Du möchtest eine Soße ohne Soßenbinder zubereiten? Dann ist die Mehlschwitze, auch bekannt als Einbrenne, deine ideale Lösung. Ich gebe zu, dass ich anfangs immer etwas Angst hatte, dass das Mehl anbrennt und die Soße klumpig wird. Außerdem war ich unsicher, welche Flüssigkeit ich hinzufügen sollte und ob sie warm oder kalt sein sollte. Aber jetzt beherrsche ich die Kunst der Mehlschwitze und es ist ein Kinderspiel für mich. In diesem Grundrezept teile ich meine Geheimnisse für eine perfekte Mehlschwitze.
Wozu brauche ich eine Mehlschwitze?
Eine Mehlschwitze wird verwendet:
- zum Andicken von Saucen wie Tomatensoße nach DDR-Rezept, Dillsoße und Senfsoße
- als Basis für Gerichte wie Hühnerfrikassee, Eier in Senfsoße und Königsberger Klopse
- zum Binden von Suppen wie Omas grüner Bohneneintopf
- für cremiges Gemüse in Sauce wie Rosenkohl, Erbsen und Blumenkohl
Welche Zutaten brauche ich?
Mehl:
Für eine Mehlschwitze eignet sich am besten normales Weizenmehl.
Fett:
Traditionell wird die Mehlschwitze mit Butter oder Margarine zubereitet, da es den besten Geschmack liefert. Je nach Rezept kannst du jedoch auch Öl verwenden. Oma hat früher Gemüsegerichte oft mit Speckwürfeln angebunden. Dafür hat sie das ausgelassene Speckfett als Basis genommen.
Flüssigkeit:
Zum Ablöschen der Mehlschwitze eignen sich Milch, Sahne, Wasser, Gemüsebrühe, Hühnerbrühe oder andere Fleischbrühen. Die Menge der Flüssigkeit hängt von deinen Vorlieben und dem gewünschten Konsistenz der Sauce ab. Verwende für dünnere Saucen einfach mehr Flüssigkeit als für dickere Saucen.
Gewürze:
Du kannst die Mehlschwitze mit verschiedenen Zutaten verfeinern:
- traditionell mit Salz, Pfeffer und Muskat für Fleisch- oder Gemüsesaucen
- Curry und etwas Kurkuma für einen exotischen Touch
- Meerrettich und Dill für eine feine Dillsauce, perfekt für Fischgerichte
- Senf und Essig für eine Senfsoße
- gehackte Kräuter wie Schnittlauch, Petersilie und Kerbel für eine Kräutersauce
- geriebene Zitronenschale und etwas Zitronensaft für eine feine Zitronensoße, die mit einer Prise Zucker abgerundet werden kann.
Das wichtigste bei einer Mehlschwitze ist das richtige Verhältnis! Als Faustregel kannst du dir merken, dass du genauso viel Fett wie Mehl verwendest. Auf 3 Esslöffel Butter kommen also 3 Esslöffel Mehl.
Zutaten für das Grundrezept:
- 30 g Butter (oder ein alternatives Fett)
- 30 g Weizenmehl
- 500 ml Gemüsebrühe (alternativ Wasser, Milch, Sahne, etc.)
- Salz
Zubereitung:
- Gib die Butter in einen Topf und lasse sie schmelzen.
- Streue das Mehl darüber und verrühre die Mehlschwitze gut mit einem Schneebesen.
- Gieße nun schlückchenweise die Flüssigkeit hinzu und rühre dabei ununterbrochen um. Rühren ist hier wirklich wichtig.
- Schmecke die helle Soße mit Salz und anderen Gewürzen deiner Wahl ab.
- Lasse die Mehlschwitze für etwa 20 Minuten köcheln, damit der Mehlgeschmack verschwindet. Die Soße kann jedoch auch schon nach einigen Minuten gut schmecken.
Häufige Fragen:
Meine Mehlschwitze klumpt. Was kann ich tun?
Wenn deine Mehlschwitze klumpt, hast du wahrscheinlich nicht beständig genug gerührt oder zu viel Flüssigkeit auf einmal hinzugefügt. Du kannst deinen Pürierstab verwenden, um die Klumpen aufzulösen.
Was ist eine dunkle Mehlschwitze?
Für eine dunkle Mehlschwitze röstest du das Mehl länger im Fett, bis es Farbe annimmt. Oft werden dabei Speckwürfel verwendet. Eine dunkle Mehlschwitze hat einen kräftigeren Geschmack und eignet sich besonders gut zum Binden von Eintöpfen.
Kann ich Zwiebeln in der Butter anbraten?
Ja, du kannst für deine Soße auch gleich Zwiebelwürfel, Pilze oder andere Zutaten mit in der Butter anbraten. Verwende dann einfach etwas mehr Fett für deine Mehlschwitze.
Jetzt bist du bereit, mit meiner Mehlschwitze-Geheimwaffe Soßen zum Leuchten zu bringen. Probiere es aus und lass dich von den köstlichen Ergebnissen begeistern!