Marotte oder Zwangsstörung?

Marotte oder Zwangsstörung?

Wenn du deinen Hund beobachtest, fällt dir sicherlich das ein oder andere Verhalten auf, das du nicht ganz einordnen kannst. Ist es nur eine Marotte oder steckt eine Zwangsstörung dahinter? In diesem Artikel erfährst du mehr über die Unterschiede und wie du damit umgehen kannst.

Zwangsstörungen bei Hunden

Unter Zwangsstörungen versteht man Handlungen oder Bewegungen, die der Situation nicht angepasst sind und ständig wiederholt werden. Bei Hunden zählen Schwanzjagen, Pfotenlecken, Flanken- oder Deckensaugen und im Kreis laufen zu den häufigsten Zwangsstörungen. Einige Tiere belecken auch zwanghaft Böden oder Möbel oder bellen ausdauernd und monoton.

Eine Sonderform der Zwangsstörung stellt das Halluzinieren von Fliegen oder Mäusen und die Jagd nach diesen Trugbildern dar. Grundsätzlich kann jede Verhaltensweise zwanghaft sein, wenn sie aus ihrem normalen Zusammenhang gerissen gezeigt und immer wieder ausgeführt wird.

Ursachen und Formen von Zwangsstörungen

Die Ursachen für eine Zwangsstörung können häufig nicht eindeutig benannt werden. Mit Sicherheit spielt eine erbliche Veranlagung bei vielen Zwangserkrankungen eine wichtige Rolle. So weiß man, dass bestimmte Zwangshandlungen, wie zum Beispiel das Schwanzjagen oder das Decken nuckeln, in bestimmten Rassen und Linien vermehrt auftreten.

Es gibt zwei Formen von Zwangsstörungen bei Hunden: Stereotypien und obsessiv-kompulsive Störungen. Stereotypien haben weder Zweck noch Ziel und treten meist bei jungen Hunden in Stress-Situationen auf. Später wird das Verhalten auch ohne erkennbaren Auslöser gezeigt. Bei obsessiv-kompulsiven Störungen hingegen verfolgt der Hund mit seinem zwanghaften Verhalten eventuell unbewusst ein Ziel, wie etwa Stressabbau oder Schmerzlinderung.

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Die feine Grenze zwischen Marotte und Zwangsstörung

Es ist nicht immer einfach zu erkennen, ob das Verhalten deines Hundes nur eine Marotte oder bereits eine Zwangsstörung ist. Oft wird die Zwangserkrankung erst erkannt, wenn der Hund bereits schwere Symptome zeigt, sich selbst verletzt oder keine Ruhe mehr findet. Wenn dein Hund also immer öfter seine Marotte zeigt und sich kaum davon ablenken lässt, solltest du hellhörig werden.

Es empfiehlt sich, einen Tierarzt für Verhaltenstherapie aufzusuchen, um die Zwangsstörungen kontrollieren und im besten Fall heilen zu können. Ein spezialisierter Tierarzt kann feststellen, ob körperliche Ursachen für das Verhalten vorliegen, die behandelt werden müssen. Die Therapie besteht oft aus einer Kombination von Psychopharmaka und einem individuellen Trainingsprogramm.

Fazit

Ob Marotte oder Zwangsstörung, es ist wichtig, das Verhalten deines Hundes aufmerksam zu beobachten und im Zweifel professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Je früher du handelst, desto besser lassen sich Zwangsstörungen kontrollieren und behandeln. Mit der richtigen Unterstützung kann dein Hund wieder ein glückliches und ausgeglichenes Leben führen.

Text: Barbara Welsch

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