den 7-Core auf 90 fps.
GFXBench ist eine wichtige Metrik für die Leistung von OpenGL ES 3.0, bei der der Manhatten- und Aztec-Ruins-Test durchgeführt wird. Die GPU erreicht maximal 60 fps auf den 8 und 7 Kernen für Manhatten sowie 79,1 fps und 72,4 fps für Aztec Ruins.
Basierend auf diesen Ergebnissen ist eines klar: Der Leistungsunterschied zwischen der 8-Core- und der 7-Core-GPU ist vernachlässigbar. Die Zahlen auf dem Papier unterscheiden sich nur geringfügig und machen keinen spürbaren Unterschied in der Echtzeit-Performance. Um die gestellte Frage zu beantworten, “ist es ein großes Problem?”. Die Antwort lautet sowohl Ja als auch Nein. Einige Enthusiasten lieben die kleinste Detailgenauigkeit, während andere den Unterschied kaum bemerken.
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