Magnesium hilft nicht gegen Muskelkrämpfe – hier ist, was wirklich hilft!

Magnesium hilft nicht gegen Muskelkrämpfe – hier ist, was wirklich hilft!

Muskelkrämpfe sind lästig und schmerzhaft, aber was kann man dagegen tun? Viele Menschen glauben, dass Magnesium die Lösung ist. Doch die Wahrheit ist ernüchternd: Die Wirksamkeit von Magnesium bei Krämpfen ist gering. Es gibt nur Hinweise darauf, dass es bei schwangeren Frauen möglicherweise helfen könnte, erklärt Professor Michael Behringer von der Goethe-Universität Frankfurt.

Elektrolyte für die Muskeln

Die Leistung unserer Muskeln hängt von der Elektrolytversorgung ab. Magnesium ist jedoch nicht der entscheidende Faktor bei Muskelkrämpfen. Studien mit Ultra-Marathonläufern konnten keine klinisch relevanten Unterschiede im Elektrolythaushalt feststellen. Laut der Ärztin für Sportmedizin Dr. Ursula Manunzio kann ein Mangel an Kalium und Natrium kritischer sein.

Neue Studien: Die Hauptauslöser von Muskelkrämpfen

Inzwischen wissen wir, dass Muskelkrämpfe vor allem ein neuronales Problem sind. Die Aktivität der Muskeln wird von Nervenzellen im Rückenmark gesteuert. Die Übererregung dieser Alpha-Motoneurone kann zu Muskelkrämpfen führen, insbesondere bei hoher Belastung oder Ermüdung der Muskeln. Eine verkürzte Muskulatur und hohe Temperaturen spielen ebenfalls eine Rolle.

So kann man Muskelkrämpfen vorbeugen

Nahrungsergänzungsmittel mit Elektrolyten wie Magnesium, Kalium oder Natrium sind nicht notwendig, auch nicht für Profisportler. Eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr, angepasst an die sportliche Belastung, sind dagegen wichtig. Dr. Ursula Manunzio empfiehlt vor dem Training eine kleine Mahlzeit, bei hoher Belastung eine süße Apfelschorle mit einer Prise Salz und als Snack kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Bananen oder Aprikosen.

Dehnen als Lösung gegen Muskelkrämpfe

Wenn es dennoch zu einem Krampf kommt, kann die Muskulatur durch Dehnübungen entspannt werden. Physiotherapeut Philipp Piroth empfiehlt, das Bein mit dem Krampf nach hinten auszustrecken und den Oberkörper nach vorne zu lehnen, um den Wadenmuskel zu dehnen.

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Ein ungewöhnliches Hausmittel gegen Muskelkrämpfe

Als ungewöhnliches Hausmittel gegen akute Muskelkrämpfe hat sich Essiggurken-Wasser herausgestellt. Durch das Gurgeln mit würzig-saurem Gurkenwasser werden spezielle Rezeptoren im Mund-Rachen-Raum aktiviert, die die Aktivitätssignale der Motoneurone hemmen. Ein Milliliter Gurkenessig pro Kilogramm Körpergewicht reicht aus, um die Übererregung innerhalb von ein bis zwei Minuten auszugleichen und den Krampf zu stoppen.

Muskelkrämpfe sind lästig, aber mit den richtigen Maßnahmen können sie vorgebeugt und behandelt werden. Magnesium ist nicht die Lösung, doch eine ausgewogene Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Dehnübungen und sogar Essiggurken-Wasser können helfen. Also, vergesst das Magnesium und probiert diese Tipps aus – eure Muskeln werden es euch danken!