Mandelsteine entfernen und Mundgeruch loswerden

Mandelsteine entfernen und Mundgeruch loswerden

Mandelsteine, auch Tonsillensteine, Tonsillolithen oder Tonsillarpfropfen genannt, sind feste Gebilde aus Speiseresten, abgestorbenen Schleimhautzellen und weißen Blutkörperchen, die sich in Einbuchtungen der Gaumenmandeln (Tonsillen) ansammeln können. Sie entstehen, wenn die Gaumenmandeln als Teil des lymphatischen Gewebes ihrer Funktion nachkommen. Obwohl Mandelsteine harmlos sind, können sie aufgrund von Fremdkörpergefühl und Mundgeruch sehr unangenehm sein.

Mandelsteine entfernen: Was tun gegen Mandelsteine?

In den meisten Fällen ist kein Arztbesuch notwendig, um störende Mandelsteine, auch Tonsillolithen genannt, loszuwerden. Mit einfachen Methoden können viele Mandelsteine selbst entfernt werden. Es ist jedoch wichtig, dabei keine spitzen, scharfkantigen oder harten Gegenstände zu verwenden, da dies zu Verletzungen führen kann. Hier sind einige hilfreiche Methoden:

  • Den Mund bei nach hinten gestrecktem Kopf mehrmals weit öffnen und wieder schließen, um eine Spannung in der Gaumenmuskulatur zu erzeugen und den Mandelstein herauszumassieren.
  • Mandelsteine können manchmal ohne großen Würgereiz mit der Zunge ausgedrückt werden.
  • Durch Druck mit dem Finger, einem Wattestäbchen oder der Rückseite der Zahnbürste gegen die Unterseite der Mandel kann ein Mandelstein oft gelöst werden.
  • Eine Munddusche kann verwendet werden, um Mandelsteine abzuspülen und die Mandel unter geringem Druck zu reinigen, was dazu führen kann, dass sich die Steine lösen und die Krypta sauber werden.
  • Gurgeln mit Mundwasser, Kamillen- oder Salbeitee oder Salzwasser kann ebenfalls hilfreich sein.
  • Durch starkes Husten können die Mandelsteine oft aus den Furchen der Gaumenmandeln befördert werden.
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Falls all diese Versuche erfolglos bleiben, sollte ein HNO-Arzt aufgesucht werden. Mit speziellen Werkzeugen wie Küvetten oder Pipetten kann der Arzt die Mandelsteine entfernen, ausdrücken oder absaugen. Bei der sogenannten Roederbehandlung werden Schröpfgläser auf die Mandeln aufgesetzt und die Mandelsteine mit Hilfe des Unterdrucks herausgesaugt. Mandelsteine sollten nicht selbst abgesaugt werden.

Es gibt auch Behandlungsmöglichkeiten zur dauerhaften Verringerung der Bildung von Mandelsteinen, wie die Behandlung mit Laser oder Stromimpulsen. Bei diesen Methoden werden die oberen Schichten des Tonsillengewebes abgetragen oder die Oberfläche der Mandeln mit energiereichen Stromimpulsen geglättet. Trotzdem können trotz dieser Methoden neue Mandelsteine auftreten, wenn auch deutlich seltener.

Was sind Mandelsteine?

Mandelsteine sind gelblich-weiße Gebilde, die in den Krypten (Einbuchtungen) der Gaumenmandeln entstehen. Sie sind meist nur wenige Millimeter groß und haben eine feste bis krümelige oder weiche Konsistenz. Mandelsteine entstehen aus Essensresten, abgestorbenen Hautzellen und weißen Blutkörperchen und haben keinen echten Krankheitswert. Es besteht jedoch die Gefahr, dass Mandelsteine mit Eiteransammlungen verwechselt werden, wie sie bei einer Mandelentzündung (Tonsillitis) auftreten können. Mandelsteine können bei allen Menschen auftreten, sind jedoch bei Kindern selten. Personen, die häufig unter Mandelentzündungen gelitten haben, haben ein erhöhtes Risiko für Mandelsteine.

Welche Ursachen haben Mandelsteine?

Solange ein Mensch Gaumenmandeln hat und das Immunsystem normal funktioniert, können Mandelsteine auftreten. Die Bildung von Mandelsteinen in den Krypten der Mandeln ist völlig normal und tritt bei allen Menschen auf. Es ist jedoch nicht genau bekannt, warum einige Menschen häufiger, größere oder unangenehme Mandelsteine entwickeln. Die Größe der Gaumenmandeln könnte eine Rolle spielen, da größere Mandeln oft tiefer zerfurcht sind und tiefere Krypten haben. Eine weitere Rolle spielt wahrscheinlich ein gestörter Selbstreinigungsprozess der Mandeln, der nach schweren oder häufig wiederkehrenden Mandelentzündungen auftreten kann. Dabei entstehen Narben, die die Ausgänge der Krypten verengen und den Abfluss von zellulären Abbauprodukten einschränken. Es gibt jedoch keine Hinweise darauf, dass häufiges Auftreten von Mandelsteinen das Risiko für Mandelentzündungen erhöht.

