Typisch für mediterrane Landschaften sind die schlanken und eleganten Mittelmeer-Zypressen mit ihrem dunkelgrünen Laub, die gen Himmel zeigen. Wer von einem mediterranen Garten träumt, sollte unbedingt Mittelmeer-Zypressen pflanzen. In diesem Beitrag zeige ich euch, wann sie winterhart sind, welche Alternativen es gibt und wie ihr sie pflanzt und pflegt. Bei Lubera könnt ihr robuste Scheinzypressen kaufen.
Was ihr über Mittelmeer-Zypressen wissen solltet
Die echten Mittelmeer-Zypressen stammen natürlich aus dem Mittelmeerraum und prägen dort seit Jahrtausenden die Landschaft. Botanisch handelt es sich um Cupressus sempervirens in der Variation Stricta. Diese Zypressen sind immergrün und haben aufrechte Wuchsformen. Im Gegensatz dazu hat die Variation Horizontalis aus dem östlichen Mittelmeerraum und Vorderasien mehr horizontale Äste.
Sind Mittelmeer-Zypressen winterhart?
Die Winterhärte ist eine entscheidende Frage bei der Kultivierung von Zypressen. Zypressen sind bedingt winterhart und vertragen Temperaturen bis zu -15° problemlos. In kälteren Regionen sollte man jedoch im Winter Maßnahmen ergreifen, um die Pflanzen zu schützen. Sie können entweder mit einem Winterschutz versehen, im Spätherbst ausgegraben oder im Kübel gehalten werden. Um sicherzustellen, dass die Zypressen den Winter gut überstehen, ist es wichtig, bei der Pflanzung und Pflege auf ihre Bedürfnisse einzugehen. Wie das gemacht wird und wie man Mittelmeer-Zypressen gut durch den Winter bringt, erkläre ich euch jetzt.
Mittelmeer-Zypressen pflanzen und pflegen
Es gibt drei verschiedene Methoden, um Zypressen hierzulande anzupflanzen. Ob die Zypresse ganzjährig ausgepflanzt wird, nur zeitweise oder am besten im Topf wächst, hängt von den Wintertemperaturen in eurer Region ab.
Zypressen im Garten auspflanzen
In milden Regionen, wie zum Beispiel in Flusstälern, Weinbaugebieten oder an den Küsten, kann man die Mittelmeer-Zypressen im eigenen Garten auspflanzen. Hier gibt es viele Gestaltungsmöglichkeiten, je nach Größe des Grundstücks. In Italien werden Zypressen häufig in Gruppen gepflanzt. Eine schöne Vorstellung ist, dass die Zypressen die “Juvenile” sind, junge Beschützer des Hauses. Aber auch als Alleenbäume eignen sich die schlanken Nadelbäume. Sie passen zu fast jeder Gartengestaltung, insbesondere in formellen Gärten oder mediterranen Landschaftsgärten sind sie ein Muss.
Die beste Pflanzzeit für Zypressen ist im mittleren Herbst oder im mittleren Frühling. Es ist wichtig, dass der Boden ausreichend Feuchtigkeit enthält, damit die Pflanzen gut anwurzeln können. Nach dem Einpflanzen sollten die Bäume oder Pflanzen gut gewässert werden. Der Boden sollte nicht zu sauer, lehmhaltig oder zu feucht sein. In diesem Fall kann er mit Sand und etwas Kies durchlässiger gemacht werden. Umgekehrt sollte sehr sandiger Boden mit Humuserde angereichert werden. Wenn starke Winde oder gelegentliche Frosttage drohen, ist ein geschützter Standort zu empfehlen. Hauswände, Gartenmauern oder angrenzende Gehölze bieten Schutz. Auch wenn die Zypressen schlank bleiben, sollten sie nicht zu eng nebeneinander gepflanzt werden. Wenn sie größer werden, benötigen sie etwas Platz.
