Matcha – Grünes Pulver mit großen Versprechen?

Matcha – Grünes Pulver mit großen Versprechen?

Grüner Tee erfreut sich seit vielen Jahren großer Beliebtheit aufgrund seiner zahlreichen gesundheitlichen Vorteile. Eine Variante, die besonders in den letzten Jahren immer populärer geworden ist, ist Matcha. Doch was steckt wirklich hinter dem grünen Pulver und den damit verbundenen gesundheitsförderlichen Eigenschaften? Lassen Sie uns einen genaueren Blick darauf werfen.

Verbotene Versprechen?

In vielen Produkten, die Matcha enthalten, wird damit geworben, dass es präventive oder sogar heilende Wirkungen hat, wie zum Beispiel den Schutz der Zellen, die Entgiftung des Körpers oder die Unterstützung beim Abnehmen. Allerdings fehlen wissenschaftlich fundierte Belege für diese Behauptungen. Solche gesundheitsbezogenen Angaben auf Matcha-Produkten sind nicht zulässig. Gemäß der Health-Claim Verordnung bedürfen sie einer offiziellen Zulassung, die bisher weder für Matcha noch für grünen Tee vorliegt. Hinweise auf heilende Wirkungen sind für Lebensmittel generell verboten.

Wie unterscheidet sich Matcha von herkömmlichem Grüntee?

Der Begriff “Matcha” stammt aus dem Japanischen und bedeutet “gemahlener Tee”. Allerdings ist Matcha kein lebensmittelrechtlich geschützter Begriff. Das bedeutet, es gibt keine festen Regeln dafür, welche Eigenschaften und Herstellungsmerkmale Matcha-Tee oder Produkte mit Matcha erfüllen müssen, um sich von herkömmlichen Grüntee-Produkten abzuheben.

Traditioneller Matcha wird aus gemahlenem Grüntee hergestellt, der als Tencha bezeichnet wird und oft im Schatten wächst. Die Teepflanzen werden etwa 2 bis 3 Wochen vor der Ernte beschattet, um unter anderem die Produktion des grünen Blattfarbstoffs Chlorophyll anzuregen, der dem Matcha seine intensive grüne Farbe verleiht. Diese aufwendigen und teilweise manuellen Verfahren zur Herstellung von Matcha können zu höheren Preisen führen. Es ist jedoch ungewiss, ob der in Produkten hierzulande vermarktete Matcha auf diese aufwendige Art hergestellt wird.

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Was verrät das Zutatenverzeichnis?

Einige Matcha-Produkte enthalten nur einen geringen Anteil an Matcha. Wenn man das grüne Matcha-Design der Verpackungen genauer betrachtet und die Zutatenliste überprüft, findet man oft nur Spuren dieser Zutat. Getränke oder Müslis können beispielsweise nur 0,5 bis 2 Prozent Matcha enthalten.

Gemäß der Lebensmittelinformationsverordnung dürfen Informationen auf Lebensmittelverpackungen nicht irreführend sein, insbesondere in Bezug auf die Eigenschaften des Lebensmittels und seine Zusammensetzung. Wenn auf der Vorderseite der Verpackung der Begriff “Matcha” besonders hervorgehoben wird, muss auch die genaue Menge im Zutatenverzeichnis angegeben sein. Um Täuschungen zu vermeiden, sollte die Mengenangabe bereits deutlich sichtbar auf der Vorderseite platziert sein, insbesondere wenn Matcha nur in geringen Mengen enthalten ist. Es ist wichtig, dass die Anbieter ihre Produkte so gestalten, dass Verbraucher keine falschen Vorstellungen über die Zusammensetzung oder den Gehalt bestimmter wertgebender Zutaten haben.

Wachsam bei Wachmachern

Matcha kann eine höhere Koffeinkonzentration als herkömmlicher Grüntee enthalten. Je nach Rezeptur kann Matcha es sogar mit einem Espresso aufnehmen. Produkte mit einem hohen Anteil an Matcha sollten daher nicht für Kinder geeignet sein. Schwangere oder stillende Frauen sollten aufgrund der enthaltenen Wachmacher einen moderaten Verzehr beachten. Auch die Wirksamkeit von Medikamenten kann durch den hohen Konsum von Matcha beeinflusst werden.

Anders als bei herkömmlichen Tees wird Matcha nicht abgefiltert. Es wird in Pulverform mit heißem Wasser oder Milch verrührt oder geschlagen und bleibt somit als Ganzes im Getränk. Dies bedeutet, dass neben den vermeintlich gesundheitsfördernden Stoffen auch unerwünschte Stoffe aufgenommen werden können.

Mögliche Belastung durch Aluminium und Blei

Regelmäßiger Konsum von Matcha-Grünteepulver kann zu einer Aufnahme von Aluminium führen, da dieses bereits in Matcha-Grünteepulver nachgewiesen wurde. Die Teepflanzen können es je nach Anbaugebiet aus dem Boden aufnehmen. Ältere Teeblätter können mehr Aluminium enthalten als jüngere Blätter. Hohe Mengen des Leichtmetalls können langfristig das Nervensystem, die Fortpflanzungsfähigkeit und die Knochenentwicklung schädigen.

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Matcha kann auch Blei enthalten, das die Nieren, das Herz-Kreislaufsystem sowie das Nervensystem des ungeborenen Kindes und des Kindes nach der Geburt schädigen kann. Verbraucher sollten daher unbedingt die Zubereitungs- und Verzehrempfehlungen auf der Verpackung beachten. Da es jedoch viele Matcha-Pulverprodukte ohne solche Empfehlungen gibt, sollten Verbraucher, die auf Nummer sicher gehen wollen, nicht mehr als 1 Gramm Matcha-Grünteepulver pro Tasse oder Glas dreimal täglich einnehmen.

Ein weiterer Tipp, um eine einseitige Belastung durch Schadstoffe zu vermeiden, besteht darin, regelmäßig Produkte und Marken zu wechseln und den Durst auch mit anderen Getränken zu löschen.

Fazit: Matcha mag zwar viele gesundheitsfördernde Eigenschaften haben, jedoch fehlen wissenschaftliche Beweise für viele der hochgelobten Behauptungen. Bevor man Matcha-Produkte konsumiert, sollte man sich über die genaue Zusammensetzung informieren und sich bewusst sein, dass Matcha auch potenziell schädliche Stoffe enthalten kann. Wie bei allem gilt auch hier: Die richtige Menge und ein maßvoller Konsum sind entscheidend.