Die Mediation ist eine immer beliebtere Methode zur Konfliktlösung. Doch lohnt es sich, eine Ausbildung zum Mediator zu absolvieren? In diesem Artikel erfährst du, welche Voraussetzungen du mitbringen musst, wie viel du verdienen kannst und welche Ausbildungsmöglichkeiten es gibt.
Mediator Ausbildung: Zahlreiche Varianten
Der Begriff “Mediator” ist keine geschützte Berufsbezeichnung, dennoch gibt es die Bezeichnung “zertifizierter Mediator”, für die spezielle Anforderungen gelten. Die Ausbildung umfasst verschiedene Inhalte wie Grundlagen der Mediation, Phasen der Mediation, Verhandlungsanalyse, Moderationstechniken, Konfliktdynamiken und rechtliche Rahmenbedingungen. Die Ausbildungsdauer variiert zwischen 50 und 300 Stunden, wobei eine Mindestanforderung von 120 Stunden gilt. In Deutschland bieten mehr als 100 Bildungsträger entsprechende Ausbildungen an, sowohl in Vollzeit als auch berufsbegleitend.
Voraussetzung für die Mediator Ausbildung
Die Mediator Ausbildung wird meist als Ergänzung zu einer bestehenden Berufsausbildung gesehen. Berufsgruppen, die bereits Erfahrungen in Verhandlungsführung, Leitungsaufgaben oder Konfliktmoderation haben, sind im Vorteil. Es ist jedoch kein zwingender Beruf erforderlich. Langjährige Berufserfahrung, vorzugsweise in Leitungsfunktionen oder mit HR-Aufgaben, kann eine solide Basis für die Mediator Ausbildung sein.
Wie viel verdient man als Mediator?
Das Gehalt eines Mediators ist schwer pauschal anzugeben. Oft absolvieren Führungskräfte im Unternehmen eine Ausbildung zum Mediator. Das Gehalt hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie Vorbildung, Unternehmensgröße und Anstellungsverhältnis. Einige Mediatoren arbeiten als Freiberufler, während andere aus den Bereichen Recht, Steuerberatung oder Journalismus kommen. Die Stundensätze können zwischen 150 und 300 Euro liegen. Im Coaching und Consulting Bereich sind Gehälter zwischen 39.000 und 70.500 Euro brutto pro Jahr möglich.
Ausbildungsorte für angehende Mediatoren
Eine Ausbildung zum Mediator ist auch ohne eine andere Berufsausbildung möglich. Unternehmen und potenzielle Auftraggeber könnten jedoch die Kompetenz und persönliche Eignung eines Mediators infrage stellen, da die individuelle Erfahrung eine große Rolle spielt. Es gibt mehrere Möglichkeiten, eine Mediator Ausbildung zu absolvieren:
IHK
Verschiedene Industrie- und Handelskammern bieten Mediator Ausbildungen an, die sich auf den wirtschaftlichen Bereich konzentrieren. Die Ausbildungen tragen daher oft Bezeichnungen wie Wirtschaftsmediator/-in (IHK) oder Wirtschaftsmediator/-in und Verhandlungsmanager/-in (IHK). Die Mediator Ausbildung der IHK Akademie Ostwestfalen beinhaltet unter anderem Verhandlungsstrategien, Kommunikationstechniken und Supervision.
Fernstudium
Neben der IHK bieten auch Fernschulen Mediationsausbildungen an. Häufig handelt es sich um nicht-akademische Lehrgänge. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, einen akademischen Mastergrad zu erlangen. Die Fernuni Hagen bietet zum Beispiel einen akkreditierten Studiengang zum “Master of Mediation” an, der speziell für Hochschulabsolventen aus juristischen, psychologischen und sozialpädagogischen Studiengängen geeignet ist.
Mediator Ausbildung: Kosten und Finanzierung
Die Kosten für eine Mediator Ausbildung liegen in der Regel zwischen 2.000 und 8.000 Euro. Die Bandbreite ergibt sich aus unterschiedlichen Inhalten, Ausbildungsdauern und Gruppengrößen. Die Mediationsausbildung kann als berufliche Bildungsmaßnahme anerkannt werden und ist daher förderfähig. Arbeitnehmer können beispielsweise auf die Bildungsprämie, ein Weiterbildungsstipendium oder länderspezifische Förderungen wie den Bildungsscheck zurückgreifen. Selbstständige können in einigen Bundesländern ebenfalls Zuschüsse erhalten. Zusätzlich können die Kosten der Mediator Ausbildung als Sonderausgabe oder Werbungskosten von der Steuer abgesetzt werden.
Bundesverbände für Mediatoren
Für Mediatoren gibt es zahlreiche Verbände, die Mindestanforderungen an die Ausbildungen stellen und Kontakte sowie Austauschmöglichkeiten bieten. Diese Verbände sind interessant, um eine gute Ausbildung zu wählen und Kontakte in der Branche zu knüpfen.
Mediator Ausbildung: Lohnt es sich?
Obwohl in Unternehmen Konflikte oft intern gelöst werden, gibt es dennoch Einsatzmöglichkeiten für Mediatoren. Unternehmen, die Personal abbauen, mit Gewerkschaften in Konflikt geraten oder arbeitsrechtlichen Schritten ausweichen möchten, nutzen häufig Mediatoren. Außerhalb von Unternehmen gibt es ebenfalls Betätigungsfelder, beispielsweise in Schulen, Jugendeinrichtungen oder bei familiären Problemen. Die Mediator Ausbildung lohnt sich, wenn du bereits vorher Erfahrungen und ein geeignetes Netzwerk aufgebaut hast.