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Symptome von Mandelsteinen

In den meisten Fällen verursachen Mandelsteine keine Beschwerden. Sie werden meist unbemerkt abgestoßen und verschluckt oder durch Niesen oder Husten ausgespuckt bzw. ausgeschnäuzt. Mandelsteine können oft als kleine weiße Punkte auf der Oberfläche der Gaumenmandeln erkannt werden. In seltenen Fällen können größere Mandelsteine ein ungewohntes Gefühl am hinteren Gaumen auslösen, das sich beim Schlucken als Fremdkörpergefühl im Hals oder im Bereich des Kieferwinkels bemerkbar macht. Dies kann zu anhaltendem Räusperzwang führen. Gelegentlich tritt auch ein ungutes, pelziges Gefühl im Rachen auf. Das Hauptproblem, das von Mandelsteinen verursacht wird, ist jedoch Mundgeruch. Insbesondere größere Mandelsteine können aufgrund ihres Entstehungsmechanismus einen sehr unangenehmen Geruch und Geschmack haben. Wenn Teile der Mandelsteine im Mund oder in der Krypta zurückbleiben, kann der Mundgeruch für die Betroffenen sehr belastend sein.

Wie kann man Mandelsteine feststellen?

In den meisten Fällen werden Mandelsteine zufällig entdeckt, entweder vom Betroffenen selbst oder bei einer Untersuchung beim Zahn- oder HNO-Arzt. Je nach Größe und Lage des Mandelsteins kann er als weißlicher Tonsillarpfropf durch die Schleimhaut schimmern oder als weiße Auflagerung an den Mandeln sichtbar werden. Ein tiefliegender Mandelstein ist in der Regel mit bloßem Auge nicht erkennbar. Bei unklarem Mundgeruch, Fremdkörpergefühl, Räusperzwang oder einem pelzigen Gefühl im Rachen kann der Arzt gezielt nach Mandelsteinen suchen. Untersuchungen wie Röntgen oder Computertomografie sind in der Regel nicht erforderlich und aufgrund der geringfügigen Beschwerden nicht gerechtfertigt.

Verlauf und Prognose bei Mandelsteinen

Es gibt keine medikamentöse Therapie, die der Entstehung von Mandelsteinen entgegenwirkt. Antibiotika haben keine Wirkung auf Mandelsteine. Nach der Entfernung von Mandelsteinen können sie jederzeit an gleicher oder anderer Stelle wieder auftreten. Es ist jedoch auch möglich, dass einzelne Krypten vernarben und an dieser Stelle keine neuen Steine mehr entstehen können. Die einzige wirklich sichere Methode zur Behandlung von Mandelsteinen ist die Entfernung der Mandeln. Diese kann jedoch die körpereigene Immunabwehr beeinträchtigen, und die Auswirkungen auf die Gesundheit können von Person zu Person unterschiedlich sein. Eine Tonsillektomie ist daher nur für sehr wenige Betroffene mit wiederkehrenden Mandelsteinen eine sinnvolle Therapie.

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Kann man Mandelsteinen vorbeugen?

Es gibt verschiedene Maßnahmen, die die Häufigkeit der Bildung von Mandelsteinen reduzieren können. Obwohl diese Methoden die Bildung von Mandelsteinen nicht vollständig verhindern können, sind sie oft hilfreich und können die Häufigkeit der Bildung verringern. Hier sind einige erfolgversprechende Tipps:

  • Die Mandeln regelmäßig mit einer weichen Zahnbürste sanft bürsten.
  • Regelmäßige Reinigung der Rachenmandeln mit einer Munddusche.
  • Der weitgehende Verzicht auf Alkohol und Milchprodukte kann in einigen Fällen die Bildung von Mandelsteinen reduzieren.
  • Eine intensive Mundhygiene, einschließlich täglichem Zähneputzen, Gurgeln mit Salzwasser, Anwendung von antibakteriellem Mundwasser und Reinigung der Zunge mit einem Zungenschaber, kann ebenfalls vorbeugend wirken.

Durch die regelmäßige Anwendung dieser Maßnahmen kann die Bildung von Mandelsteinen reduziert werden, obwohl sie nicht vollständig verhindert werden können.