Mein Hund frisst Kot! Was kann ich tun?

Mein Hund frisst Kot! Was kann ich tun?

Du hast es sicher schon erlebt: Du machst einen ausgelassenen Spaziergang mit deinem Hund und plötzlich entdeckt er etwas, das du eher als abstoßend empfindest – er findet Kot spannend. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Hunde beim Spaziergang Gras fressen, aber wenn sie auch den Kot anderer Hunde oder Tiere abschlecken oder gar fressen, solltest du genauer hinsehen.

Ist es gefährlich, wenn mein Hund Kot frisst?

Abgesehen davon, dass es für dich nicht besonders lecker ist, deinen Hund dabei zu beobachten, wie er sich auf den nächsten Hundehaufen stürzt oder genüsslich die Pferdeäpfel einsammelt, kann dies auch gesundheitsgefährdend sein. Kot ist voller Keime und dient als ideale Brutstätte für Würmer und andere Parasiten. Außerdem können Giftstoffe über den Kot übertragen werden, zum Beispiel von Katzen oder Pferden, die Medikamentenreste ausscheiden. Das Kotfressen kann also lebensbedrohlich für deinen Hund werden. Auch für dich ist diese Angewohnheit deines Hundes nicht ganz ungefährlich: Wenn er dich anleckt, könnten Parasiten oder Krankheitserreger auf dich übertragen werden.

Warum fressen Hunde den Kot anderer Tiere?

Das Fressen von Kot (Koprophagie) hat verschiedene Ursachen. Es kann auf verhaltenstechnische oder physische Prozesse zurückzuführen sein.

Verhaltenstechnische Gründe

Ein Grund könnte Hygiene sein. Hunde, die in einer unsauberen Umgebung leben, sorgen selbst dafür, dass ihre Ausscheidungen beseitigt werden. Ähnlich wie Hündinnen, die in der ersten Zeit den Kot ihrer Welpen fressen, um keine potenziellen Angreifer anzulocken und das Nest keimfrei zu halten, übernehmen manche Hunde beim Saubermachen lieber Eigenregie und verspeisen ihren eigenen Kot.

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Manche Hunde entwickeln auch unerwünschte Verhaltensweisen, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Das Fressen von Kot führt dabei oft zur erwünschten Aufmerksamkeit und so gewöhnt es sich dein Vierbeiner Spaziergang für Spaziergang an.

Stress kann ebenfalls dazu führen, dass Hunde Kot fressen. Eine nicht eindeutige Kommunikation zwischen dir und deinem Hund und ggf. anderen Hunden im Haushalt lässt Hunde unsicher werden und sie suchen nach Wegen, dir mitzuteilen, dass sie etwas auf dem Herzen haben.

Physische Gründe

In einigen Fällen stecken hinter dem Kotfressen physische Ursachen. Ein Ungleichgewicht in der Darmflora und Mangelernährung kann dazu führen, dass dein Hund nicht genügend gut verwertbare Nahrungsbestandteile erhält. Dadurch scheidet er den Großteil seines Futters wieder aus und sucht sich selbst eine nahrhafte Futterquelle, wie den Kot von anderen Tieren.

Auch eine zu hohe Belastung bei zu wenig Energie kann dazu führen, dass Hunde Kot fressen. Wenn der Energiebedarf nicht gedeckt wird, suchen sie sich die nächstbeste Energiequelle.

Krankheiten wie Probleme mit der Bauchspeicheldrüse können dazu führen, dass dein Hund nicht genau die Nährstoffe aufnehmen kann, die er braucht.

Wie verhindere ich, dass mein Hund Kot frisst?

Als Erstes solltest du physische Ursachen ausschließen. Lass deinen Hund von einem Tierarzt untersuchen, um mögliche Probleme mit den Organen oder einen Parasitenbefall festzustellen. Über ein Blutbild können Tierärzte erkennen, ob ein Mangel vorliegt und ob eine Umstellung des Futters ratsam wäre.

Wenn dein Hund körperlich fit ist und es ihm an nichts fehlt, lohnt sich ein Blick auf euer Training und angewöhnte Verhaltensweisen.

Es kann hilfreich sein, deinem Hund beizubringen, nichts vom Boden zu fressen. Beginne am besten schon im Welpenalter damit. Du kannst ihm beibringen, dass er nur auf Kommando fressen darf. Beim Spaziergang solltest du deinen Hund nicht ohne Leine lassen, solange er alles frisst, was er findet. Wenn er etwas vom Boden fressen möchte, bewege ihn an der Leine weg und sage “Nein” oder “Aus”. Belohne ihn, wenn er davon ablässt.

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Sei geduldig und konsequent bei der Erziehung deines Hundes. Deutliche Kommandos und klare Erwartungen sind wichtig. Gewalt ist bei der Hundeerziehung Tabu. Wenn du Hilfe bei der Erziehung brauchst, achte darauf, dass die Trainerin oder der Trainer deine Werte teilen. Dann kann eurem Training nichts mehr im Wege stehen und schon bald wird dein Hund dem Kot die kalte Schulter zeigen!