Marshall Bluetooth-Speaker: Laut und zickig, aber ein Blick wert!

Marshall Bluetooth-Speaker im Test: Woburn II, Stanmore II und Acton II sind laut und zickig

Marshall, ein bekannter Hersteller von Gitarrenverstärkern, hat die zweite Generation seiner Lautsprecherserien Woburn, Stanmore und Acton auf den Markt gebracht. Diese Bluetooth-Speaker zeichnen sich durch ihre Lautstärke, ihren guten Bass und klare Höhen aus. Allerdings fehlt es ihnen ein wenig an Ausgewogenheit. Doch das ist noch nicht alles – die dazugehörige App für Android und iOS ist leider misslungen.

Design und Verarbeitung

Beim Design der Marshall Bluetooth-Speaker wird schnell klar, dass der Hersteller sich von seinen Gitarrenverstärkern hat inspirieren lassen. Die Verarbeitung der Lautsprecher ist gut und die Übergänge sind fließend. Die Lautsprecher sind in Schwarz und Weiß erhältlich und sind mit Kunstleder oben und seitlich umzogen. Die Treiber werden vorne von einem grauen Tweed-Stoff geschützt. Der schwarze Woburn II ist sofort als Marshall-Produkt erkennbar, während die weißen Stanmore II und Acton II eher an Handtaschen oder Schmuckschatullen erinnern.

Zurück in die Vergangenheit

An der Oberseite jedes Lautsprechers befindet sich eine messingfarbene Aussparung aus gebürstetem Aluminium. Dort sind die Bedienelemente für Netzschalter, Quellen-Wahlregler, Lautstärkeregler, Klangeinstellungen und der Line-Eingang platziert. Das Retro-Design wird durch die umringenden Leuchtpunkte verstärkt, die die Stärke der Einstellungen anzeigen und über die Marshall-App eingestellt werden können. Die Bedienelemente sitzen fest, nur der Netzschalter könnte etwas leichtgängiger sein. Insgesamt ist die Verarbeitung jedoch gut.

Marshall Woburn II
Marshall Woburn II

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Heimvorteil

Die Marshall Bluetooth-Speaker sind wahre Hingucker, obwohl sie nicht nahtlos in ihre Umgebung passen. Je nach Einrichtung können sie jedoch für stimmige Akzente sorgen.

Ein Rücken, der nicht entzückt

Die Rückseite der Lautsprecher wirkt etwas vernachlässigt und ist mit Warnhinweisen überfüllt. Diese hätten genauso gut auf der Unterseite Platz finden können. Wenn die Lautsprecher frei im Raum stehen, kann dies unschön aussehen. Auf der Rückseite befindet sich auch der RCA-Eingang bei Woburn II und Stanmore II.

Bedienelemente beim Stanmore II
Bedienelemente beim Stanmore II

Neue Herausforderer im Leicht-, Mittel- und Schwergewicht

Die drei Lautsprecher unterscheiden sich deutlich in Größe und Gewicht. Woburn II ist das größte Mitglied mit einer Größe von 40 × 31 × 20 cm und einem Gewicht von fast 9 kg. Stanmore II ist mit 35 × 19,5 × 18,5 cm und 4,65 kg der kleinere Bruder. Acton II ist mit 26 × 16 × 15 cm und nur 2,85 kg das Nesthäkchen. Alle Lautsprecher sind für den stationären Betrieb vorgesehen und besitzen keinen Akku. Leider werden nur ein Stromkabel und keine weiteren Utensilien mitgeliefert.

Auf die inneren Werte kommt es an

Die technische Ausstattung der Marshall Bluetooth-Speaker variiert je nach Modell. Woburn II verfügt über vier Class-D-Verstärker, zwei 5,25-Zoll-Tieftöner und zwei 1-Zoll-Hochtöner. Die Leistung beträgt laut Marshall 130 Watt und der Frequenzbereich erstreckt sich von 30 Hz bis 20.000 Hz.

Stanmore II hat einen Class-D-Verstärker für die Bässe und zwei für die Hochtöne, mit einer Gesamtleistung von 80 Watt. Der Frequenzbereich reicht von 50 Hz bis 20.000 Hz.

Acton II besitzt zwei Class-D-Verstärker für Hoch- und Bassbereich mit einer Gesamtleistung von 45 Watt. Der Frequenzbereich liegt ebenfalls bei 50 Hz bis 20.000 Hz.

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Unerwünschte Zwischentöne

Das Ein- und Ausschalten der Lautsprecher geht mit störenden und unnötigen Tonsequenzen einher, die immer in derselben Lautstärke abgespielt werden.

Begrenzte Quellenwahl

Marshall bietet die aktuellen Bluetooth-Speaker in drei verschiedenen Ausführungen an: als WLAN-Variante für Multiroom-Funktionalität, als Voice-Ausgabe mit Amazon Alexa Unterstützung und als reine Bluetooth-Variante.

Alle Lautsprecher unterstützen den aktuellen Standard 5.0 mit aptX für verlustfreie Übertragung. Die Reichweite zwischen Quelle und Lautsprecher beträgt bis zu zehn Metern und kann von der Sendequalität des Quellgeräts beeinflusst werden. Im Test konnte das Ensemble sogar noch bei elf Metern Abstand und einer Wand dazwischen problemlos funktionieren.

Zusätzlich können externe Quellen über einen 3,5-mm-Klinkeanschluss angeschlossen werden. Woburn II und Stanmore II bieten auch einen Cinch-Anschluss auf der Rückseite, um fest verkabelte Quellen wie CD- oder Blu-ray-Player anzuschließen.

Plattenspieler nur mit Einschränkungen möglich

Laut Werbung können auch Plattenspieler angeschlossen werden, jedoch fehlen beiden Lautsprechern ein Vorverstärker und ein Erdungsanschluss. Daher ist entweder ein Plattenspieler mit integriertem Pre-Amp erforderlich, was die Auswahl einschränkt, oder ein separater Vorverstärker muss verwendet werden.

Nur bedingt Multiroom-tauglich

Über die Marshall-App können zwei Lautsprecher miteinander verbunden werden, entweder als Stereo-Set oder als zwei getrennte Lautsprecher-Einheiten. Die Lautstärke kann jedoch nicht separat eingestellt werden. Wenn die Lautsprecher in verschiedenen Räumen platziert sind, regelt ein Lautsprecher auch die Lautstärke des anderen. Für eine vollständige Multiroom-Funktionalität sollten die WLAN-Varianten der Modelle verwendet werden.

Keiner der drei Lautsprecher verfügt außerdem über eine Freisprechanlage im Bluetooth-Modus, was heutzutage fast Standard ist.

Die Marshall Bluetooth-Speaker sind definitiv einen Blick wert, wenn Sie auf der Suche nach lautem Sound und einem guten Bass sind. Der Retro-Look und die hochwertige Verarbeitung machen sie zu einem Hingucker in jedem Raum. Trotz einiger kleiner Mängel sind sie eine gute Wahl für Musikliebhaber.

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