Mein Hund hat einen Faible für Sand – 8 Gründe und Tipps zum Abgewöhnen

Mein Hund hat einen Faible für Sand – 8 Gründe und Tipps zum Abgewöhnen

Die meisten Hunde lieben das Meer. Sie planschen im Wasser, rennen stundenlang am Sandstrand entlang und fallen abends vor Erschöpfung fast im Stehen um. Ja, ich habe das schon erlebt.

Aber manche Vierbeiner spielen nicht nur im Sand, sondern sie fressen ihn auch. Das kann doch nicht gesund sein, oder? In diesem Artikel erfährst du, wie gefährlich das Sandfressen ist, welche Ursachen es haben kann und was du dagegen tun kannst.

Mein Hund frisst Sand und Steine – Wie gefährlich ist das?

Sand reinigt den Magen, so wurde es mir als Kind immer gesagt, wenn ich Sand verschluckt habe. Geschadet hat es mir wohl nicht, aber schön war das Geknirsche auch nicht. Ein paar Körner Sand sind also bestimmt nicht gefährlich. Es kommt auf die Menge und die Umstände an.

Handelt es sich um Strand Sand, dann schluckt dein Hund womöglich auch Salzwasser mit. Ist der Sand durch Kot oder Müll verunreinigt, besteht die Gefahr einer Infektion mit gefährlichen Krankheiten und Parasiten. Außerdem können Glasscherben oder scharfkantige Steinchen die Speiseröhre oder die Darmwand verletzen.

Eins ist sicher: Sand gehört nicht in den Hundemagen. Auch wenn geringe Mengen unbedenklich sind, solltest du verhindern, dass dein Hund Sand frisst.

Mein Hund frisst Sand: Was fehlt ihm?

Dieses Verhalten kann verschiedene Ursachen haben. Um das Sandfressen zu stoppen, solltest du herausfinden, warum dein Hund damit angefangen hat. Hier sind einige mögliche Gründe:

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Aus Versehen

Vermutlich wird jeder Hund schon mal Sand gefressen haben. Sogar wir Menschen nehmen beim Eisessen manchmal Sand mit auf, wenn das Eis tropft und wir es auflecken. Dass dabei auch Sand in den Hundemagen gelangt, ist klar. Wenn dein Hund nur aus Versehen Sand aufnimmt, musst du meistens nicht handeln. Die geschluckte Menge ist nicht bedenklich.

Nährstoffmangel

Leidet dein Hund an einem Nährstoffmangel, versucht er diesen auf kreative Weise auszugleichen. Sand besteht aus kleinen Steinen, die Mineralien enthalten, die ihm vielleicht fehlen. Es kann aber auch ein ganz anderer Mangel vorliegen, den dein Hund niemals durch das Fressen von Sand bekämpfen könnte. Manche Hunde reagieren auch mit Sandfressen, wenn ihr Futter umgestellt wird. In diesem Fall hören sie normalerweise nach drei bis vier Wochen von selbst damit auf. Bleibt das Verhalten bestehen, kann ein anhaltender Nährstoffmangel vermutet werden.

Langeweile

Gelangweilte Hunde kommen oft auf schlechte Ideen. Sandfressen ist nur eine davon. Du erkennst einen gelangweilten Hund an unruhigem Verhalten, im Kreis laufen, Bellen, ständigem Belecken oder Beknabbern der Umgebung oder des eigenen Körpers, Zerstörungswut und Klammern. Einzelne langweilige Tage führen normalerweise nicht dazu, dass dein Hund unkontrolliert Sand frisst. Aber wenn sich solche Tage häufen, wird er frustriert und sucht sich ein Ventil. Manche Hunde finden dieses Ventil im Fressen von Sand.

Zwangsstörung

Die Zwangsstörung ist die nächste Stufe der Langeweile. Sie kann fortbestehen, auch wenn dein Hund wieder ausgelastet ist.

