Malibu – Zelten leicht gemacht / Ein Abenteuer für Paare

Malibu – Zelten leicht gemacht / Ein Abenteuer für Paare

Gestresst vom Alltag sehnte sich das Hamburger Ehepaar Jantje und Stefan nach Freiheit und Entspannung. Doch als sie einen heruntergekommenen Campingplatz in Schleswig-Holstein erben, haben sie unterschiedliche Vorstellungen von ihrer Zukunft. Der fesselnde Zweiteiler “Malibu” des ZDF beschreibt, wie sich die Wege des Paares immer weiter voneinander entfernen, bis hin zu einer aufregenden Affäre. Der Campingplatz spielt dabei eine zentrale Rolle und ermöglicht es den Gästen, über verschiedene aktuelle Themen auf unterhaltsame Weise zu sprechen. Ob “Malibu” zu einer Reihe wird, ist noch ungewiss, aber das Potenzial dafür ist vorhanden.

Romantik und Konflikte beim Campen

Ein Zelt am See klingt romantisch, doch in der neuen “Herzkino”-Produktion ist es alles andere als entspannt. Die Hauptrollen werden von talentierten, jedoch eher unbekannten Schauspielern (Karla Nina Diedrich, Tom Radisch) verkörpert, was sich bereits in der letzten Produktion “Freunde sind mehr” bewährt hat.

Konstanz und Veränderung

Der Erfolg von Serien und Reihen liegt in der Kombination aus Kontinuität und Veränderung. Ob “Malibu” zu einem modernen Klassiker wird, bleibt abzuwarten. Das ZDF kann derzeit noch nicht einmal sagen, ob es eine Fortsetzung geben wird. Jedoch bieten die Gegebenheiten auf dem Campingplatz in Schleswig-Holstein eine solide Basis für spannende Geschichten. Die Betreiberfamilie sorgt für Konstanz, während die Gäste mit ihren eigenen Problemen für Veränderungen sorgen. Dadurch haben die Geschichten ein soziales Potenzial, das über das hinausgeht, was man von Serien wie “Hotel Heidelberg” (ARD) kennt. Einige Dauercamper leben hier, weil sie sich die hohen Mieten in der Stadt nicht mehr leisten können.

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Beziehungsprobleme und unerwarteter Reichtum

Jantje und Stefan Schäfer (Karla Nina Diedrich und Tom Radisch) sind das Zentrum der Geschichte. Auf den ersten Blick führen sie eine glückliche Ehe, doch im Laufe der Zeit wird deutlich, dass sie sich aufgrund von Alltagsstress kaum noch miteinander austauschen. Jantje arbeitet als Krankenschwester und steht kurz vor einem Burnout, während Stefan als Programmierer auch am Wochenende nicht zur Ruhe kommt. Eines Tages erfährt er, dass sein Onkel aus Amerika verstorben ist und ihm seinen Campingplatz am Plöner See vermacht hat. Um mögliche Verbindlichkeiten zu vermeiden, beschließen Jantje und Stefan, die Anlage inkognito zu besichtigen, bevor sie das Erbe antreten. Obwohl der Hygienebereich des Campingplatzes in einem desolaten Zustand ist, ist Jantje begeistert von der Ruhe und Friedlichkeit des Ortes. Stefan hingegen sieht seine Zukunft nicht in der Provinz.

Spannende Gäste und Probleme

Die Geschichte wird von den Beziehungsproblemen von Jantje und Stefan bestimmt. Aber auch die unterschiedlichen Gäste sorgen für Aufregung. Im ersten Teil schließt Jantje Freundschaft mit einem syrischen Flüchtlingsmädchen, während sich im zweiten Teil ein Mann in die Lehrerin seines Sohnes verliebt. Zudem knistert es immer stärker zwischen Stefan und einer Kollegin. Diese Ereignisse sorgen für Spannung und Konflikte in der Beziehung. Die übrigen Campingplatzgäste haben ihre eigenen Geschichten und sorgen für humorvolle und unterhaltsame Momente.

Ein visuelles Erlebnis zwischen Natur und Großstadt

Die Inszenierung von Luise Brinkmann betont die Gegensätze zwischen der idyllischen Landschaft der Holsteinischen Schweiz und dem hektischen Großstadtleben. Die Stammgäste, die sich teilweise schon seit Jahren kennen, begegnen den Neulingen anfangs mit Misstrauen, aber mit der Zeit lernen sie sich besser kennen und schätzen. Besonders bemerkenswert ist Dieter Marzinowski (Christian Hockenbrink), der den Campingplatz am Laufen hält, während der Eigentümer angeblich auf Fortbildung ist. Der übergewichtige Klempner Nikos Mariolis (Heiko Pinkowski) sorgt mit seinem griechischen Charme für humorvolle Momente. Jantje, als Krankenschwester, ist in solchen Momenten besonders hilfreich.

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Urlaubsfeeling und gute Unterhaltung

Abgesehen von einigen Rückschlägen folgt das Drehbuch (Jenny Maruhn, Jörg Tensing) dem bewährten Prinzip “ein Schritt vor, zwei zurück”. Jantje nutzt die Ferienzeit, um den Campingplatz genauer unter die Lupe zu nehmen. Dies wird im ersten Teil “Zelten für Anfänger” gezeigt. Doch jedes Mal, wenn sie ein Problem löst, tauchen zwei neue auf. Das örtliche Bauamt spielt dabei eine große Rolle, obwohl sein Vertreter Jacob Bernstein (Nicola Mastroberardino) alles andere als ein typischer Beamter ist. Er bewundert Jantjes unerschütterlichen Optimismus und ihre Fähigkeit, auf jede Herausforderung zu reagieren. Im zweiten Teil “Ein Zelt für drei” wird diese Bewunderung zur Zusammenarbeit. Gleichzeitig entwickelt sich eine Spannung zwischen Stefan und einer frechen Kollegin. Unterstützt wird die Besetzung durch talentierte und größtenteils unbekannte Schauspieler. Lediglich Kai Schumann und Valerie Niehaus sorgen als Arzt und Chefin für den notwendigen Kontrast zwischen Stadtstress und ländlicher Provinz.

Fazit

“Malibu” verspricht gute Unterhaltung und lässt das Publikum dem lauten Großstadtleben entfliehen. Die Geschichten sind vorhersehbar, aber erfrischend. Die Filme laden dazu ein, die herbstlichen Gefühle noch einmal aufleben zu lassen. Ein Dampferausflug auf dem Plöner See sorgt dabei für die perfekte Stimmung. Der renommierte Fernseh- und Filmkritiker Tilmann P. Gangloff empfiehlt die Filme und Serien auf DVD.

Autor: Tilmann P. Gangloff