In diesem Artikel enthülle ich einige Geheimnisse aus meiner physiotherapeutischen Praxis. Bereits fünf Minuten tägliche Massage können die Lebensqualität deines Hundes deutlich verbessern. Besonders wenn dein Hund an Arthrose, Hüftgelenksdysplasie (HD), Ellenbogendysplasie (ED), Patellaluxation, einem Kreuzbandriss oder Rückenproblemen leidet, solltest du unbedingt weiterlesen.
Wie Massage Verspannungen löst
Bei der Massage wirken wir manuell auf die Haut, das Gewebe und die Muskulatur deines Hundes ein. Unser Hauptziel ist es, Schmerzen zu lindern und Verspannungen zu lösen. Durch die Erwärmung des Gewebes verbessert sich die örtliche Durchblutung, was den Muskelstoffwechsel anregt und den Körper mit mehr Sauerstoff versorgt. Dehnungsreize, zum Beispiel bei Streichungen, können die Spannung im Muskel reduzieren und die Muskulatur entspannen.
(Bildquelle: Der Tellington TTouch Guide für Hunde)
Massage kann sich auch positiv auf die Psyche auswirken. Durch den großflächigen Hautkontakt werden Glückshormone wie Oxytocin freigesetzt, die stressabbauend wirken.
Schmerzlinderung durch Massage
Schmerzen führen ebenfalls zu Stress im Organismus. Bei Gelenkerkrankungen nimmt der Hund Schonhaltungen ein und es kommt zu Muskelverspannungen und weiteren Schmerzen. Diese Schmerzen beeinflussen nicht nur das körperliche Wohlbefinden, sondern wirken sich auch langfristig auf den Gemütszustand aus. Mit verschiedenen Massagegriffen können wir die Lebensqualität deines Hundes deutlich verbessern.
Die Vorteile des Kinesiotapings
Kinesiotaping ist eine weitere Möglichkeit, deinen Hund zu unterstützen. Dabei werden die körpereigenen Heilungsprozesse angeregt und Schmerzen sowie Verspannungen gelöst. Profisportler nutzen diese Methode bereits seit Jahren, und nun findet sie auch bei Hunden immer mehr Anwendung. Wenn du interessiert bist, kannst du hier eine Einführung in das kinesiologische Taping für Hunde finden.
Massagetechniken für Hunde
In meiner Praxis wende ich verschiedene Massagetechniken an, abhängig von der Erkrankung und der Mitarbeit des Hundes. Dabei kombiniere ich auch sanfte Berührungen aus dem Tellington TTouch, um eine vertrauensvolle Basis aufzubauen. Die klassischen Massagegriffe wie Streichungen, Knetungen, Reibungen und Klopfungen kommen ebenfalls zum Einsatz, jedoch sollte man dabei darauf achten, dass sie nicht zu tief gehen. Unsachgemäß ausgeführte Massagegriffe können Schaden am Hund anrichten. Bei Unsicherheit sollte daher unbedingt ein erfahrener Therapeut hinzugezogen werden.
Wärmebehandlung
Die Wärmebehandlung ist eine bewährte Methode zur Schmerzlinderung bei chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates. Sie kann bei Arthrosen, Muskelverspannungen und chronischen Gelenkentzündungen eingesetzt werden. Wärme hat positive Auswirkungen auf den Schmerz, die Muskelspannung, den Stoffwechsel des Gewebes, die Dehnbarkeit des Narbengewebes und den Blutfluss. Allerdings sollte bei Herz-Kreislauferkrankungen Vorsicht geboten sein, und bei akuten Entzündungen darf die Wärme nicht angewendet werden.
Streichungen: Einfach und wirksam
Streichungen sind angenehme und sanfte Massagetechniken, die die Durchblutung und den Lymphfluss fördern. Sie sind besonders gut geeignet, um den Hund auf die Massage vorzubereiten und können auch separat angewendet werden, um deinen Hund zu unterstützen. Dabei gibt es leichte und tiefe Streichungen. Bei beiden Techniken ist es wichtig, nur die Muskulatur auszustreichen und nicht direkt auf Knochen oder Wirbelsäule zu arbeiten. Beobachte deinen Hund aufmerksam, um mögliche Schmerzsignale zu erkennen, und passe den Druck entsprechend an.
Übung macht den Meister
Wenn du die Streichungen beherrschst, können sie zu einer wertvollen Ergänzung deiner Hundemassage werden. Beginne zunächst mit kurzen Sitzungen von 1-5 Minuten und arbeite nur mit oberflächlichen Streichungen. Beobachte dabei deinen Hund genau und achte auf seine Reaktionen. Mit der Zeit kannst du die Sitzungsdauer auf bis zu 20 Minuten erhöhen und zu den tiefen und dehnenden Streichungen übergehen. Während der Massage ist es wichtig, eine entspannte Atmosphäre zu schaffen und alle Ablenkungen abzuschalten.
Zusatztipp: Muskelaufbau beim Gassi gehen
Um die Muskulatur deines Hundes zu kräftigen, kannst du auch beim Gassi gehen einige Übungen einbinden. Beachte dabei, deinen Hund nicht zu überlasten und die Einheiten auf 1-5 Minuten zu begrenzen. Schrägen hochlaufen, langsames Gehen über Hindernisse und Gehen durch tiefe Sandböden sind einfache Möglichkeiten, die Gelenkbewegung zu fördern.
Viel Erfolg bei den Übungen! Wenn du Fragen hast, hinterlasse gerne einen Kommentar oder schreibe mir eine Nachricht.