Wenn die Winter zu kalt werden, kann man die Zypresse – solange sie noch klein ist – im Spätherbst wieder ausgraben. Dabei muss darauf geachtet werden, dass der Baum nicht vollständig anwurzelt. Dies kann erreicht werden, indem immer wieder neue Wurzeln, die über das Pflanzloch hinausragen, gekappt werden. Dadurch bleibt die Zypresse klein und es wird auch in kälteren Regionen möglich, Mittelmeer-Zypressen anzupflanzen. Dieses Verfahren wird auch von Baumschulen angewendet, indem Bäume regelmäßig umgepflanzt werden.
Die Zypresse in einem Kübel pflanzen
Wer in einer kalten Region lebt, wie zum Beispiel in Höhenlagen oder abseits von Küsten und Flusstälern, sollte auf Nummer sicher gehen und die Zypresse in einem Kübel pflanzen. Es gibt auch dekorative Gründe, eine Zypresse in einem Kübel zu halten. Der Kübel sollte etwa doppelt so hoch sein wie der Wurzelballen. Je nach Größe und Gewicht benötigt er eine stabile Standfläche, damit der Baum bei starkem Wind nicht umkippt. Die Erde für die Zypresse sollte nährstoffreich und durchlässig sein. Am besten mischt man normale Pflanzerde mit Sand, Kokosfasern und einem Drainagematerial. Torf sollte vermieden werden. Alternativ kann man auch eine spezielle Kübelpflanzenerde oder Mediterranerden kaufen, um die Zypresse darin einzupflanzen.
Mittelmeer-Zypressen richtig pflegen
Die schönen Zypressen sind pflegeleicht und robust, aber es gibt einige Dinge, die man beachten sollte.
Mittelmeer-Zypressen gießen
Der Wasserbedarf der Zypresse liegt im mittleren bis hohen Bereich. Im Sommer sollte die Erde im Kübel immer feucht gehalten werden. Es ist wichtig, dass ihr beim Gießen durchdringend vorgeht. Wenn ihr zu wenig Wasser gebt, erreicht es nicht den unteren Bereich des Topfes. Die Wurzeln sind dann unterversorgt und die Zypresse kann von innen verkahlen. Verwendet am besten einen Feuchtigkeitsmesser, um anzuzeigen, wann die Pflanze bewässert werden muss.
Dünger für die Zypresse
Im Kübel sollten die Bäume regelmäßig gedüngt werden. Hierzu kann entweder wöchentlich ein Volldünger dem Gießwasser zugesetzt werden oder ab dem Frühjahr kann ein Langzeitdünger verwendet werden. Bei Lubera könnt ihr nährstoffreiche Dünger kaufen. Wenn die Zypressen dauerhaft im Garten wachsen, ist auch eine Gabe von Mist oder Kompost geeignet, um den Baum ausreichend zu ernähren.
Zypressen schneiden
Je größer und älter die Zypressen werden, desto breiter werden sie. Um den gewünschten schlanken Wuchs zu erhalten, ist regelmäßiges Schneiden ratsam. Dies kann einmal im Juli oder bei starkem Wachstum sowohl im April als auch im August erfolgen.
Die Überwinterung der Zypresse
Die Überwinterung einer Kübel-Zypresse ist relativ einfach. Stellt sie einfach in einen kühlen, möglichst frostfreien Raum, wie zum Beispiel ein Gartenhaus oder eine Garage, in dem es auch Licht gibt. Je kühler es ist, desto weniger Licht benötigt die Zypresse. Es wird jedoch etwas Licht benötigt. Wenn eure Zypresse zu groß geworden ist, könnt ihr sie auch hinlegen. Manchmal reicht es auch aus, die Zypresse geschützt an das Haus zu stellen. In jedem Fall sollte sie isoliert aufgestellt werden, um das Durchfrieren der Wurzeln zu verhindern. Dafür könnt ihr Topffüße oder ein dämmendes Material wie Styropor verwenden.
Fotos und Text: Dr. Dominik Große Holtforth
Literatur: Christoph und Maria Köchel: Kübelpflanzen – der Traum vom Süden. Die schönsten Arten im Portrait – Standort und Pflege, München 2003.
