Mechatroniker-Ausbildung: Technikbegeisterte aufgepasst!

Mechatroniker-Ausbildung: Technikbegeisterte aufgepasst!

Vechta. Von der Waschmaschine über den Elektroherd bis hin zum Handy: In fast allen technischen Geräten gibt es heute mechanische Teile und elektronische Elemente. Funktioniert die Zusammenarbeit reibungslos, läuft das Gerät einwandfrei. Diese Symbiose gilt auch für Maschinen und Anlagen in Handwerk und Industrie. Hier ist die perfekte Abstimmung zwischen elektronischen und mechanischen Komponenten von großer Bedeutung, oft unterstützt durch computergesteuerte Systeme.

Drei Berufe in einem

Mechatroniker vereinen wesentliche Aspekte aus den Bereichen Mechanik, Elektronik und Informatik, so Johannes Rechtien, Ausbildungskoordinator bei der Firma Grimme Landmaschinenfabrik GmbH & Co. KG. Das Unternehmen in Damme (Landkreis Vechta) bildet in 17 Berufen aus und bietet angehenden Mechatronikern und Mechatronikerinnen einen vielfältigen Stundenplan mit Tätigkeiten wie Löten und Programmieren.

Bei Grimme werden die Auszubildenden bereits am ersten Tag mit einem Tablet ausgestattet. Denn, so Rechtien, die Informatik wird in der Arbeitswelt immer wichtiger. Ein Beispiel für den Einsatz moderner Technik ist der weltweit führende vierrädrige selbstfahrende Kartoffelroder des Unternehmens, bei dem der Mensch lediglich steuert, während die Maschine zahlreiche Aufgaben übernimmt.

Digitale Lösungen gefragt

“Diejenigen, die gerne an technischen Geräten, Anlagen und Maschinen schrauben, können ihre Fähigkeiten als Mechatroniker optimal einbringen”, sagt Matthias Hertle, Pressesprecher der Bundesagentur für Arbeit. Dabei sind zunehmend digitale Lösungen gefragt.

“Fachkräfte in den Bereichen Mechatronik und Automatisierungstechnik sind sehr gefragt”, so Hertle. “Allerdings können viele Unternehmen ihren kurzfristigen Bedarf an Fachkräften in diesem Bereich kaum decken.” Laut aktuellen Daten der Bundesagentur für Arbeit dauert es im Durchschnitt 155 Tage, um offene Stellen für Mechatronik- und Automatisierungsfachkräfte zu besetzen. Dem gegenüber stehen derzeit 100 unbesetzte Ausbildungsstellen und nur 40 Bewerberinnen und Bewerber.

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Gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt und ein abwechslungsreiches Tätigkeitsfeld – das erwartet Mechatronikerinnen und Mechatroniker, je nachdem in welchem Bereich sie arbeiten.

Großes Einsatzgebiet

Das Einsatzgebiet reicht von kleinen Medizintechnikunternehmen bis hin zu großen Betrieben im Fahrzeug-, Luft- oder Raumfahrzeugbau. Interessierte sollten sich vor der Ausbildung überlegen, in welchem Arbeitsfeld sie tätig sein möchten, und dann den entsprechenden Ausbildungsbetrieb suchen.

“Technikbegeisterung und handwerkliches Geschick sind auf jeden Fall wichtige Eigenschaften für angehende Mechatronikerinnen und Mechatroniker”, sagt Rechtien. Gute schulische Kenntnisse in Mathematik, Physik und Deutsch sind ebenfalls von Vorteil.

“Auch Eigeninitiative und Teamfähigkeit sind wichtig”, betont der Ausbildungskoordinator. “Wer Spaß daran hat, komplexe technische Probleme zu lösen, trifft mit dieser Berufswahl definitiv die richtige Entscheidung.”

Steckbrief

  • Duale Ausbildung in Industrie und Handwerk (geregelt durch die Ausbildungsverordnung). Auch ein duales Studium in Mechatronik ist möglich.
  • Ausbildungsdauer: 3,5 Jahre.
  • Es gibt keine bestimmte schulische Voraussetzung, jedoch bevorzugen die Unternehmen in der Praxis Bewerberinnen und Bewerber mit mittlerem Bildungsabschluss.
  • Beschäftigungsmöglichkeiten: Mechatroniker und Mechatronikerinnen sind in Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus, der Automatisierungstechnik, des Fahrzeug-, Luft- oder Raumfahrzeugbaus sowie in der Medizintechnik gefragt.

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Mechatroniker
Caption: Mechatronikerinnen und Mechatroniker bauen komplexe mechatronische Systeme aus mechanischen, elektrischen und elektronischen Baugruppen und Komponenten.