Wenn unser lieber Vierbeiner älter wird, ändert sich normalerweise sein Verhalten. Er bewegt sich langsamer, ruht mehr und ist generell ruhiger. Aber was ist, wenn unser treuer Begleiter plötzlich nachts unruhig wird, seinen Schlafplatz häufig wechselt oder ohne erkennbaren Grund fiept?
Diese Unruhe bei Seniorenhunden kann verschiedene Ursachen haben. In diesem Artikel werden wir mögliche Gründe für die Unruhe von alten Hunden untersuchen und dir Tipps geben, wie du deinem Vierbeiner zu mehr Ruhe verhelfen kannst.
Mögliche Gründe, warum dein alter Hund unruhig ist
Es ist ganz normal, dass sich das Verhalten von Hunden im Alter verändert. Sie werden ruhiger, haben weniger Interesse an Spielen und benötigen mehr Ruhepausen. Aber wenn dein alter Hund ständig unruhig ist, seinen Platz häufig wechselt oder rastlos durch die Wohnung läuft, kann das verschiedene Gründe haben.
- Mangelnde Beschäftigung tagsüber: Wenn dein Seniorenhund wenig Aktivität und Beschäftigung hat und tagsüber zu viel schläft, kann sein Schlafrhythmus durcheinander geraten und er wird eher nachts aktiv sein.
- Verdauungsprobleme: Mit dem Alter wird das Verdauungssystem bei Hunden träger. Spätes Füttern oder falsches Futter können zu einem unangenehmen Völlegefühl führen und den Schlaf beeinträchtigen. Auch eine Magen-Darm-Erkrankung könnte für die nächtliche Unruhe verantwortlich sein.
- Nachlassende Sehkraft: Wenn dein Hund nachts aufwacht und orientierungslos umherläuft, kann das an seiner nachlassenden Sehkraft liegen.
- Schmerzen und Arthrose: Wenn dein Hund immer wieder aufsteht und seinen Platz wechselt, kann das auf Schmerzen in Gelenken und Knochen hinweisen. Alte Hunde leiden häufig unter Arthrose, was das ruhige Liegen in einer Position schmerzhaft machen kann.
- Hundedemenz: Veränderter Schlaf-Wach-Rhythmus, Orientierungslosigkeit und Vergesslichkeit können Anzeichen für Hundedemenz sein. Ähnlich wie beim Menschen gibt es auch bei Hunden Altersdemenz, die für vermehrte nächtliche Unruhe sorgen kann.
Nächtliche Unruhe bei alten Hunden: Das kann dahinterstecken
Statt in Ruhe zu schlafen, sind viele alte Hunde besonders nachts unruhig. Dieses Verhalten kann eine große Belastung für das Zusammenleben darstellen. Neben den bereits genannten Ursachen gibt es zwei weitere Gründe für nächtliche Unruhe:
- Orientierungslosigkeit: In der Dunkelheit können Hunde mit nachlassender Sehkraft unsicher und orientierungslos sein, wenn sie ihre Besitzer nicht gut erkennen können.
- Veränderungen im Schlaf-Wach-Rhythmus: Durch den natürlichen Alterungsprozess kann sich der Schlaf-Wach-Rhythmus deines Hundes verändern und er wird nachts aktiver.
Übermäßiges Hecheln: Das kann dahinter stecken
Wenn die Unruhe deines Hundes tagsüber verstärkt auftritt und er dabei übermäßig hechelt, kann das verschiedene Gründe haben. Hunde hecheln, um ihre Körpertemperatur zu regulieren. Aber auch Stress und Angst können zu übermäßigem Hecheln führen. Wenn dein Hund allerdings auffällig viel hechelt und es keine offensichtlichen Gründe dafür gibt, solltest du einen Tierarzt aufsuchen. Möglicherweise hat dein Hund Schmerzen oder unentdeckte gesundheitliche Probleme, die das übermäßige Hecheln verursachen können.
Tipps für mehr Ruhe bei deinem Seniorenhund
Wenn dein alter Hund unter anhaltender Unruhe leidet, ist es wichtig, nicht selbstständig Beruhigungsmittel auszuprobieren. Sprich stattdessen mit deinem Tierarzt, um mögliche Erkrankungen auszuschließen oder zu behandeln.
Zusätzlich zur tierärztlichen Hilfe kannst du zuhause einige Maßnahmen ergreifen, um deinem Hund den Alltag angenehmer zu gestalten:
- Vermeide Stress und große Veränderungen: Hunde sind im Alter weniger anpassungsfähig. Halte daher eine tägliche Routine ein, um Verwirrung und Unruhe zu vermeiden.
- Einführung abendlicher Rituale: Bestimmte Rituale können deinem Hund signalisieren, dass die Nachtruhe beginnt und helfen, ihn zu beruhigen.
- Ausreichend Bewegung und geistige Stimulation: Dein alter Hund benötigt zwar mehr Erholungsphasen, aber es sollte ihm dennoch an Bewegung und geistiger Stimulation nicht mangeln. Eine ausgelastete Beschäftigung am Tag kann ihm helfen, abends zur Ruhe zu kommen.
- Orthopädisches Hundebett: Für Hunde mit Muskel- und Gelenkschmerzen gibt es orthopädische Hundebetten, die weich und stützend sind und empfindliche Körperstellen entlasten.
- Nachtlicht zur Orientierung: Ein kleines Nachtlicht im Dunkeln kann deinem Hund helfen, sich zu orientieren und gegen Fiepen und Unruhe zu helfen.
Wichtig ist, dass du die individuellen Bedürfnisse deines Hundes beachtest und bei anhaltender Unruhe immer einen Tierarzt aufsuchst, um mögliche gesundheitliche Probleme auszuschließen.
Alle diese Tipps können dazu beitragen, dass wieder mehr Ruhe in den Alltag deines Hundes und deinen gemeinsamen Zusammenleben einkehrt. Denn auch für dich als Hundehalter ist es wichtig, nicht unter der Unruhe des Hundes oder unterbrochener Nachtruhe zu leiden.