Martin Luther: Der Mann, der die Kirchengeschichte veränderte

Martin Luther: Der Mann, der die Kirchengeschichte veränderte

Martin Luther, der berühmte Reformator, hat die deutsche Kirchengeschichte nachhaltig geprägt. Als Augustinermönch und Theologe hat er mit der Reformation eine revolutionäre Veränderung der Gesellschaft herbeigeführt.

Der Auslöser der Reformation

Am 31. Oktober 1517 soll Martin Luther seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel an die Tür der Wittenberger Schlosskirche geschlagen haben. Dieses mutige Ereignis wird als der Auslöser der Reformation angesehen. Luthers Thesen zielten darauf ab, den Ablasshandel abzuschaffen und die Kirche zu erneuern. Die Folge war jedoch die Spaltung der Kirche und weitreichende Veränderungen in der gesamten Gesellschaft.

Luther als Vorbild

Heute erinnern zahlreiche Schulen, Krankenhäuser und Universitäten an den großen Reformator, indem sie seinen Namen tragen. Tausende Besucher strömen jedes Jahr zu den Orten, an denen er gelebt hat – darunter Wittenberg, die Wartburg, die Veste Coburg und seine Heimatstadt Eisenach.

Die entscheidenden Stationen im Leben von Martin Luther

Doch wer war dieser Mann, der eigentlich Jurist werden wollte? Einer Legende zufolge soll er durch einen Blitzschlag ein Glaubensversprechen abgelegt haben. Unser chronologischer Steckbrief gibt einen knappen Überblick über die wichtigsten Stationen im Leben von Martin Luther:

    1. November 1483: Geburt in Eisleben als Sohn von Hans Luder.
  • 1498-1501: Besuch der Lateinschule in Eisenach.
  • Januar 1505: Aufnahme eines Jurastudiums an der Universität Erfurt.
    1. Juli 1505: Erlebnis eines Gewitters bei Stotternheim. Der Blitzschlag veranlasst Luther, das Versprechen abzulegen, ein Mönch zu werden.
    1. Juli 1505: Eintritt als Novize in das Kloster der Erfurter Augustiner-Eremiten.
    1. April 1507: Priesterweihe in Erfurt.
  • Sommer 1507: Theologiestudium in Erfurt.
  • Herbst 1507: Luther legt sein Mönchsgelübde ab und beginnt einen inneren Glaubenskampf.
  • 1510: Im November wird Luther gemeinsam mit einem Ordensbruder nach Rom geschickt, um Angelegenheiten des Augustiner-Ordens zu regeln. Dort ist Luther enttäuscht von der Selbstgefälligkeit der kirchlichen Hierarchie.
  • 1511: Luther lehrt Moralphilosophie an der Universität Wittenberg.
    1. Oktober 1512: Promotion zum Doktor der Theologie und Übernahme der Professur für Bibelauslegung an der Theologischen Fakultät. Zudem wird er Subprior des Wittenberger Augustiner-Eremitenklosters.
  • 1512-17: Das 5. Laterankonzil zeigt sich unfähig zur echten Kirchenreform. Es endet 1517 ohne greifbare Ergebnisse.
  • 1513: Im Frühjahr erlebt Luther eine göttliche Erkenntnis im Turm des Schwarzen Klosters zu Wittenberg. Er entdeckt die Gnade und den Glauben als Grundlage für die Rechtfertigung vor Gott – ein Durchbruch für seine reformatorischen Ideen.
  • 1517: Papst Leo X. erneuert den 1506 ausgeschriebenen Jubiläumsablass. Johann Tetzel verkauft im Auftrag von Albrecht, Erzbischof von Mainz und Magdeburg, den Ablass in Magdeburg und Brandenburg.
    1. Oktober 1517: Luther schlägt seine 95 Thesen an die Schlosskirche zu Wittenberg. In diesen kritisiert er den Ablasshandel und prangert die lasche Praxis der Sündenvergebung an.
  • 12.-14. Oktober 1518: Luther wird von Kardinal Cajetan in Augsburg verhört. Trotz Drohungen verweigert er den Widerruf seiner Schriften.
    1. Juni-16. Juli 1519: Leipziger Disputationen mit Johannes Eck. Luther bricht mit der römischen Kirche, indem er die Unfehlbarkeit der Konzilien und den Primat des Papstes bestreitet. Er erkennt nur noch das Abendmahl und die Taufe als Sakramente an.
  • 1520: Veröffentlichung der drei Hauptwerke der Reformation: “An den christlichen Adel deutscher Nation”, “Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche” und “Von der Freiheit eines Christenmenschen”.
    1. Juni 1520: Verurteilung der lutherischen Lehre durch die Bannandrohungsbulle “Exsurge Domine” von Papst Leo X.
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Martin Luther hat mit seinen mutigen Taten und revolutionären Ideen die Kirchengeschichte entscheidend geprägt. Sein Einfluss ist bis heute spürbar.