Säure binden

Leidet dein Hund an Sodbrennen oder einer Schleimhautentzündung in Magen oder Darm, versucht er, die Symptome selbst zu lindern. Der Sand soll als Puffer dienen und die Säure weitertransportieren. Besonders gefährlich ist die hämorrhagische Gastroenteritis. Dabei kommt es zu heftigem, blutigem Durchfall, der sogar zum Tod führen kann.

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Parasitenbefall

Würmer und Giardien können dazu führen, dass dein Hund Sand frisst. Auch hier versucht er, den aus dem Gleichgewicht geratenen Darm zu beruhigen. Parasiten erkennst du an Symptomen wie Durchfall, Erbrechen, Abmagerung, schlechtem Fell, Juckreiz am After und einem allgemein schlechten Gesundheitszustand sowie Wurmfragmenten oder -eiern im Kot.

Zahnprobleme

Zahnschmerzen sind äußerst unangenehm, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Es gibt keine Schonposition, die sie lindert, und das Pochen ist einfach wahnsinnig unangenehm. Deinem Hund geht es da ähnlich. Um diese Schmerzen loszuwerden, wissen sich manche Hunde nicht anders zu helfen und fressen Sand. Der Sand kühlt vielleicht kurz oder lenkt vom Schmerz ab, aber langfristig verschlimmert er die Probleme.

Stress

Schüchterne und unterwürfige Hunde neigen möglicherweise zu Übersprungshandlungen, wenn sie auf Artgenossen treffen oder sich in unbekannten Situationen befinden. Wenn dein Hund nicht mehr weiß, was er tun soll, entscheidet er sich vielleicht für etwas völlig Abwegiges. Das Sandfressen lenkt von seiner eigenen Unsicherheit ab und soll ihm helfen, sich wieder zu beruhigen.

So gewöhnst du deinem Hund das Sandfressen ab: Tipps

Wir kennen die Auslöser und wissen, dass das Fressen von Sand ungesund ist. Nur wie halten wir unseren Vierbeiner davon ab? Ein Happen Sand ist schließlich schnell im Hundemaul verschwunden, besonders am Strand. Je nach vermutetem Auslöser gibt es unterschiedliche Lösungsansätze für das Problem.

1) Futterumstellung

Wenn dein Hund Sand frisst, um einen Nährstoffmangel auszugleichen, hilft eine Futterumstellung. Artgerechtes Hundefutter mit einem hohen Fleischanteil und Gemüse sowie den richtigen Nährstoffen kann dabei helfen.

2) Für Unterhaltung sorgen

Finde heraus, in welchen Situationen dein Hund am häufigsten Sand frisst, und lenke ihn ab. Biete ihm Spielzeug an oder sorge dafür, dass er in diesen Situationen keinen Zugang zu Sand hat. Intelligenzspielzeug kann eine gute Möglichkeit sein, deinen Hund zu beschäftigen und geistig auszulasten.

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3) Zum Tierarzt

Um körperliche Ursachen auszuschließen, solltest du deinen Hund einmal beim Tierarzt untersuchen lassen. Zahnprobleme, Parasiten und Nährstoffmängel können mögliche Gründe sein.

4) Aufmerksam bleiben

Hunde wissen in der Regel genau, was sie dürfen und was nicht. Wenn sie sich nicht an dein Verbot halten wollen, versuchen sie zumindest, es vor dir zu verbergen. Sei daher aufmerksam und verhindere, dass dein Hund Sand frisst.

Denke daran, dass eine Sandkolik eine ernsthafte gesundheitliche Gefahr darstellt, die durch das Fressen von Sand entstehen kann. Wenn du dir unsicher bist, suche immer den Tierarzt auf.

Das Fressen von Sand ist ein Verhalten, das verschiedene körperliche und psychische Ursachen haben kann. Finde heraus, warum dein Hund Sand frisst, und ergreife entsprechende Maßnahmen, um es ihm abzugewöhnen. Mit Geduld und Konsequenz kannst du das Problem in den Griff bekommen.