Medizinstudium in Deutschland: Eine Übersicht aller Universitäten

Medizinstudium in Deutschland: Eine Übersicht aller Universitäten

Die Auswahl an Hochschulen in Deutschland ist riesig. Man hat die Wahl zwischen staatlichen und privaten Hochschulen. Doch wo kann man eigentlich Humanmedizin studieren und welche Universität hat die meisten Studierenden im Fach Humanmedizin?

Im folgenden Beitrag geben wir einen Überblick über die Studienorte für Humanmedizin in Deutschland sowie einige interessante Fakten.

Faktencheck zu Medizinstudienplätzen in Deutschland

Zum Wintersemester 2021/22 standen in Deutschland knapp 10.000 Studienplätze für Humanmedizin zur Verfügung. Leider übersteigt die Zahl der Bewerbungen regelmäßig die Anzahl der verfügbaren Studienplätze deutlich. Jedes Jahr bewerben sich mehr als 40.000 Studierende aus ganz Deutschland auf diese Plätze. Das bedeutet, dass sich im Durchschnitt mehr als vier Personen auf einen einzigen Studienplatz bewerben.

Staatliche Universitäten in Deutschland

In Deutschland kann man aktuell an 39 staatlichen Hochschulen Humanmedizin studieren. Hier ist eine Übersicht der staatlichen Hochschulen und ihrer möglichen Studienbeginn:

  • Aachen
  • Augsburg
  • Berlin
  • Bielefeld
  • Brandenburg
  • Dresden
  • Dresden/Chemnitz
  • Düsseldorf
  • Frankfurt am Main
  • Hamburg
  • Hannover
  • Heidelberg/Mannheim
  • Köln
  • Oldenburg
  • Witten/Herdecke

Zum Wintersemester 2021/22 standen an den staatlichen Hochschulen insgesamt 10.065 Studienplätze zur Verfügung. Es gibt also eine Vielzahl von Universitäten, an denen man sich für Humanmedizin einschreiben kann. In den meisten großen Städten und Regionen ist ein Medizinstudium möglich. Leider gibt es jedoch nur für jede/n vierte bis fünfte Bewerber/in eine Zusage.

Private Hochschulen in Deutschland

Es ist auch möglich, Humanmedizin an einer privaten Universität in Deutschland zu studieren. Derzeit gibt es sechs private Hochschulen, an denen das Studium angeboten wird. Bevor man sich an einer privaten Universität bewirbt, sollte man sich gut informieren, da die Aufnahmeverfahren anders sind. Außerdem sind die Studiengebühren nicht unerheblich.

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Studienbeginn: Sommer- und/oder Wintersemester

Der Studienbeginn variiert je nach Universität. An einigen Universitäten kann man sowohl im Sommer- als auch im Wintersemester beginnen, während an anderen Universitäten nur ein Studienbeginn im Wintersemester möglich ist.

Zum Wintersemester stehen im Vergleich zum Sommersemester deutlich mehr Studienplätze zur Verfügung. Im Jahr 2022 gab es zum Wintersemester rund 10.000 Studienplätze, während es für das Sommersemester nur knapp 1.700 gab. Die Chancen auf einen Studienplatz im Wintersemester stehen also besser.

Modellstudiengang vs. Regelstudiengang

Nicht nur der Studienbeginn, sondern auch der Studienaufbau kann je nach Universität unterschiedlich sein. Es gibt den sogenannten Regelstudiengang, der durch eine strikte Trennung zwischen Vorklinik und Klinik gekennzeichnet ist. Dieser Studiengang geriet Ende der 90er Jahre in Kritik, da seine Strukturen als veraltet und der Studienaufbau als zu wenig praxisorientiert bewertet wurden.

Die in Deutschland angebotenen Modellstudiengänge hingegen heben die Trennung von Vorklinik und Klinik auf und ermöglichen bereits im ersten Fachsemester einen Patientenkontakt. Außerdem werden die strukturellen Inhalte nicht mehr getrennt unterrichtet, sondern nach Organsystemen multidisziplinär vermittelt.

Ein Modellstudiengang wird in folgenden Städten/Regionen Deutschlands angeboten:

  • Aachen
  • Augsburg
  • Berlin
  • Bielefeld
  • Brandenburg
  • Dresden
  • Dresden/Chemnitz
  • Düsseldorf
  • Frankfurt am Main
  • Hamburg
  • Hannover
  • Heidelberg/Mannheim
  • Köln
  • Oldenburg
  • Witten/Herdecke

Ein Wechsel zwischen Modell- und Regelstudiengang innerhalb des Medizinstudiums ist oft schwierig oder mit Zeitverlust verbunden, sodass man unter Umständen ein bis zwei Semester länger studieren muss.

Wo studieren die meisten Studierenden Humanmedizin?

Die Universität mit den meisten Studienanfänger/innen im Fach Humanmedizin ist München. Bis zum ersten Abschnitt der ärztlichen Prüfung sind die Studierenden sowohl an der Technischen Universität München (TUM) als auch an der Ludwig-Maximilian-Universität München (LMU) immatrikuliert. Dadurch gibt es automatisch viele Neustudierende in der bayerischen Landeshauptstadt. Zum Wintersemester 2020/21 haben dort 1.117 Erstsemester ihr Studium der Humanmedizin begonnen.

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Angebot und Nachfrage im Medizinstudium

Bereits im Jahr 2015 beklagte Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery in einem Interview mit dem Magazin “Focus” den Mangel an Studienplätzen für Humanmedizin in Deutschland. Die Zahl der Bewerber/innen ist kontinuierlich hoch, sodass davon auszugehen ist, dass zusätzliche Medizinerinnen und Mediziner benötigt werden. Leider fehlt bisher die Bereitschaft von Bund und Ländern, sich finanziell für weitere Studienplätze zu engagieren. Es wäre wünschenswert, mindestens 10 Prozent mehr Studienplätze zu schaffen.

Medizinstudium

Abschließend lässt sich sagen, dass die Hochschullandschaft in Deutschland viele Möglichkeiten bietet, Humanmedizin zu studieren. Die Bewerberzahlen übersteigen jedoch regelmäßig die Anzahl der Studienplätze, sodass nur wenige eine Zusage erhalten. Es bleibt zu hoffen, dass in Zukunft mehr Studienplätze geschaffen werden, um dem Bedarf an Ärzten und Ärztinnen gerecht zu werden.